Bochum-Dahlhausen. Die Badestelle an der Ruhraue in Dahlhausen hat weitere Hürde genommen. Die Naturschutzbeirat Bochum hat sein Einverständnis gegeben.
Noch muss ein letztes Gutachten erstellt werden, doch die Wiedereröffnung der Badestelle an der Ruhr hat eine weitere Hürde genommen. Die Naturschutzbeirat hat sein Einverständnis gegeben. Die Artenschutzprüfung durch die Biologische Station ist notwendig, weil die Stelle im Landschaftsschutzgebiet liegt.
Keine baulichen Veränderungen
Die Untere Naturschutzbehörde hat keine Bedenken, weil bauliche Veränderungen an der Ruhraue in Dahlhausen nicht vorgesehen sind. Parkplätze werden ebenfalls nicht errichtet. Voraussichtlich wird das Installieren einer Ampel bzw. einer alternativen technischen Einrichtung erfolgen, um die Badenden etwa bei Beeinträchtigungen der Wasserqualität zu warnen. Diese würde aber voraussichtlich mit Solarstrom betrieben. Es sollen nach aktuellem Stand keine Kabel verlegt werden.
https://www.waz.de/staedte/muelheim/bochum-und-muelheim-wollen-baden-im-fluss-moeglich-machen-id211530035.htmlSo ist z.B. ein qualifiziertes Badegewässerprofil zu erstellen, das u.a. die Einrichtung eines Monitorings zur Überwachung der Badegewässerqualität inklusive Frühwarnsystem sowie zahlreiche verkehrssichernde Maßnahmen erfordert. Die hierfür erforderliche Konzeption und die Installation eines solchen Frühwarnsystems zur Anzeige kurzzeitiger Verschmutzungen wird derzeit erarbeitet. Um die notwendige Datenlage hierfür weiter zu ergänzen und Aussagen zur Gewässerqualität für die Badesaison 2020 treffen zu können, wird parallel die Beprobung der Wasserqualität von Mai bis September fortgeführt. Die Maßnahmen lassen sich im Rahmen des vorhandenen Etats finanzieren, so die Verwaltung.
Linden-Dahlhauser Schwimmverein
Diese Idee hatte Peter Reinirkens, Vorsitzender der SPD im Rat und Ratsmitglied für Linden, bereits 2017. „Die Stadt Essen war damals grüne Hauptstadt Europas und hat gezeigt, dass Baden in der Ruhr ein Thema ist, das die Leute begeistert. Daraufhin habe ich die Anregung an den Linden-Dahlhauser Schwimmverein weitergeleitet, der sich schnell für eine Badestelle eingesetzt hat. Es war klar, dass das ein langer Weg sein wird. Jetzt stehen wir vor einer überschaubaren, aber dafür machbaren Lösung, um auch in Bochum das Baden an der Ruhr zu ermöglichen.“
https://www.waz.de/staedte/bochum/alte-flussbadeanstalt-in-dahlhausen-soll-wieder-oeffnen-id211154655.htmlDie Stadt Bochum hatte sich bei der Stadt nach einem Ratsbeschluss auf Betreiben der Rot-Grünen Koalition für die Badestelle Rat eingeholt.
Eine kurzfristige Wiederbelebung der alten Flussbadeanstalt schied aus Sicherheitsgründen aus. Diese wurde im Jahr 1921 eröffnet, damals nur für Vereinsmitglieder. In den 30er Jahren übernahm die Stadt den Betrieb. Das Schwimmbad wurde 1968 geschlossen. 1966 fand der letzte Badebetrieb statt. 1967 war die Wasserqualität zu schlecht und mit der Eröffnung des Südbades in Linden schloss die Badeanstalt komplett. Die neue Badestelle wird einige 100 Meter weiter von der alten Badeanstalt entfernt flussabwärts entstehen.
Dass das Schwimmen in der Ruhr seit über 50 Jahren eigentlich verboten ist, hält bis heute in den Sommermonaten insbesondere Jugendliche nicht davon ab, auch ohne Erlaubnis in die Ruhr zu springen – oft mit gefährlichen Folgen. Die Insel ist heute nicht mehr nutzbar: Sie unterliegt dem Landschaftsschutz und ist zugewachsen.
Wasserqualität messen
Zahlreiche Untersuchungen waren im Vorfeld nötig: So wurden zur Erstellung eines Badegewässerprofils neben jährlicher Tests der Wasserqualität etwa Höhenprofile ermittelt sowie Strömungs- und Tiefenmessungen durchgeführt.
Die Untersuchungsergebnisse machen nun jedoch – entgegen der ursprünglichen Absicht einer „vereinfachten Lösung“ – die Einrichtung einer EU-Badestelle erforderlich. Die wasserrechtliche Genehmigung hierfür wurde inzwischen bei der Bezirksregierung in Arnsberg beantragt
Wegen der Unterschutzstellung der Fläche wird das Ergebnis nun eine Badestelle sein, allerdings ohne Umkleiden oder andere Gebäude. „Die Badestelle ist gut zu erreichen über den Zugang von der Ruhrmühle aus. Aus diesem Grund wollten wir den Eingriff in die Natur möglichst klein halten“, so Reinirkens.
https://www.waz.de/staedte/bochum/badespass-in-der-ruhr-trotz-schwimmverbot-id210985627.htmlDie Verwaltung verspricht: „Spätestens zur Saison 2021 soll die Badestelle als neues, attraktives und kostenfreies Freizeitangebot für die Bürgerinnen und Bürger eröffnen können.“ Die Badestelle soll ausdrücklich keine Konkurrenz zum Südbad werden.