Altenbochum. . Evangelisches Gotteshaus an der Wittener Straße ist vom Schwamm befallen. Gemeinde Altenbochum-Laer muss eine Million Euro aufbringen
In den nächsten Tagen beginnt die Renovierung der Lukaskirche. Das evangelische Gotteshaus im Herzen Altenbochums muss komplett saniert werden; eine Million Euro versucht die Gemeinde dafür aufzubringen.
Und hat es auch fast geschafft: Rund 150 000 Euro fehlen noch. Seit Jahren sammelt sie, gemeinsam mit der Stiftung Lukaskirche, Geld durch Benefizaktionen und akquiriert Spenden; auch der Immobilienverkauf ist nicht mehr tabu, seit bei einer Routineuntersuchung 2004 bekannt wurde, dass Dachstuhl und Gebälk vom Schwamm befallen sind. Architekt Christoph Harder erstellte nach dem ersten Befund ein Gutachten: Holzteile sind marode, Wasser läuft ins Dach.
„Doch noch war die Verkehrssicherheit gegeben, so dass die Kirche weiter genutzt werden konnte“, sagt Pfarrerin Claudia Frank. Bis Anfang des Jahres: Der Schwamm hatte sich weiter ausgebreitet, die Kirche wurde geschlossen. Gottesdienste finden seither im benachbarten Lutherhaus statt. Claudia Frank: „Für größere Ereignisse wie Konfirmationen gewährt uns die gegenüberliegende katholische Liebfrauenkirche Asyl.“ Seither hat die Gemeinde Altenbochum-Laer kein eigenes Gotteshaus mehr; die Kirche an der Suntumer Straße in Laer wurde bereits 2012 entwidmet.
Die 116 Jahre alte Lukaskirche steht seit Ende der 80er Jahre unter Denkmalschutz. Als die enorme Sanierungssumme feststand, dauerte es lange, bis ein Finanzierungskonzept stand. Damit und mit der Stiftung als Rückendeckung erreichte die Gemeinde, dass die Kreiskirche Mittel vorstreckt, um die Renovierung in einem Zug stemmen zu können. „Wir sind zudem optimistisch, dass wir bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Fördermittel bekommen. Der Antrag betrifft die Renovierung des Kirchenschiffs, die mit 800 000 Euro den Löwenanteil ausmacht“, erklärt Ulrich Wicking, Mitglied im Bauausschuss im Presbyterium.
Architekt Christoph Harder aus Hagen, dessen Handschrift weitere restaurierte Kirchen tragen (wie Dorfkirche Stiepel, Christuskirche, Erlöserkirche Hiltrop) hofft, Ende 2016 die Lukaskirche abschließen zu können, „damit das Gerüst nicht noch einen weiteren Winter stehen bleiben muss“.
Zusätzlich bleibt die Gemeinde rührig, will etwa im September beim Stadtteilfest in Altenbochum Holzbalken verkaufen und weitere Spender suchen. Jugendliche wollen in den Straßenbahnen zwischen Altenbochum und Laer Flyer verteilen, die Schüler des Walter-Gropius-Berufskolleg gestaltet haben. Stiftungskonto Nr. 42 43 44 15, Sparkasse Bochum, BLZ 430 500 01.