Essen. Der Traum von der Frauenfußball-EM ist geplatzt, doch sollte dies den Stadionausbau nicht stoppen. Gerade RWE würde profitieren. Ein Kommentar.
Die Hoffnung war groß, die Enttäuschung ist riesig: Falls die Frauenfußball-EM 2029 in Deutschland gespielt wird, wird es in Essen höchstens Public Viewing geben. Das Stadion an der Hafenstraße wurde am Freitag vom Deutschen Fußball-Bund aus der Vorauswahl der möglichen Spielorte gestrichen. Bitter für eine Stadt, in der einer der letzten Frauenfußball-Bundesligisten ohne Anbindung an einen der großen Männerklubs beheimatet ist.
Und nun? Wird jetzt doch nichts aus dem Stadionausbau? Der galt als Bedingung für die EM-Bewerbung der Stadt, die Erweiterung auf mindestens 20.000 Sitzplätze sollte durch den Ausbau der vier Stadionecken erfolgen, 1,2 Millionen Euro hatte der Rat der Stadt bereits für erste Planungsschritte freigegeben.
Rot-Weiss Essen füllt auch größeres Stadion
Keine Frage, die EM-Bewerbung hatte mächtig Dampf in die Debatte um den Ausbau gebracht, die Pläne wurden von CDU, SPD und Grünen befürwortet. Nun ist der EM-Traum geplatzt, doch an den Plänen für das Hafenstraßen-Stadions darf dies nichts ändern. Denn: Vor allem Rot-Weiss Essen, aber auch die SGS Essen, brauchen den Ausbau.
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Die Heimspiele von Rot-Weiss Essen sind nicht selten ausverkauft, 16.500 Zuschauer strömen im Schnitt zu den Drittliga-Spielen. Da geht noch mehr, die Karten-Nachfrage übersteigt meist das Angebot, RWE würde auch ein vergrößertes Stadion füllen. Auch für die SGS wäre der Umbau ein Zeichen, der Klub ist eines der wenigen verbliebenen Stücke an Frauenfußball-Tradition in der Republik, die Frauen-Nationalmannschaft schaut deshalb gerne für Testspiele in Essen vorbei. Die Strahlkraft des Klubs würde ein noch schmuckeres Stadion zweifellos erhöhen.
Rot-Weiss Essen und SGS brauchen den Stadionausbau
Zwei sportliche Aushängeschilder, ein Stadion: Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes mag den Essener Fußballtempel emotionslos von seiner EM-Liste gestrichen haben, für die heimischen Klubs aber hat der Ausbau auch ohne die EM 2029 Relevanz, um auch künftig auf der Fußball-Landkarte deutlich sichtbar zu bleiben.
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