Werne/Langendreer. Marode Gebäude an der Krachtstraße in Werne sollen bis Anfang 2018 verschwunden sein. Hier entstehen Wohnhäuser, ein Seniorenheim und eine Kita.

Seit fast einem Jahr stehen die ehemaligen Flüchtlingsunterkünfte an der Kracht­straße leer. Jetzt tut sich dort wieder was. Das Gelände ist umzäunt, Unrat wurde vor den maroden Gebäuden gestapelt. Klare Anzeichen dafür, dass der Abriss bevorsteht. „Stimmt“, sagt Peter van Dyk vom Presseamt der Stadt. „Wir bereiten den Abriss vor.“ Anfang 2018 sollen die Häuser Geschichte, soll der Weg für etwas Neues frei sein.

Endlich passiert etwas, werden viele Werner sagen. Vor allem die aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Einige von ihnen hatten sich all die Jahre, in denen in den Gebäuden Flüchtlinge untergebracht waren, über unzumutbare Zustände beklagt.

Probleme, die sich mit dem Leerzug zum Jahreswechsel 2016/2017 erledigt hatten. Doch seither tat sich nichts weiter, während alle darauf warteten, dass das Terrain entwickelt wird.

Kita, Seniorenheim und Wohnhäuser sind an der Krachtstraße geplant.
Kita, Seniorenheim und Wohnhäuser sind an der Krachtstraße geplant.

Dies geschieht nun. Die Stadt reißt zunächst ab. „Aktuell wird nach besonderen Baustoffen gesucht, die eventuell gesondert entsorgt werden müssen“, sagt Peter van Dyk, der aber keine bösen Überraschungen erwartet. „Von Altlasten ist uns nichts bekannt.“ Danach wird das Gelände baureif zur Verfügung gestellt. Was an der Krachtstraße dann passiert, steht fest. Wer was macht, nur zum Teil.

Wohnhäuser, eine Kita und ein Seniorenheim werden hier entstehen. „Für den Wohnungsbau und die Kita suchen wir noch nach Investoren beziehungsweise einem Träger“, sagt van Dyk. Klar sei hingegen, dass die Senioreneinrichtungen Bochum (SBO), eine Stadt-Tochter, das Altenheim übernimmt.

„Wir sind in den letzten Zügen der Planung, stehen sechs Wochen vor dem Bauantrag“, sagt SBO-Geschäftsführer Frank Drolshagen. Parallel wird ein Investor gesucht. Die SBO wird später Mieter des Objektes, in dem 80 Plätze und zwölf feste Kurzzeitpflegeplätze entstehen. Ende November 2019 muss das Seniorenheim bezugsfertig sein. Frank Drolshagen rechnet mit einer Bauzeit von 15 bis 18 Monaten. Demnach müsste bis Frühjahr 2018 mit dem Bau begonnen werden.

Zeitgleich Bau an der Dördelstraße

Dieselbe Zeitschiene gilt für das an der Dördelstraße 26 in Langendreer geplante Seniorenheim. Auch hier, gegenüber vom Volkspark, setzt die SBO auf das Investoren-Modell, wird sich später einmieten. Hier ist man schon ein bisschen weiter. Drolshagen: „Der Eigentümer wollte das Grundstück verkaufen und hat die Planung bereits in Auftrag gegeben. Auch ein Investor trat schon an uns heran“. Auch hier wird es künftig 80 Plätze für Senioren geben.

SBO will an 2020 schwarze Zahlen schreiben

Ab 2020 wollen die SBO schwarze Zahlen schreiben. Bisher macht man mit den Altenheimen 1,4 Millionen Euro Miese im Jahr. Deshalb sollen schnellstmögliche die neuen Senioreneinrichtungen her, die man bauen lässt, um dann zu mieten.

Derzeit wird ein Seniorenheim am Beisenkamp in Wattenscheid gebaut und das Haus am Glockengarten aufwändig umgebaut. Der Mietvertrag für das Haus an der Grabelohstraße läuft 2020 aus und wird nicht verlängert.

Dazu lässt die SBO noch die alte Scheune umbauen. Hier ist aktuell noch ein Baustoffhandel untergebracht. „Uns schwebt hier auf zwei, drei Etagen eine Tagespflege mit 20 Plätzen vor“, sagt Frank Drolshagen zu den Plänen. Hinzu wünscht er sich einen Arzt und eine Physiotherapie, auch ein Café soll es in dem alten Gemäuer mit den roten Ziegelsteinen geben. „Das wäre eine schöne Entwicklung fürs Quartier“, findet Drolshagen.