Wattenscheid. Alte, leerstehende Schulen abreißen und die Grundstücke für neue Bebauung nutzen. Das Gutachten für die Förderturm-Sanierung abwarten.
Insgesamt acht neue Kindertagesstätten werden in den nächsten vier Jahren in Wattenscheid-Mitte und den Ortsteilen Höntrop, Westenfeld und Günnigfeld gebaut. Und die meisten alten Schulen, die nicht mehr in Betrieb sind, werden abgerissen. Zudem soll der Hallenbadstandort im Höntroper Südpark erhalten bleiben. Hier hat die Verwaltung einen Prüfauftrag vorliegen, ob eine Sanierung oder ein Neubau besser und wirtschaftlicher wären. Diese Themen sind die Hauptbotschaften des städtischen Verwaltungsvorstands, der gestern wieder einmal in Wattenscheid getagt hat.
Zum zweiten Mal zu Gast in Wattenscheid
Bereits zum zweiten Mal seit Amtsantritt von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch kam die Stadtspitze in der Alten Freiheit zusammen. Der Verwaltungsvorstand besuchte das Quartiersmanagement-Büro „Soziale Stadt“ an der Westenfelder Straße und sah sich in der Fußgängerzone um. Bezirksbürgermeister Manfred Molszich und Karlheinz Kayhs, stv. Bezirksstellenchef, gaben lokale Hinweise.
Wichtig sei, so Eiskirch, in Wattenscheid genügend Kita-Plätze anbieten zu können. Noch in diesem Jahr soll die neue Einrichtung an der Harkortstraße fertiggestellt werden. Eine weitere wird am Obertor gebaut, auf dem jetzigen Brachland. 2018 sei Höntrop an der Reihe. Eine Kita ist am Mandelweg, eine weitere an der Mariannen- oder Emilstraße geplant. Bis 2020 stünden eine Kita für Günnigfeld und eine für Westenfeld auf dem Plan. Wo genau, stehe noch nicht fest, auch nicht, wo die restlichen zwei Einrichtungen ihren Standort finden. Eiskirch: „Träger wird nicht nur die Stadt sein, sondern auch Investoren.“
Gelände für Wohnbebauung nutzen
Das alte Gesundheitsamt an der Swidbertstraße wird gerade abgerissen, das Grundstück gehört der Stadt. Was mit der Fläche künftig passieren soll, konnte Eiskirch noch nicht sagen. Hier könnten etwa Klassen-Container für die Liselotte-Rauner-Hauptschule aufgestellt werden. Für Spekulationen, ob an dieser Stelle eine zweite Gesamtschule in Wattenscheid entsteht, „ist es jetzt zu früh“, so Eiskirch. Die Fläche solle aber nicht vermarktet, also verkauft werden.
Gute Ideen sind gefragt
Für Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, so sagte er im Pressegespräch, ist es wichtig zu sehen, was aus der ersten Begehung im Januar 2016 umgesetzt worden sei.
Das städtische Eckgrundstück Marien-/Hüller Straße ist inzwischen verkauft und dort ein öffentlich gefördertes Haus mit 14 Wohneinheiten gebaut worden.
Das knapp 4000 qm große Grundstück an der Voedestraße/Friedrich-Ebert-Straße soll im Bestgebotsverfahren an einen Investor veräußert werden. Eiskirch: „Das Verfahren ist gestartet und soll noch in diesem Jahr zu einem Ergebnis führen.“ Und er macht deutlich: „Den Zuschlag erhält aber nicht unbedingt, wer den höchsten Preis bietet, sondern die beste Idee hat.“
Wattenscheid brauche insgesamt neue Ideen. Eiskirch: „Das eingezäunte Heybrock-Grundstück Oststraße wäre ein idealer Ort, um dort einen Sommer lang eine Open-Air-Bar aufzumachen.“
Leerstehende Schulen, die „nur ungenutzt herumstehen“, so Bezirksbürgermeister Molszich, „müssen in Angriff genommen werden, um die Flächen zukunftsfähig zu entwickeln“. Das Grundstück alte Fröbelschule an der Sommerdellenstraße könnte für Wohnbebauung genutzt werden. Die Swidbertschule an der Elisabethstraße käme als Kita-Standort infrage.
Das Gutachten für die Sanierung des Holland-Förderturms ist in Arbeit. Eiskirch: „Erst wenn es vorliegt, kann eine Kosten- und Zeitplanung erfolgen. Wenn, dann wollen wir das ordentlich machen.“
Ehrenmal auf Vordermann bringen
Die Verwaltungsspitze besuchte das Büro „Soziale Stadt“ und ließ sich über den aktuellen Stand informieren. OB Eiskirch: „Zunächst wird das Ehrenmal in Angriff genommen.“ Er zeigte sich zufrieden mit den ersten Ergebnissen des Fassadenprogramms.