Laer. . Die Tage des ehemaligen evangelischen Gotteshauses an der Grimmestraße in Laer sind endgültig gezählt. Ab Montag wird die Baustelle eingerichtet .
Es hat gedauert. Doch nun sind die Tage der ev. Kirche an der Grimmestraße in Laer endgültig gezählt. Anfang März wird das seit Ende 2012 entwidmete ehemalige Gotteshaus abgerissen. Die Vorbereitungen dazu beginnen bereits am kommenden Montag.
Dann wird die Baustelle eingerichtet und schon mit der Demontage des Daches und der Fassadenverkleidung angefangen. Keine einfache Aufgabe, weil beim Bau der Kirche Anfang der 70er Jahre u.a. Asbest verwendet wurde, erklärt Architekt Gregor Jarzynski aus Hordel, der mit dem Riemker Abbruchunternehmen Buschkamp-Bischoff zusammenarbeitet: „Entsprechend hoch sind die Sicherheitsmaßnahmen. Die belasteten Gebäudeteile werden sofort in Säcke verpackt, verschweißt und abtransportiert.“
So besteht laut Architekt auch keine Gefahr für die Kinder und Jugendlichen, die tagtäglich die benachbarte Offene Tür der Gemeinde besuchen und an der Baustelle vorbei müssen. „Ich stehe im ständigen Kontakt mit deren Leiter“, sagt Gregor Jarzynski, der für den ersten Bauabschnitt zwei Wochen einkalkuliert. In dieser Zeit werden parallel zu den Außenarbeiten innen die Holzverkleidungen abgerissen, die Heizungsanlage abgekoppelt und auch die Sanitäranlagen entfernt. „Es wird alles fein säuberlich getrennt“, verspricht Jarzynski.
Architekt: „Es ist die erste Kirche, die ich abreiße. Das fällt mir nicht leicht“
Nach der zum Teil sensiblen Vorarbeit geht es ans Grobe: Ab 2. März wird die Kirche abgerissen. „Bis 21. März soll das über die Bühne gehen“, sagt Gregor Jarzynski, für den dieser Auftrag kein alltäglicher ist. „Es ist die erste Kirche, die ich abreiße“, sagt er. „Das fällt mir nicht leicht. Viel lieber würde ich eine neue Kirche bauen . . .“
Die Kosten für den Abriss sind geringer als erwartet
Auch Pfarrerin Christina Cremer fällt der Abschied schwer. „Es ist gut, dass sich jetzt was tut. Aber die Vorstellung, dass die Kirche bald nicht mehr da ist, schmerzt schon.“ Die Glocke, berichtet sie, werde erhalten bleiben. „Die Firma Bienfeld von der Feldmark ist so nett sie einzulagern, bis wir einen passenden Platz gefunden haben. Eventuell auf dem Laerschen Friedhof. Oder auch künftig als Erinnerung am Gemeindehaus.“ Die Kosten für den Abriss, den die Kirche bezahlen muss, sind übrigens niedriger als angenommen. Cremer: „Wir waren von rund 100 000 Euro ausgegangen, aktuell liegen wir aber deutlich darunter.“
Ev. Johanneswerk will Bau des Behinderten-Wohnheims im Sommer starten
Froh, dass die Kirche nun abgerissen wird, ist man beim ev. Johanneswerk, das an selber Stelle ein Behinderten-Wohnheim errichten wird, in das 24 Bewohner des Goerdthofes in Altenbochum ziehen. „Wir scharren schon mit den Hufen“, sagt Projektkoordinator Knut Thedens. Im Sommer soll mit dem Bau begonnen werden. Bauzeit: etwa ein Jahr.