Bochum-Wattenscheid. Ein Baustellenschild vor dem Gelände Am Beisenkamp in Wattenscheid zeigt erstmalig, wie das Viertel in Zukunft aussehen soll. Der Neubau startet.

Noch zeichnen Hügel und gefällte Bäume das Gelände Am Beisenkamp in Wattenscheid. Ein großes Plakat am Bauzaun zeigt, wie das Seniorenheim im Frühjahr 2021 aussehen soll. Zum ersten Mal konnten die Anwohner einen Blick darauf werfen, wie das Viertel sich in Zukunft präsentieren soll.

Auf der Illustration ist ein großes Gebäude mit einer weißen Fassade und bodentiefen Fenstern zu sehen. Zur Straße hin ist ein Café mit einem Außenbereich, mit dem sich das Haus der Nachbarschaft öffnen möchte. Das zukünftige Pflegeheim wird von der SBO (Senioreneinrichtungen Bochum) betrieben. Dafür wird das Haus vom Investor, VBW Bauen und Wohnen, gepachtet. Insgesamt sollen 80 stationäre Plätze und zwölf Plätze für die Kurzzeitpflege entstehen, die im Erdgeschoss untergebracht werden. Die Bewohner werden in Hausgemeinschaften auf sechs Stationen mit je 13 bis 14 Personen leben.

Baustart wurde verschoben

Bauträger, Baufirmen und Politiker präsentierten am Mittwoch das neue Baustellenschild. Auf der Illustration ist zu sehen, wie das neue Seniorenzentrum aussehen soll.
Bauträger, Baufirmen und Politiker präsentierten am Mittwoch das neue Baustellenschild. Auf der Illustration ist zu sehen, wie das neue Seniorenzentrum aussehen soll. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Wo jetzt noch Brachfläche ist, soll bereits in 14 Tagen Beton gegossen werden. Aktuell wird das Gelände für diesen Bauschritt vorbereitet. Der Baustart und die Pläne wurden mehrmals verschoben. Das Thema war ein Dauerbrenner. Eigentlich sollte es schon Anfang diesen Jahres losgehen. „Wir sind glücklich, dass wir jetzt endlich starten können“, sagte Norbert Riffel, Geschäftsführer der VBW.

Die Nachfrage für das neue Altenheim sei groß, so Frank Hillebrand von der SBO. „Das alte Gebäude war nicht mehr zeitgemäß. Die Auslastung für das neue Gebäude haben wir bereits. Es ist kleiner als früher“. Auch die Einzelzimmerquote werde mit dem Neubau erfüllt. „Wir haben den Bedarf. Das ist ganz deutlich“, ergänzt Bezirksbürgermeister Manfred Molszich (SPD).

Bauteile werden vorgefertigt

Um den aktuellen Zeitplan einzuhalten, werden einige Bauteile vorgefertigt. „Wir produzieren seit zwei Monaten die Nasszellen vor, die dann nur noch eingebaut werden müssen“, erklärte Sven Hoveling von der Firma Deppenbrock, die das Gebäude bauen wird.

An der Straßenecke soll ein Café mit Außenbereich für die Nachbarschaft entstehen.
An der Straßenecke soll ein Café mit Außenbereich für die Nachbarschaft entstehen. © Funke Foto Fotoservices | sdembski

Nicht nur ein neues Pflegeheim wird das Gelände prägen. Es ist geplant, das gesamte Stadtbild im Quartier durch den Bau von Sozial-, Miet- und Eigentumswohnungen zu verändern. Insgesamt sollen 150 neue Wohnungen gebaut werden.

Quartier wird in drei Bauabschnitten errichtet

Nach dem Bau der Senioreinrichtung geht es im zweiten Bauabschnitt mit der Blockrandbebauung mit etwa 20 Wohnungen auf dem vorderen Teil des Grundstückes Am Beisenkamp weiter. Die Blockrandbebauung sei für die weitere Entwicklung der Bestandswohnungen notwendig.

In Bauabschnitt drei sollen die Wohnungen an der Parkstraße/Steinhausstraße abgerissen werden. Eine zeitgemäße und barrierefreie Modernisierung, sei nicht mehr möglich. Parallel werden die restlichen 105 Wohnungen gebaut. Die genauere Gestaltung sei derzeit noch in der Abstimmung.

Bewohner schreiben offenen Brief an Bezirksvertretung

Auch interessant

Noch seien laut Norbert Riffel 75 der 150 Wohnungen der jetzigen Siedlung bewohnt – hauptsächlich von älteren Leuten. „Wir wollen die Angst der Leute, nochmal umziehen zu müssen, berücksichtigen. Die Mieter bekommen teilweise Zwischenlösungen oder neue Angebote“, sagt der Geschäftsführer der VBW. Die Bewohner Am Beisenkamp hätten sich mit einem offenen Brief an die Bezirksvertretung Wattenscheid gerichtet. Dazu wolle man aber noch Stellung nehmen, so Bezirksbürgermeister Manfred Molszich (SPD).