Essen. Eine Winter-Verpflichtung von Marek Janssen ist vorerst gescheitert. Wie geht es für Rot-Weiss Essen jetzt weiter? Das wünscht sich Trainer Uwe Koschinat.
Für Aufbruchsstimmung im Drittliga-Abstiegskampf sorgten die überraschenden Winter-Verpflichtungen von Klaus Gjasula und Dominik Martinovic bei Rot-Weiss Essen. In dieser Woche erhielten die Essener Transferbemühungen vor dem Rückrundenstart bei Alemannia Aachen am Sonntag (16.30 Uhr, Tivoli) allerdings einen empfindlichen Dämpfer: Wochenlang bemühten sich die rot-weissen Verantwortlichen um die Verpflichtung von Marek Janssen (27), ein Wechsel in der Winter-Transferperiode ist allerdings vorerst gescheitert, weil sich RWE und der SV Meppen nicht auf eine Ablösesumme einigen konnten.
Der Mittelstürmer hat zwar einen Vertrag an der Hafenstraße unterschrieben, der allerdings erst ab dem Sommer gültig ist. Uwe Koschinat reagierte auf der Pressekonferenz vor dem Westschlager in Aachen auf den Deal. Auch ein abgebender Verein gehöre zu einem Transfer dazu, sagte der RWE-Trainer.
RWE-Trainer Koschinat: „Davor muss man Respekt haben“
„Davor muss man Respekt haben. Der Spieler hat einen gültigen Vertrag. Von daher war klar kommuniziert, dass eine Verpflichtung im Winter möglicherweise scheitern kann, weil sie nicht in unserer Hand liegt.“ Natürlich hätte sich Koschinat gewünscht, dass der Deal bereits im Winter über die Bühne geht, „weil ich auch wirklich von diesem Spieler überzeugt bin.“ Es sei spannend gewesen, sich mit Janssen auszutauschen, nach einem Gespräch habe der Spieler den Trainer nicht nur sportlich, sondern auch persönlich überzeugen können.
Auch interessant
Und komplett ausgeschlossen ist nicht, dass der Torjäger noch im Winter den Weg nach Essen findet: Bis zum 3. Februar haben die Verantwortlichen beider Vereine Zeit, sich möglicherweise doch noch zu einigen. Das liege aber überhaupt nicht in seiner Hand, meint Koschinat und verweist auf einen nahezu identischen Spielertypen im Essener Kader, der aber lange verletzt und eigentlich schon aussortiert war: Moussa Doumbouya.
„Es war spannend zu sehen, dass der Spieler nach seiner langen Verletzungszeit vor allem im Trainingslager sehr auf sich aufmerksam machen konnte mit den Attributen, die ihn wirklich auszeichnen.“ Eine extreme Körperlichkeit, die Fähigkeit, Bälle festzumachen, Flanken zu attackieren und eine gewisse Präsenz in den gegnerischen Strafraum zu bringen, aber auch zu verteidigen – das seien Faktoren, in denen sich Doumbouya nachhaltig entwickelt habe. „Er hat mich Sicherheit einen klaren Schritt nach vorne gemacht“, erklärt Koschinat.
Rot-Weiss Essen: Vonic-Transfer nach Porto vor Abschluss
Gleichwohl hat der Trainer bei der sportlichen Leitung um Marcus Steegmann und Christian Flüthmann den Wunsch hinterlegt, hinsichtlich der Mittelstürmerposition noch auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Spätestens nach dem bevorstehenden Abgang von Leonardo Vonic, dessen Wechsel zur U23 des FC Porto sich in den letzten Zügen befindet, ist das dringend nötig.
In den Planungen von Koschinat spielt der Angreifer nach seiner Freistellung keine Rolle mehr. „Logischerweise bin ich im Austausch mit Christian Flüthmann und Marcus Steegmann, was einen Ersatz angeht“, sagt Koschinat. Das sei aber nicht die Idee bei der Verpflichtung von Martinovic gewesen, betont der Trainer. „Die Tatsache, dass wir mit Doumbouya und Vonic eigentlich nur zwei zentrale Stürmer haben, von denen einer wechselwillig ist und einer langzeitverletzt war, schreit danach, dass wir uns auf der Position noch einmal anders aufstellen müssen - und zwar doppelt.“
Auch interessant
RWE: Koschinat mit Transferaktivitäten schon „sehr, sehr zufrieden“
Weitere Wünsche auf dem Transfermarkt hat Koschinat neben der Mittelstürmer-Position nach den Verpflichtungen von Gjasula, Martinovic und Linksverteidiger Matti Wagner (Leihe von Greuther Fürth) zwar noch, Rechtsverteidiger Ben Zolinski (32) ist ein Kandidat, er sei aber schon „sehr, sehr zufrieden“. „Ich glaube, dass wir eine gewachsene Sicherheit mit in die Rückrunde nehmen, weil die Neuverpflichtungen sowohl sportlich als auch menschlich hervorragend passen“, bilanziert Uwe Koschinat. „Das hat sich sehr, sehr schnell zu einer Einheit entwickelt.“