Altenbochum. . Ehrenamtliche hält Haus am Glockengarten für zu klein. SBO-Chef kontert: Neubau entspricht dem Standard, größere Zimmer seien unwirtschaftlich.

Kein gutes Haar lässt eine Ehrenamtliche am Neubau des Seniorenheims Haus am Glockengarten in Altenbochum. Die Zimmer seien im Vergleich zu früher viel kleiner, die Cafeteria zu klein und auch in den kleinen Aufzug passten keine zwei Rollstühle, sagt die Frau, die ihren Namen nicht preisgeben möchte. Wenn die Aufzüge denn fahren. Dies sei zuletzt des Öfteren nicht der Fall gewesen, sagt die Frau, die im Haus am Glockengarten seit Jahren Bewohner betreut.

Aufzug-Probleme sind behoben

Von daher weiß sie auch, wie groß die Zimmer im Altbau sind, dem so genannten Altenkrankenheim (AKH). „Stimmt“, räumt Frank Drolshagen, Geschäftsführer der Senioreneinrichtungen Bochum (SBO), ein. Weil sich der vorgesehene Abriss verzögert, leben die Bewohner, die wohl nicht vor Herbst 2020 ins geplante neue Seniorenheim am Beisenkamp in Wattenscheid ziehen können, aktuell noch auf komfortablen 25 bis 28 Quadratmetern. Die Zimmer im Neubau sind deutlich kleiner dimensioniert: 15 Quadratmeter plus fünf Quadratmeter Badezimmer.

„Diese Größe entspricht dem heutigen Standard. Alles andere wäre wirtschaftlich nicht zu betreiben“, sagt Frank Drolshagen, der die Heimaufsicht und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe hinter sich weiß: „Beide haben den Neubau so abgenommen.“ Die übrigen Bereiche im Seniorenheim mit eingerechnet, stünden jedem Bewohner 52,7 Quadratmeter zur Verfügung. Drolshagen: „Vorgeschrieben sind 45 Quadratmeter.“

Probleme auch beim Neubau an der Dördelstraße

Noch nicht rund läuft es für die SBO auch beim Neubau an der Dördelstraße 26 in Langendreer. Familieninterne Unstimmigkeiten verhinderten bisher einen Verkauf des vorgesehenen Grundstücks an den Investor, der WAZ-Informationen zufolge 1,8 Millionen für das Areal bietet. Laut SBO-Chef Frank Drolshagen kommt es am 9. Januar nun zur Zwangsversteigerung. „Der Investor ist dann bereit, die Pläne so umzusetzen, wie wir als künftiger Betreiber sie bereits in der Schublade haben.“

Gegenüber vom Volkspark Langendreer soll ein Heim mit 80 stationären Plätzen und 20 Tagespflegeplätzen in der dann umgebauten Scheune entstehen, Dazu eine Cafeteria im Erdgeschoss. Hinter der Scheune sind 30 barrierefreie Seniorenwohnungen geplant.

Schaltgetriebe ausgetauscht

Probleme mit den Aufzügen räumt Frank Drolshagen ein, diese seien aber behoben, seit die Schaltgetriebe ausgetauscht wurden. Die Größe der Fahrstühle indes sei ausreichend: „Der Bettenaufzug ist zwei Meter breit. Und auch in den Personenfahrstuhl passen zwei Rollstühle – hintereinander.“

Weil das erwähnte Seniorenheim am Beisenkamp deutlich später fertig wird (Baubeginn voraussichtlich im März/April), leben derzeit noch 35 Senioren auf den ersten beiden Etagen des AKH. Eigentlich sollten sie längst nach Wattenscheid gezogen sein. Doch so wird das AKH eben weiter genutzt. Eine angedachte Untervermietung der übrigen Etagen durch Träger anderer Senioreneinrichtungen hat sich laut Drolshagen zerschlagen. Also werden diese Etagen nun leergezogen, abgesichert und dicht gemacht.

Gelände drumherum wird bebaut

Sobald das neue Haus am Beisenkamp steht, wird das Altenkrankenheim abgerissen – voraussichtlich Ende 2020. „Dann kann die Quartiersentwicklung drumherum anlaufen“, sagt Frank Drolshagen. Geplant ist Wohnen in allen Varianten – Eigentumswohnungen, Sozialwohnungen, frei finanzierte Wohnungen, barrierefreie Seniorenwohnungen. Laut Drolshagen wollen Stadt und VBW die Pläne dazu Ende Januar/Anfang Februar in einer Bürgerversammlung im großen Saal des AKH vorstellen.