Altenbochum. . Die Sanierung der ev. Lukaskirche in Altenbochum ist fast beendet. Außen sieht schon alles top aus, doch Innen wird noch kräftig gewerkelt.
Endlich ist es soweit. Ein paar Wochen noch, dann steht die Lukaskirche der evangelischen Gemeinde Altenbochum-Laer wieder als Gotteshaus zur Verfügung. Die Wiedereinweihung findet am Sonntag, 23. April, um 10 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst statt. Pfarrerin Claudia Frank und Ulrich Wicking, der neue Vorsitzende des Stiftungsrates, sind sichtlich erleichtert. „Das war ein Kraftakt“, sagen sie.
Am 18. Januar 2015 musste die Lukaskirche aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Im Turm und Dach hatte der Hausschwamm gewütet und Spuren hinterlassen, was eine umfassende Sanierung notwendig machte. Diese verschlang am Ende rund 1,1 Millionen Euro.
Von dem Geld wurde nicht nur der Turm gesichert und das Dach abgedichtet, gedämmt und neu gedeckt. Auch innen ist einiges erneuert worden. „Der Kirchenraum wird den Besuchern zu großen Teilen neu erscheinen“, sagt Ulrich Wicking. Das dürfte vor allem an der neuen, helleren Farbe liegen, die derzeit aufgetragen wird.
Der gesamte Innenraum ist dafür bis unter die Decke eingerüstet. Sieht noch wild aus, doch schon für Mitte des Monats ist der Abbau der Gerüste geplant. Bis dahin muss auch das historische Fenster, das saniert werden musste (wir berichteten), eingesetzt sein.
Platz für Kreuz und Altar aus Laer
Dann, wenn alle Handwerker raus sind, wird geschaut, ob die denkmalgeschütze Sauer-Orgel nichts abbekommen hat von Staub, Dreck und Feuchtigkeit, ehe sie neu gestimmt wird. „Das ist dann noch mal ein Moment des Nervenkitzels“, weiß Wicking.
Auch die Lichtverhältnisse sind künftig anders, besser. „Es gibt vier neue Lampen. Und die alten wurden modernisiert“, erklärt Ulrich Wicking. Zudem gibt es eine neue Audioanlage, damit das gesprochene Wort künftig im gesamten Kirchenraum gut zu hören ist und auch die Musik bei Konzerten noch besser zur Geltung kommt. Eine Induktionsschleife im Boden auf der rechten Seite der Kirche sorgt ab sofort für eine Verstärkung für Hörgeräte. Und dank einer einzelnen Spende gibt es nun auch einen barrierefreien Zugang zur Lukaskirche.
Heller wird in Zukunft auch der Eingangsbereich sein. Ein Fenster, das in grauer Vorzeit einmal zugemauert worden war, wurde nun wieder freigelegt. „Jetzt kann man durch das Fenster das Lutherhaus sehen“, freut sich Pfarrerin Claudia Frank über die „optische Verbindung der beiden Gebäude“.
Freude dürfte bei den Gemeindemitgliedern aus Laer vor allem darüber herrschen, dass ab sofort „ihr“ Kreuz und Altar aus der vor zwei Jahren abgerissenen Kirche in der Lukaskirche einen festen Platz finden. „Wäre schön, dass das zehn Jahre nach der Fusion der Gemeinden noch mehr Gemeinschaftsgefühl stiftet“, hofft Claudia Frank.
Die Pfarrerin selbst fand die Zeit der Sanierung nicht nur nervenaufreibend, sondern auch spannend und inspirierend. „Man konnte schön sehen, wie früher gebaut wurde. Und mir kamen ganz viele Ideen zu einer neuen Raumgestaltung der Kirche. Es gibt 1000 Sachen, die wir noch machen können.“ Vor allem weiteres Geld sammeln, um all diese Ideen irgendwann zu verwirklichen . . .
>>> Gemeinde ist weiter auf Spenden angewiesen
Die 1,1 Millionen Euro für die Sanierung der Lukaskirche schoss der Kirchenkreis vor. Die Gemeinde zahlt nun ab. Den größten Teil durch den Verkauf von Immobilien (Bonhoefferhaus, zwei Häuser hinter der Kirche und zwei Wohnungen an der Stauffenberghöhe); hilfreich sind zudem die 150 000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und die 160 000 Euro, die die Stiftung Lukaskirche gesammelt hat. „Hinzu kommen einige Großspenden und viele kleine Zuwendungen, für die wir sehr dankbar sind“, sagt Ulrich Wicking vom Stiftungsrat.
Bleiben noch etwas weniger als 100 000 Euro, die die Gemeinde in den nächsten vier Jahren zurückzahlen muss. „Das Thema Spenden sammeln ist also noch lange nicht durch“, stellt Ulrich Wicking klar. „Weil eben noch nicht alle Rechnungen bezahlt sind, aber auch, weil wir die Kirche ja auch weiter unterhalten müssen.“ Dass dies durch die Stiftung Lukaskirche gesichert ist, war laut Wicking eine entscheidende Voraussetzung für die Vorfinanzierung durch den Kirchenkreis, aber auch für die Spende der Stiftung Denkmalschutz.