Essen. Rot-Weiss Essen hat aus den letzten vier Spielen zehn Punkte geholt. Das hat auch etwas mit dem neuen Erfolg bei Standardsituationen zu tun.
Es ist eine neue Stärke, die Rot-Weiss Essen seit einigen Wochen auszeichnet. Seit Trainer Uwe Koschinat beim abstiegsbedrohten Fußball-Drittligisten übernommen hat, klappt es mit den offensiven Standardsituationen. Fünf der 13 Tore, die unter dem neuen Trainer erzielt wurden, fielen nach ruhenden Bällen. Eine beeindruckende Quote. In den 17 Spielen unter Vorgänger Christoph Dabrowski gab nur ein Tor im Anschluss an eine Ecke, einen Freistoß oder einen Einwurf.
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Aus einer Schwäche wurde ein neues Qualitäts-Merkmal, die Essener sind aktuell die Standard-Könige der 3. Liga. Das spiegelt sich in den Ergebnissen wider, gegen Hannover II (5:1) und in Wiesbaden brachten Treffer nach ruhenden Bällen RWE auf die Siegerstraße.
Rot-Weiss Essen: Neue Torgefahr nach Einwürfen
Der neue Erfolg bei Standardsituation ist nicht dem Zufall geschuldet, bemerkt RWE-Kapitän Michael Schultz (31). im Gespräch mit dieser Redaktion. „Da arbeiten wir sehr hart dran und die Sachen passen, weil wir mit viel Wucht einlaufen. In der 3. Liga können Standards Dosenöffner in beide Richtungen sein. Deshalb ist es wichtig, dass wir in verschiedenen Spielphasen treffen können, auch Einwürfe zählen dazu.“
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Durch Einwürfe erzeugen die Essener Torgefahr, seit Tom Moustier fest zur Startelf gehört. Der Franzose ist in der Lage, den Ball bis weit in den gegnerischen Strafraum zu werfen. Schultz dient dabei mit seinen 1,94 Metern als Zielspieler, der den Ball für seine Kollegen verlängert. Gegen Stuttgart II und Hannover II führte das Torerfolgen.
Rot-Weiss Essen: Kraulich mit drei Toren
Rot-Weiss Essens Kapitän konnte sich bisher noch nicht als Torschütze feiern lassen, der Sommer-Zugang von Viktoria Köln wartet noch auf sein erstes Liga-Tor im RWE-Dress. Seine Abwehrkollegen Tobias Kraulich (3), Lucas Brumme (3), Julian Eitschberger (2) und José-Enrique Rios Alonso (1) waren hingegen schon erfolgreich.

„Ich würde tatsächlich auch gerne eins machen“, gibt Schultz zu. „Aber ich bin froh, dass wir jetzt so eine Standard-Stärke haben. Wir müssen da dranbleiben und ich hoffe, selbst auch ein Tor zu machen. Aber wenn die anderen so treffen und die Ergebnisse passen, kann ich damit leben.“
Rot-Weiss Essen: Abwehrspieler sind torgefährlich
Dass der 31-Jährige torgefährlich sein kann, hat er in seiner Karriere schon nachgewiesen. 14 Tore gelangen ihm in 159 Drittliga-Spielen. Seine Nebenleute stellen ihre Torgefahr in dieser Saison unter Beweis. Durch die Umstellung auf Dreierkette haben die Essener immer drei kopfballstarke Innenverteidiger auf dem Feld, das hilft bei ruhenden Bällen. Neun von 34 RWE-Treffern erzielten Abwehrspieler, nur der SV Sandhausen (10) hat eine noch torgefährlichere Defensive. Für Schultz ist das ein wichtiger Erfolgsfaktor. „Wenn man Standards gut verteidigt und vorne den einen oder anderen macht, kann das in engen Spielen den Unterschied machen.“
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