Bochum. Die Stadt Bochum kündigt an, dass die neue Flussbadeanstalt in der Ruhr spätestens im Sommer 2021 öffnen könnte. Alle Anträge sind bereits gestellt.
Es ist bald drei Jahre her, da startete die WAZ-Redaktion gemeinsam mit dem Linden-Dahlhauser Schwimmverein (LDSV) eine Aktion für eine neue Flussbadeanstalt an der Ruhr. Gerade hatte in Essen das Strandbad Bredeney neu eröffnet. Der Verein LDSV sitzt noch heute da, wo bis 1968 die Menschen quietschfidel ins Wasser sprangen und sich vergnügten. Jetzt ist die Stadt einen großen Schritt weiter gegangen zur Neuauflage einer Badestelle.
Mittlerweile wurden die Wasserqualität jährlich beprobt, Strömungs- und Tiefenmessungen durchgeführt und Anträge gestellt. Denn schon beim Start der Initiative im Sommer 2017 hatte sich gezeigt, dass es gar nicht so einfach gehen würde – jedenfalls, was das offiziell genehmigte Baden in der Ruhr angeht. Denn ohne Erlaubnis springen jedes Jahre viele Menschen ins kühle Nass – ein mitunter gefährliches Vergnügen.
Antrag auf Genehmigung ist gestellt
Die Stadt teilt jetzt mit, dass die Arbeiten für die Einrichtung einer öffentlichen Badestelle an der Ruhr auch in dieser Zeit weiterlaufen. Das Ziel sei, nach Genehmigung der Aufsichtsbehörden spätestens 2021 das Baden zu ermöglichen. An der Ruhraue in Bochum-Dahlhausen ist eine geeignete Stelle gefunden worden. Danach mussten dort zunächst zahlreiche erforderliche Prüfungen durchgeführt werden.
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So wurden zur Erstellung eines Badegewässerprofils neben jährlicher Tests der Wasserqualität etwa Höhenprofile ermittelt sowie Strömungs- und Tiefenmessungen durchgeführt. Die Untersuchungsergebnisse machen nun jedoch – entgegen der ursprünglichen Absicht einer „vereinfachten Lösung“ – die Einrichtung einer EU-Badestelle erforderlich. Die wasserrechtliche Genehmigung hierfür wurde inzwischen bei der Bezirksregierung in Arnsberg beantragt und in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde ein Artenschutzgutachten, das als Grundlage für die erforderliche naturschutzrechtliche Befreiung dienen soll, beauftragt.
Überwachung des Gewässerprofils
Durch die Einstufung als EU-Badestelle ergeben sich außerdem noch weitergehende Erfordernisse. So müssen zusätzliche verkehrssichernde Maßnahmen erarbeitet werden und ein erweitertes Monitoring zur Überwachung des Badegewässerprofils, einschließlich eines „Frühwarnsystems“, geschaffen werden. Diese werden aktuell erarbeitet. Spätestens 2021 soll das Baden in der Ruhr als neues, attraktives und kostenfreies Freizeitangebot für die Bürgerinnen und Bürger angeboten werden, da ist sich die Stadt sicher.