Bochum. . Schauspielhaus, Symphoniker und Stadtmuseum wurden 1919 begründet. Zur 100-Jahr-Feier blickt das Stadtarchiv aufs Ende des Ersten Weltkriegs.
Schauspielhaus, Symphoniker und stadthistorisches Museum (heute ein Teil des Stadtarchivs): Sie alle feiern in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen – und das wird gefeiert.
Während der Start ins Jubiläumsjahr bereits mit einem schillernden Abend im Musikforum eingeläutet wurde, steht logischerweise auch das neue Programm im Zentrum für Stadtgeschichte ganz im Zeichen der großen 100-Jahr-Feier. „Ausgehend vom Ersten Weltkrieg wollen wir die gesamte Bochumer Kulturlandschaft in den Blick nehmen“, sagt Leiterin Ingrid Wölk.
Dazu empfiehlt sich ein Besuch der Ausstellung „Zwischen Heimat, Front und Revolution: Bochum 1914-1920“, die dem Leben während und nach dem Ersten Weltkrieg nachspürt. Ein Kapitel widmet sich dem kulturellen Treiben: „Während des Krieges gab es eine lebhafte Kulturszene, was erstaunlich ist“, meint Wölk.
Orchester wurde 1919 gegründet
Direkt nach Kriegsende 1919 schwang sich die Kultur in Bochum dann zu ganz neuen Höhen auf: Das Orchester wurde gegründet, das Stadttheater bekam ein eigenes Ensemble und mit Saladin Schmitt einen Intendanten, und das Stadtmuseum fand im Haus Rechen eine Heimat.
Pünktlich zum Jubiläum geben die Symphoniker am 6. März um 19.30 Uhr erstmals ein Stadtteilkonzert in den Räumen des Stadtarchivs an der Wittener Straße 47. Passend zum „Aufbruch 1919“ öffnet das Stadtarchiv am Sonntag, 24. März, von 11 bis 17 Uhr seine Tür und lädt alle Besucher zu einem Blick hinter die Kulissen ein.
Ausstellung zeigt Porträts ausgewählter Promis
Unter dem Titel „Menschen meiner Zeit, die etwas bewegten“ zeigt das Stadtarchiv ab Ende April eine Ausstellung von Josef Albert „Slomi“ Slominski.
Der Bochumer Fotograf porträtierte über Jahrzehnte berühmte Personen: darunter sämtliche Bundeskanzler sowie Päpste und Promis. Die Ausstellung wird am Sonntag, 30. April, 11 Uhr, von Norbert Lammert eröffnet. Anmeldung ist erforderlich: 0234 / 910 95 01.
Stadtarchiv zeigt Stummfilme
Daneben zeigt das Stadtarchiv vom 4. bis 7. April eine Reihe von Stummfilmen aus jener Zeit, die heute teilweise schwer zu finden sind. So bietet sich am 4. April um 19 Uhr die seltene Gelegenheit, die legendäre Asta Nielsen in dem Spionagefilm „S1“ (1913) zu sehen. „Das Liebes-ABC“ (1916) ebenfalls mit Asta Nielsen folgt am 5. April um 19 Uhr. Der Historienfilm „Madame Dubarry“ (1919) von Ernst Lubitsch wird am 7. April um 11 Uhr gezeigt. Pianist Joachim Baerenz begleitet die Filme live am Klavier.
Einen Vortrag zum Thema „Kultur und Unterhaltung im Krieg“ hält Ingrid Wölk am Donnerstag, 11. April, 18 Uhr. Der Vortrag umfasst die Kriegs- und frühe Nachkriegszeit und überrascht mit manchen Anekdoten. So wurde das Stadttheater 1915 eröffnet und zunächst als Gastspielbetrieb geführt. „Die Schauspieler, die extra aus Essen kommen mussten, haben deswegen furchtbar geschimpft, jeden Tag diese Strecke fahren zu müssen“, erzählt Ingrid Wölk.
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