Bochum-Langendreer. Nach Verzögerungen steht nun die Planung für das Seniorenheim an der Dördelstraße. Gegenüber vom Volkspark wird ein kleines Quartier entstehen.
Zumindest schon mal planerisch. Ein positiver Bauvorbescheid liegt bereits vor, noch in diesem Jahr soll der Bauantrag eingereicht werden.
Bis Frühjahr sollte die Baugenehmigung vorliegen, hofft der neue Eigentümer, die Kräling Sozialimmobilien Bochum KG. Mitte 2020 soll dann mit dem Umbau des Geländes, auf dem nur das aktuelle Wohnhaus nebst fünf Mietwohnungen bestehen bleibt, begonnen werden. Läuft alles rund, soll das „Quartier am Park“ (es liegt direkt gegenüber vom Volkspark Langendreer) Ende 2021 fertig sein, sagt Rudolf Kräling, der Chef des Ganzen.
Lange Zeit lief es gar nicht rund
Rund lief es zuletzt lange Zeit nicht. Verzögerungen beim Grundstücksankauf sorgten für ca. ein Jahr Verzug. Doch nun ist das Immobiliengeschäft abgeschlossen. Und Rudolf Kräling, der neue Eigentümer, denkt nicht daran, es wieder zu verkaufen. „Die Kräling-Gruppe bleibt Eigentümer“, verspricht er.
Mieter werden die Senioreneinrichtungen Bochum (SBO) sein. Ein langfristiger Vertrag wurde bereits abgeschlossen. Die SBO werden nicht nur den Hauptkomplex mit 80 Einzelzimmern betreiben, sondern dort auch eine Kurzzeitpflege mit 19 Plätzen anbieten.
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Die SBO will sich einmieten
Auch in der benachbarten ehemaligen Scheune werden sich die SBO einmieten. Der Plan, das alte Gemäuer vollständig zu erhalten, geht leider nicht auf – zu instabil. Historische Elemente und Wiedererkennungsmerkmale sollen vor dem Abriss allerdings gesichert und später mit eingebaut werden. Hier werden die SBO eine Tagespflege mit 19 Plätzen einrichten. Dazu gibt es eine Cafeteria und im zweiten Obergeschoss Platz für einen Arzt und eventuell auch einen Physiotherapeuten.
Planung ist nicht neu
Schon zu Zeiten der früheren Eigentümergemeinschaft war geplant, an der Dördelstr. 26 ein Ensemble aus Wohnen, Betreuen, Versorgen – insbesondere für Senioren und ältere Lebensgemeinschaften – zu erstellen.
In diesem Sinne hatte Architekt Peter Lammsfuss vor Jahren eine Planung entwickelt, die er nun für die Kräling-Gruppe fortgeführt hat. Politik und Stadt trugen die Pläne bisher mit, entsprechend wurde ein positiver Bauvorbescheid erteilt. Dieser sei aktuell verlängert worden, weshalb eine entsprechende Planungssicherheit bestehe.
Nach Süden hin entsteht ein kompletter dreigeschossiger Neubau für voraussichtlich 21 seniorengerechte Wohnungen mit Balkon – inklusive Aufzug, Stellplätzen und Betreuungsservice. Die Wohnungsgrößen sollen zwischen 45 und 80 Quadratmetern variieren.
Voraussetzungen wurden geschaffen
„Sehr froh“ ist Frank Drolshagen, Geschäftsführer der SBO, dass nun alle Voraussetzungen geschaffen sind, damit mit dem Bau des Seniorenheimes an der Dördelstraße möglichst bald begonnen werden kann. „Zum Glück hat die Verzögerung keine finanziellen Auswirkungen für uns.“ Dabei sollten die Einrichtung an der Dördelstraße und die an der Krachtstraße in Werne, an der immerhin schon gearbeitet wird (geplante Fertigstellung: Oktober 2020), eigentlich Ende dieses Jahres fertig sein. Zu diesem Zeitpunkt läuft der teure Mietvertrag (1,46 Millionen Euro pro Jahr) für das Haus an der Grabelohstraße aus, wo die SBO 142 Senioren betreuen. Es war geplant, die Bewohner auf die beiden neuen Seniorenheime aufzuteilen.
Dies passiert nun später als geplant. Immerhin besteht für die SBO weiterhin die Möglichkeit, das Haus an der Grabelohstraße zu mieten. Allerdings auch weiterhin zu den aktuellen Konditionen. Für 2020 kommen die SBO laut Drolshagen nicht umhin, sich darauf einzulassen. Für 2021 wird derzeit allerdings eine womöglich kostengünstigere Alternative geprüft: das Altenkrankenheim im Haus am Glockengarten in Altenbochum.
Der Beisenkamp-Neubau in Wattenscheid hat sich erheblich verzögert
Dieses sollte nach dem Um- und Neubau des Seniorenheimes eigentlich schon abgerissen sein. Aber weil sich auch der Bau der SBO-Einrichtung am Beisenkamp in Wattenscheid erheblich verzögert (soll im Frühjahr 2021 fertig sein), bewohnen aktuell noch Senioren, die dorthin ziehen sollten, die ersten beiden Etagen. Die Idee ist nun, die übrigen drei leerstehenden Etagen für die Bewohner des Hauses an der Grabelohstraße zu reaktivieren, die Ende 2020 nicht in den dann hoffentlich fertigen Neubau an der Krachtstraße in Werne (80 Plätze) ziehen können. Sie würden dann in Altenbochum unterkommen, bis der Neubau an der Dördelstraße steht – im Idealfall Ende 2021.