Altenbochum. TV Frisch-Auf Altenbochum zahlt der evangelischen Kirchengemeinde für das frühere Pfarrhaus 304.000 Euro. Seit 2000 dort beheimatet.

Normalerweise erscheinen zu den Mitgliederversammlung des TV Frisch-Auf Altenbochum 50 bis 60 Vereinsangehörige. Bei der jüngsten Zusammenkunft waren es 100 mehr. Grund: Es gab Wichtiges zu beschließen. Unter Tagesordnungspunkt 6 ging es um den Antrag des Vorstandes, das Vereinsheim an der Stauffenberghöhe 8e zu kaufen. Nach Vorstellung des Konzeptes und der Finanzierung waren alle überzeugt. Einstimmig wurde beschlossen, das Bonhoefferhaus für 304.000 Euro von der evangelischen Gemeinde zu erwerben.

„Das ist ein Meilenstein für unseren Verein“, freut sich Volker Nebel, Pressesprecher des TV Frisch-Auf Altenbochum, der das Bonhoefferhaus im Jahr 2000 auf Pachtbasis für 25 Jahre von der Kirche übernommen hat. „Der Vertrag gilt zwar noch zehn Jahre“, sagt Nebel. „Aber spätestens dann hätten wir uns auf die Suche nach einer neuen Bleibe machen müssen.“

Frühlingsfest steigt am morgigen Sonntag

Der TV Frisch-Auf Altenbochum lädt auch in diesem Jahr zum Frühlingsfest ins Bonhoefferhaus ein: am morgigen Sonntag, 20. März.

Einlass ist um 14.30 Uhr, für Musik sorgen die „Langendreerer Dorfmusikanten“. Der Eintritt kostet 8 Euro, inkl. Kaffee und Kuchen. Karten gibt es im Bonhoefferhaus.

Knapp ein Drittel der Sanierung durch Gemeinde gedeckt

Nun habe man die Gunst der Stunde genutzt und zugegriffen, als sich die Möglichkeit bot. Die evangelische Kirchengemeinde Altenbochum-Laer muss ja bekanntlich Geldquellen auftun, um die Sanierung der Lukaskirche an der Wittener Straße zu finanzieren. Dafür trennt man sich von Immobilien wie dem Bonhoefferhaus, das bis 1999 als Pfarrhaus fungierte. Mit den 304.000 Euro hat die Gemeinde knapp ein Drittel der Kosten – 920.000 Euro – für die Sanierung gedeckt.

Unter Dach und Fach ist das Geschäft freilich noch nicht. „Jetzt beginnt der ganze Schreibkram“, erklärt Volker Nebel. „Wir hoffen, dass im Sommer alles unterschrieben werden kann.“ Die Gespräche mit der Kirche zogen sich hin, Nebel bezeichnet sie aber als fair und konstruktiv. „Mit dem Preis“, glaubt er, „können beide Seiten gut leben.“

Erste Beitragserhöhung seit 1996

Die Finanzierung ist auf zehn Jahre ausgelegt. „Somit übergeben wir der nächsten Generation ein schuldenfreies Vereinsheim“, freut sich Volker Nebel. 100 000 Euro habe der Verein bereits für neuen Hallenboden, Türen, Fenster, Beleuchtung und Dämmung investiert. Weiteres Geld müsse laut Nebel in die Hand genommen werden, um das Haus in Schuss zu halten , etwa für die Kanalisation und das Dach. „Doch das haben wir mit einkalkuliert.“

Wichtig sei vor allem, Sicherheit für die Zukunft zu haben, den Mitgliedern eine feste Anlaufstelle zu bieten. Denn der Verein wächst und wächst. Aktuell zählt man 2150 Mitglieder – Tendenz steigend. Gemeinsam wird auch die erste Beitragserhöhung seit 1996 mitgetragen – zwei Euro pro Monat, die auch in die Finanzierung fließen. Nebel: „Toll, wie alle mitmachen. Da merkt man, wie sehr die Leute an ihrem Verein hängen.“

Manfred Nachtigall als Vorsitzender bestätigt 

Bei der Mitgliederversammlung ging es nicht nur um den Kauf des Bonhoefferhauses. Es standen auch Vorstandswahlen auf der Tagesordnung.

Der Vorsitzende Manfred Nachtigall wurde mit 161 Ja-Stimmen in seinem Amt bestätigt. Ihm zur Seite steht als Stellvertreter Hans Kaiser. Zur Vertreterin der Kassenleiterin Bärbel Traude wurde Michaela Reimann gewählt. Sie folgt auf den scheidenden Horst Hellwig. Einstimmig wurde Volker Nebel als Mann für die Öffentlichkeitsarbeit in seinem Amt bestätigt. Kassenprüferinnen sind Renate Sarazin und Marion Häusler.

Auch Ehrungen standen an. Ehrenmitglied Martha Germrod hält dem TV bereits seit 60 Jahren die Treue. Zwei Mitglieder wurden für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt, sechs für 25 Jahre und 40 für zehn Jahre.

Das Sportabzeichentraining auf dem Sportplatz Auf der Heide wird am Montag, 4. April, wieder aufgenommen.