Werne. . Flüchtlingsheime werden abgerissen. Geplant sind dort ein Seniorenheim, Wohnhäuser und auch eine Kita. Obwohl es nebenan einen Kindergarten gibt.

Zum Jahreswechsel wurden die Flüchtlingsunterkünfte an der Kracht­straße freigezogen. Jetzt will die Stadt den Abriss veranlassen. Kurzfristig, wie es in einer Verwaltungsmitteilung an die Bezirksvertretung Ost heißt. Endlich, dürften viele Anwohner sagen. Anstelle der heruntergekommenen Flüchtlingsheime entstehen ein Seniorenheim, mehrere Wohnhäuser und auch eine neue Kindertagesstätte.

Die heruntergekommenen früheren Flüchtlingsunterkünfte an der Krachtstraße will die Stadt in Kürze abreißen lassen.
Die heruntergekommenen früheren Flüchtlingsunterkünfte an der Krachtstraße will die Stadt in Kürze abreißen lassen. © Dietmar Wäsche

Es tut sich also was an der Krachtstraße. Für die zweigeschossig geplante Kita sucht die Stadt nun einen Investor mit Träger. Gerüchte, dass der benachbarte Kindergarten der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde dort einziehen könnte, weist Jörg Klingenberg, Abteilungsleiter für Kindertagesbetreuung im Jugendamt, zurück. „Davon ist mir nichts bekannt. Die beiden Kindertageseinrichtungen laufen komplett getrennt voneinander.“ Dass es dann zwei Kindergärten nebeneinander gibt, stört Klingenberg nicht: „Der Bedarf an Betreuungsangeboten für Ü3 und U3-Gruppen ist in Werne so groß, dass wir uns auch direkt daneben eine weitere Kita vorstellen können.“

Herz-Jesu-Kita hat keinen Platz für U3-Betreuung

Dass der Standort des Herz-Jesu-Kindergartens am Hölterweg 2 erhalten bleibt, bestätigt auch Sarah Meyer, Kommunikations-Referentin beim Kita-Zweckverband in Essen: „Es gibt keinen anderslautenden Beschluss, zumal die Kita ja auch nicht baufällig ist.“ Allerdings weiß auch Sarah Mayer, dass die katholische Kita keine Räume für die U3-Betreuung hat.

Ein Problem, das langfristig behoben werden soll. „Auf lange Sicht müssen die Voraussetzungen für eine U-3-Betreuung geschaffen werden“, sagt Sarah Mayer. „Und auch für mehr 45-Stunden-Plätze. Dort ist die Nachfrage ebenfalls sehr groß.“ Von daher sei der Kita-Zweckverband „sehr offen für alles, was der Weiterentwicklung des Kindergartens dient“.

So sieht der Plan aus: Links, zum Hölterweg hin, soll die Kita stehen, rechts, zur Adrianistraße hin, die Wohnhäuser und in der Mitte das neue Seniorenheim.
So sieht der Plan aus: Links, zum Hölterweg hin, soll die Kita stehen, rechts, zur Adrianistraße hin, die Wohnhäuser und in der Mitte das neue Seniorenheim. © hh

Die von der Stadt geplante Kita soll direkt oberhalb vom Herz-Jesu-Pfarrsaal stehen und vom Hölterweg aus anfahrbar sein, um den Eltern-Verkehr aus dem Wohngebiet zu halten. Die Wohnhäuser werden entlang der Adrianistraße angeordnet. Dazwischen soll das neue Seniorenheim mit Tagespflege stehen, für das Frank Drolshagen, Geschäftsführer der Senioreneinrichtungen Bochum (SBO) derzeit einen Investor sucht. „Die Grundstücksgespräche mit der Stadt laufen.“ Die Kombination mit dem Kindergarten, also Jung und Alt in unmittelbarer Nachbarschaft, hält Drolshagen für eine gute Gesamtlösung. „Das gibt es stadtweit noch nicht.“

80 Senioren werden in der neuen Einrichtung Platz finden, 80 weitere in einem neuen SBO-Heim an der Dördelstraße in Langendreer. Beide sollen Ende 2019 bezugsfertig sein.