Werne. . Am Hölterweg in Werne entsteht eine größere Kita. Bis diese fertig ist, sorgen zwei Container für mehr Betreuungsplätze am aktuellen Standort.

Nun kommt also doch alles anders. Ursprünglich wollte die Stadt auf dem Gelände an der Krachtstraße, wo früher die Flüchtlingsunterkünfte standen, eine neue Kita bauen lassen. Nach Gesprächen mit der Herz-Jesu-Gemeinde, die quasi direkt nebenan einen eigenen Kindergarten betreibt, ist man von diesem Plan abgerückt. Jetzt baut die Gemeinde selbst eine neue Kita.

Und zwar auf dem kircheneigenen Gelände. Nach Informationen dieser Zeitung hatte die Herz-Jesu-Gemeinde Sorge, dass eine neue Kita nebenan die Existenz der eigenen gefährde. Denn diese ist in die Jahre gekommen und kann aus räumlichen Gründen keine U 3-Betreuung anbieten. Ein Umbau ist nicht möglich. „Und Eltern entscheiden ja auch mit den Augen, wenn sie für ihre Kinder eine Kita auswählen“, heißt es aus der Gemeinde.

Investor bereits gefunden

Von daher reifte in Gesprächen mit der Stadt die Idee, selbst einen neuen Kindergarten zu bauen. Ein Investor soll bereits gefunden sein. Auch die passende Stelle auf dem Grundstück am Hölterweg. Mit der Stadt ist all dies abgestimmt, wie Jörg Klingenberg, stellvertretender Jugendamtsleiter, bestätigt. „115 Kinder sollen in dem Neubau Platz finden, verteilt auf fünf statt bisher drei Gruppen.“ Die alte Kita wird dann abgerissen.

Da es bis zum Baustart aber noch dauern wird und der Bedarf an Kitaplätzen in Werne – speziell für Kinder von drei bis sechs Jahren – gerade jetzt sehr hoch ist, will die Stadt nicht so lange warten und handelt sofort. „Wir werden für die Herz-Jesu-Kita sobald wie möglich zwei Container aufstellen, um die Kapazitäten zu erhöhen“, erklärt Jörg Klingenberg. Der Kindergarten erhält dadurch zwölf U 3- und 28 Ü 3-Plätze mehr.

Standort für Familienzentrum wird gesucht

Vom Tisch ist die Überlegung der Awo, mit dem Familienzentrum von der Kreyenfeldstraße 88 ins Bürgerhaus am Born zu ziehen. „Das klappt aus bautechnischen Gründen nicht“, sagt Jörg Klingenberg. Aktuell werde weiter nach einem neuen Standort gesucht, an dem auch Platz für eine Erweiterung des Familienzentrums wäre.

Durch den Wegfall der geplanten Kita bleibt es an der Kracht-straße bei dem Bau einen Altenheims mit 80 Plätzen durch die SBO (Senioreneinrichtungen Bochum) und von Wohnhäusern entlang der Adrianistraße.

Ob und wie der nun freigewordene Platz von der Stadt genutzt wird, ist noch offen.

Platz für einen Anbau

Doch weil der Bedarf in Werne damit noch nicht ausreichend gedeckt ist, plant die Verwaltung parallel noch einen Anbau an die städtische Kita im Nörenbergskamp. Auf der anderen Seite des Werner Hellwegs, wo derzeit viele Familien hinziehen. „Die Kita hat ein großes Grundstück, da ist Platz für einen Anbau, ohne dass das Außengelände zu klein wird“, sieht Jörg Klingenberg gute Voraussetzungen. „Dort sind zwei weitere Gruppen mit 39 Ü 3- und sechs U 3-Plätzen vorgesehen.“ Man sei allerdings erst in der Vorplanung, in der es u.a. um den Raumzuschnitt gehe. „Und dann muss das Ganze ja auch noch durch die politischen Gremien abgesegnet werden.“

Sind beide Maßnahmen umgesetzt, sieht Jörg Klingenberg Werne in Sachen Kita-Plätzen gut versorgt. „Dadurch gehen wir bei der Ü 3-Betreuung Richtung 100 Prozent.“ Insgesamt liege die Bedarfsdeckung stadtweit bis 97 bis 98 Prozent.