Altenbochum. . Während das ev. Gotteshaus in Laer in Kürze abgerissen wird, hofft man an der Wittener Straße in Altenbochum auf den baldigen Beginn der Dachsanierung
Das war’s fürs Erste: Mit Beendigung des Konzertes am Sonntagabend bleibt die Lukaskirche an der Wittener Straße wegen der Dachsanierung für unbestimmte Zeit geschlossen (wir berichteten). Damit steht die evangelische Gemeinde Altenbochum/Laer aktuell ohne funktionstüchtige Kirche da – das längst entwidmete Gotteshaus in Laer steht ja bekanntlich kurz vor dem Abriss.
Ein Zeichen setzen für die Lukaskirche: Dieses Anliegen hatte das diesjährige nachweihnachtliche Chorkonzert unter dem bekannten Motto „Nun singet und seid froh“. Das gelang. Mit rund 120 Besuchern kamen viel mehr Leute als in den vergangenen Jahren. Die 40 Chorsänger und Musiker – Lukaskantorei, Da-Capo- Chor sowie die beiden Solisten Marko Dumenko (Orgel/Klavier) und Jörg Gravenhorst (Oboe) – boten ein anspruchsvolles Programm, das freudig angenommen wurde.
Pfarrer i.R. Eike Grevel, Vorsitzender der Stiftung Lukaskirche, machte nach den Eingangsstücken Mut für die Zukunft der neugotischen Kirche: „Wir setzen hier – gemäß des Konzertmottos – kein Zeichen der Trauer, sondern dafür, dass nun etwas für die Zukunft dieser Kirche mit dem wunderschönen blauen Sternenhimmel und dieser besonderen Orgel passieren wird.“
„Dafür haben Sie in den vergangenen Jahren viel Geld gesammelt“, sprach er zudem die Besucher direkt an. Für das Presbyterium, das mit der Schließung entschieden habe, nun die Dachsanierung anzugehen, brach er ebenfalls eine Lanze. Den Aktiven des Konzerts dankte der 75-Jährige für ihren stimmungsvollen musikalischen Einsatz.
Die Konzertbesucher unterstützten Grevel mit ihrem Beifall. Schon vorab erklärten einige von ihnen den Grund: „Wir sind hier, um noch ein Mal die Musik der Chöre und die besondere Stimmung in der Kirche zu genießen“, betonten die Freundinnen Ingrid Berg und Marianne Schlüter. Zur Schließung meinten sie, diese sei wohl notwendig für die Dachreparatur.
Im Februar Finanzierungsgespräch beim Kirchenkreis
„Im Februar haben wir ein Gespräch beim Kirchenkreis zur Finanzierung der Sanierung der Lukaskirche. Wir hoffen, dann mehr Klarheit zum Reparaturfahrplan zu haben“, erklärte Pfarrerin Claudia Frank.
Die ev. Gemeinde Altenbochum gibt es seit dem 1. Dezember 1897. Der Bau der Lukaskirche war ihre erste große Aufgabe: Am 5. September 1899 wurde sie nach etwa 13-monatiger Bauzeit (Grundsteinlegung am 21. August 1898) eingeweiht.
Der Bombenangriff auf Bochum am 4. November 1944 beschädigte die Kirche schwer. Bedingt durch den Geld- und Materialmangel in der Nachkriegszeit war die Kirche erst 1949 wieder instand gesetzt.
Besucherin Gabriele Bahr (2. Vorsitzende des Sängerkreis Bochum) fand es wichtig, mit ihrem Kommen ein Zeichen für die Lukaskirche zu setzen: „Es ist schade, dass immer mehr alte Kirchen geschlossen werden. Für mich gehören ihre Türme und ihr Glockenläuten am Sonntagmorgen zu meinem Leben dazu.“ Sie hoffe, dass die Lukaskirche bald wieder zu hören sei.
„Diese Kirche ist uns wichtig, weil unter anderem unsere Söhne Thomas und Alexander hier getauft und konfirmiert wurden“, erklärte auch Monika Roth. Gemeinsam mit ihrem Mann Peter Otto kam sie deshalb zum Konzert.
Die Chöre und Solisten präsentierten anschließend gut 90 Minuten lang ihr Können. Das waren mal tragende, mal fröhliche weihnachtliche Motetten von Seiten der Chöre. Die Solisten stimmten mit ein, indem die Oboe stimmungsvoll im Duett mit der historischen Sauer-Orgel sowie mit dem Klavier erklang.