Bochum-Werne. An der Krachtstraße in Bochum-Werne entsteht ein neues Seniorenheim mit 92 Plätzen. Nach einigen Verzögerungen geht es nun zügig voran.
Es geht zügig voran an der Krachtstraße. Das neue Seniorenheim in Bochum-Werne schießt rasant in die Höhe. „Wir liegen im Zeitplan“, sagt Sven Hoveling vom Bauunternehmen Depenbrock. Davon konnte im Vorfeld nicht die Rede sein.
Seniorenheim in Bochum-Werne sollte längst fertig sein
Denn eigentlich sollte das Seniorenheim schon in diesem Herbst fertig sein. Immer wieder gab es Komplikationen, die die Senioreneinrichtungen Bochum (SBO), eine Stadt-Tochter, als künftigen Mieter und die VBW als Bauherr in den Planungen zurückwarfen. Nun gibt es eine neue Zielvorgabe: Oktober/November 2020.
Gebaut wird mit Modulen
„Schaffen wir“, gibt sich Sven Hoveling von der Firma Hoveling optimistisch. Das erste Obergeschoss sei bereits halb fertig. Vielleicht auch deshalb, weil man große Steine einbaut und viel mit Modulen arbeitet. So werden die Toiletten komplett fertig geliefert. „Die könnten nach dem Einbau sofort genutzt werden“, sagt Hoveling.
Schild zeigt ein Modell
Wie das Seniorenheim am Ende dann aussehen wird, zeigt neuerdings ein Bauschild, auf dem das Modell abgebildet ist. Auf dem Mittelgrundstück des Geländes an der Krachtstraße, wo bis Anfang 2017 noch Flüchtlinge untergebracht waren, ist ein schmales, langes Gebäude vorgesehen. Unten gibt es ein Café mit Terrasse, ansonsten ausschließlich Einzelzimmer (16 Quadratmeter plus Nasszelle) ohne Balkon.
92 Plätze für Senioren
Balkone wären laut SBO zu teuer gewesen: „Wir sind an unser Budget gebunden.“ Die SBO setzen alternativ auf sogenannte französische Balkone – bodentiefe Fenster mit einem Geländer davor. Im ersten Obergeschoss wird das Wohngruppenprinzip gelten; dort bilden zwölf bis 15 Bewohner eine Hausgemeinschaft. Insgesamt 80 Senioren bietet das neue Altenheim künftig Platz, dazu gibt es zwölf Kurzzeitpflegeplätze.
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SBO wollen ab 2020 schwarze Zahlen schreiben
Frank Drolshagen, Geschäftsführer der SBO, freut sich, dass es mit dem Bau des Seniorenheimes in Werne nun so gut voran geht. Er hat dabei immer das große Ganze im Blick: Dass die SBO ab nächstem Jahr endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Das dafür 2015 verabschiedete Sanierungskonzept sieht den Bau neuer Seniorenheime als wichtigen Bestandteil vor.
Umzüge stehen an
Wenn die Seniorenheime in Werne (Krachtstraße) und Langendreer (Dördelstraße) fertig sind, können die SBO auch endlich den teuren Mietvertrag (1,4 Millionen Euro im Jahr) für das Haus an der Grabelohstraße in Langendreer auflösen. Die Bewohner werden dann auf die neuen Einrichtungen aufgeteilt.
Auch die zentrale Heimverwaltung zieht um: vom Haus am Glockengarten (Altenbochum) in das neue Seniorenheim an der Sommerdellenstraße in Wattenscheid. Wenn dieses dann 2022 fertiggestellt sein sollte.
Insgesamt wollen die SBO die Anzahl an Betreuungsplätzen aufstocken, von derzeit 556 auf 722. In den bereits fertiggestellten Seniorenheimen Bayernstraße in Goldhamme und Graf-Adolf-Straße in Wattenscheid sind es jeweils 84. Das gerade erst umgebaute Haus am Glockengarten in Altenbochum bietet 160 Senioren eine Bleibe. An der Krachtstraße werden 92 Senioren untergebracht sein, an der Dördelstraße in Langendreer und am Beisenkamp in Südfeldmark, wo in Kürze mit den Bauarbeiten begonnen wird, ebenfalls jeweils 92.
Letztes Seniorenheim entsteht in Wattenscheid
Hinzu kommen noch 92 Plätze an der Sommerdellenstraße in Wattenscheid. Dort wollen die SBO das Gelände der alten Fröbelschule von der Stadt erwerben. „Die Verhandlungen laufen“, sagt Frank Drolshagen. An der Sommerdellenstraße ist ein flacheres Gebäude mit maximal drei Geschossen geplant, das sich optisch an die Umgebung anpasst. Mitte 2022 soll dann auch dieses letzte Seniorenheim fertig sein. „Wir müssen allerdings noch einen Investor finden“, weiß Drolshagen aus Erfahrung, dass diese Suche manchmal dauern kann.