Langendreer/Werne. . Die Entwürfe für die Senioreneinrichtungen in Langendreer und Werne sind fertig. Bis die Gebäude stehen, wird es allerdings noch dauern.
Wir werden älter und älter. Und mit der höheren Lebenserwartung steigt auch der Anteil der pflegebedürftigen Menschen. Experten zufolge wird sich diese Anzahl in Bochum verdoppeln. Die Senioreneinrichtungen Bochum (SBO), eine Stadt-Tochter, will diesem Trend Rechnung tragen und neue Seniorenheime bauen. Allein im Bochumer Osten – das ist kein Geheimnis mehr – sind zwei weitere Einrichtungen vorgesehen: an der Krachtstraße in Werne und an der Dördelstraße in Langendreer.
Keine Balkone vorgesehen
Ganz allmählich nehmen diese Altenheime auch Gestalt an. Zumindest auf dem Papier, denn die Entwürfe sind inzwischen fertig. Bis die Gebäude aber stehen, wird es noch dauern. Am weitesten sind die SBO mit der Planung für die Einrichtung an der Krachtstraße. Dort, wo bis vor kurzem noch Flüchtlinge in alten Häusern untergebracht waren, sollen eine neue Kita, Wohnraum (vorzugsweise für Senioren) und eben ein Seniorenheim entstehen. 92 Plätze sind vorgesehen, zwölf davon für Kurzzeitpflege. „Der Standort ist gesichert“, sagt Tim Hüttemann, kaufmännischer Leiter der SBO. „Das Ausschreibungsverfahren läuft.“ 14 bis 18 Monate Bauzeit werden für die Krachtstraße veranschlagt. Der Bau könnte also in zwei Jahren stehen. Frühestens.
15 Bewohner bilden eine Hausgemeinschaft
Auf dem Mittelgrundstück ist ein schmales, langes Gebäude vorgesehen. Unten gibt es ein Café mit Terrasse, ansonsten ausschließlich Einzelzimmer (16 Quadratmeter plus Nasszelle) ohne Balkon. Die wären laut Hüttemann zu teuer gewesen: „Wir sind an unser Budget gebunden.“ Die SBO setzen alternativ auf sogenannte „französische Balkone“ – bodentiefe Fenster mit einem Geländer davor. Im ersten Obergeschoss wird das Wohngruppenprinzip gelten; dort bilden zwölf bis 15 Bewohner eine Hausgemeinschaft.
Solche Hausgemeinschaften soll es auch an der Dördelstraße geben, wo geplant ist, den Hof Schulte-Overbeck so umzubauen, dass es dort Zimmer für 80 Senioren plus eine Tagespflege für 20 Personen gibt. Letztere soll in der Scheune unterbracht werden, ebenso eine Cafeteria. Allein, es fehlt noch das Grundstück. „Aktuell werden Verkaufsverhandlungen mit den Eigentümern geführt“, verrät Tim Hüttemann. Die Pläne liegen bereits fertig in der Schublade des Architekten. Ist der Grundstückskauf geregelt, kann es also losgehen. Wenn nicht, tritt Plan B in Kraft – dann wird ein Platz im Ostpark-Projekt in Laer gesucht.
Ersatz für das Haus an der Grabelohstraße
Beide Seniorenheim dienen als Ersatz für das Haus an der Grabelohstraße. Den sehr teuren Mietvertrag (1,4 Millionen Euro pro Jahr) haben die SBO nicht verlängert. Da sich nun aber bei den Neubauten zeitlichen Probleme absehen lassen, wird eine „Verlängerung nach Bedarf“ angestrebt. Heißt: Die Senioren bleiben solange im Haus an der Grabelohstraße wohnen, bis die neuen Heime bezugsfertig sind.