Bochum-Altenbochum. Weitere Schäden unter dem Dach der Lukaskirche in Altenbochum entdeckt. Da kommen die 150.000 Euro der Denkmalschutz-Stiftung genau richtig.
So ist das bei der Sanierung alter Gemäuer: Es gibt immer mehr zu tun, als anfangs angenommen. Die Lukaskirche der evangelischen Gemeinde Altenbochum-Laer an der Wittener Straße bildet da keine Ausnahme. Und so überrascht es nicht wirklich, dass unter dem Dach noch weitere, bislang nicht absehbare Schäden entdeckt wurden. Deren Behebung kostet die Gemeinde zusätzlich etwa 70.000 Euro.
Da kommen die 150.000 Euro, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) der Gemeinde heute symbolisch überreichte, wie gerufen. Eigentlich wäre durch dieses Geschenk, wie Pfarrerin Claudia Frank es nennt, die Sanierung des Kirchendaches durchfinanziert gewesen. Wenn da dieser neuerliche Schaden nicht wäre. „Wir müssen also weiter ackern und Spenden einholen“, gibt sich Ulrich Wicking vom Stiftungsrat der Lukaskirche kämpferisch-optimistisch. Für ihn ist klar, dass die Gemeinde auch das hinbekommt.
536.000 Euro durch den Verkauf von vier Gemeinde-Immobilien
Schließlich ist schon viel erreicht. Allein, dass der Antrag auf Förderung bei der DSD in dieser Höhe von Erfolg gekrönt sein würde, habe man nicht erwartet, sagt der Stiftungsrats-Vorsitzender Eike Grevel. In der Tat: Fördersummen dieser Größenordnung schüttet die DSD eher selten aus, wie Ortskuratorin Regine Vogt bestätigt. Und auch nur dann, wenn ein sinnvolles Finanzierungskonzept vorliegt – wie eben hier in Altenbochum für die Lukaskirche.
Pluspunkt für die Gemeinde ist, dass der Stiftungsrat bereits seit vielen Jahren aktiv ist und sich für die Kirche einsetzt. So wurde einst für 200.000 DM die Sauer-Orgel saniert. Jedes Jahr sammeln Grevel, Wicking und Co. um die 40.000 Euro an Spenden, von denen auch künftig ein Teil in die Instandhaltung des Gotteshauses fließen soll. Ein zweiter Punkt, der sich positiv auf den Zuschlag für die Förderung bemerkbar machte: Nach Abriss der Kirche in Laer und schließlich der Sperrung der Lukaskirche steht die Gemeinde nun ganz ohne Gotteshaus da.
Mängel an tragenden Balken
Die Sanierung der Lukaskirche wurde notwendig, weil über Jahre der Schwamm in dem denkmalgeschützten Gemäuer wütete. Anfang 2015 wurde es geschlossen, weil die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet war. Im August begannen die Sanierungsarbeiten. Zunächst war der Turm an der Reihe. Kosten: knapp 130.000 Euro, etwa 50.000 mehr als ursprünglich vorgesehen.
Die Sanierung des Daches, die vor einigen Wochen begann, war mit 728.200 Euro veranschlagt. 100.000 Euro steuert die Stiftung Lukaskirche dazu, 536.200 Euro brachte der Verkauf von vier Gemeinde-Immobilien ein (u.a. 304.000 Euro für das Bonhoefferhaus). Mit den 150.000 Euro der DSD schien die Finanzierung gesichert. Doch nach Öffnung des Dachstuhls stellten sich zusätzliche Mängel an den tragenden Balken sowie der den Innenraum überdeckenden „Tonnenkonstruktion“ heraus, die zur statischen Sicherheit des Kirchenschiffes behoben werden müssen.