Bochum. Gewaltbereite Fans des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln haben vor dem Spiel beim VfL Bochum (0:0) randaliert. Dabei wurden neun Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer. Erst eine Hundertschaft der Polizei brachte die Situation am Stadionunter Kontrolle. 19 Hooligans wurden festgenommen.
Die Polizei hatte mit Ausschreitungen gerechnet, und genau dazu kam es auch am Freitagabend beim Bundesligaspiel VfL Bochum gegen den 1. FC Köln. Bereits der Marsch der etwa 1000 FC-Fans vom Hauptbahnhof zum Rewirpowerstadion war von Unruhe und Aggression geprägt, heißt es im Bericht der Polizei, der die Ereignisse vor und nach dem Spiel zusammenfasst. Neun Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Nach Informationen des VfL Bochum erlitt ein Ordner innere Verletzungen unter anderem an der Milz, ein weiterer Knochenbrüche und eine Schultereckgelenkssprengung. Einer der weiteren Verletzten war ein Polizist. Die Polizei spricht von insgesamt 19 Festnahmen und Strafanzeigen.
Schon während die Fans in Richtung Stadion unterwegs waren, gab es die ersten Ausschreitungen. Bengalisches Feuer, Kanonenschläge sowie alle möglich anderen Gegenstände haben die gewaltbereiten Fans auf die begleitenden Einsatzkräfte der Polizei geworfen. Am Stadion angekommen, setzte sich die Zugspitze der Kölner in Bewegung, kletterte über die Sperrgitter und versuchte, das Stadion zu erstürmen. Beamten der Einsatzhundertschaft gelang es schließlich, die Ordner an den Einlasstoren zu unterstützen und die Angreifer abzuwehren. Dabei mussten die Polizisten auch zum Pfefferspray greifen und dieses verspühen.
Einige Ausgänge mussten gesperrt werden
Während des Spiels passierte aus Sicht der Polizei vergleichsweise wenig. Lediglich zwei alkoholisierte Fans wurden in Gewahrsam genommen, weil sie einem Platzverweis nicht folge leisteten. Da es zuletzt auch im Bereich der Problemfans der Heim-Mannschaft Schwierigkeiten gab, die insbesondere im Schutz der Dunkelheit die Konfrontation mit Fans der Gast-Mannschaft suchten, war es nur verständlich, ein Zusammentreffen beider Fangruppen nach Spielende zu verhindern. Einige der Ausgänge der Osttribüne wurden deshalb geschlossen.
Die Polizei kann den Unmut der echten Fans verstehen und bedauert die Unannehmlichkeiten. Doch diese Maßnahme diente auch der Sicherheit der unbeteiligten Fans, denn nur so konnte ein Zusammentreffen beider Lager verhindert werden.