Essen. Rot-Weiss Essen startet in Aachen in die Drittliga-Rückrunde. Uwe Koschinat muss nicht viele knifflige Entscheidungen treffen. So geht der Trainer damit um.

30.000 Zuschauer, ein ausverkaufter Tivoli – und eine zarte Abstiegskampf-Euphorie bei Rot-Weiss Essen: Der Westschlager zum Rückrunden-Auftakt bei Alemannia Aachen am Sonntag (16.30 Uhr) hat gleich richtungsweisenden Charakter für RWE. Die Lage an der Hafenstraße ist weiterhin bedrohlich: Die Essener überwinterten auf einem Abstiegsplatz in der dritten Liga, drei Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer. Das Trainingslager in der Türkei und die beiden Neuverpflichtungen Klaus Gjasula und Dominik Martinovic aber versprühen Hoffnung im rot-weissen Lager.

Allerdings gibt es einige Spieler, die in Aachen nicht dabei mithelfen können, die Richtung für die Rückrunde vorzugeben: Ekin Celebi und Manuel Wintzheimer fallen bekanntlich noch länger aus, auch Thomas Eisfeld steht nach seiner Muskelverletzung im Trainingslager in den nächsten Wochen nicht zur Verfügung.

Rot-Weiss Essen: Berisha und D‘Haese fehlen in Aachen

Ebenfalls in Aachen nicht zum Kader zählen werden zwei Akteure, die in der Hinrunde ohnehin sportlich nur eine kleine Rolle spielten: Dion Berisha fällt krankheitsbedingt aus, Robbie D’Haese war bereits seit Start der Wintervorbereitung immer wieder gesundheitlich angeschlagen, absolviert daher derzeit nur ein eingeschränktes Trainingsprogramm. Auch Abwehr-Talent Nicolai Schulte-Kellinghaus (17) fehlt krankheitsbedingt.

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Positive Nachrichten gibt es hingegen bei Torben Müsel: Der Mittelfeldmann konnte in den vergangenen beiden Tagen nahezu das komplette Mannschaftstraining absolvieren, ist ohne Beschwerden und dürfte am Tivoli schon wieder zum Aufgebot zählen. „Wir müssen die beiden letzten Trainingseinheiten abwarten, um zu schauen, ob er auch den intensiven Donnerstag gut verkraftet hat“, sagt Uwe Koschinat. „Dann könnte er aber definitiv eine Option für das Wochenende sein.“

Rot-Weiss Essen - SV Sandhausen
Steht Rot-Weiss Essen beim Drittliga-Rückrundenauftakt bei Alemannia Aachen voraussichtlich wieder zur Verfügung: Mittelfeldmann Torben Müsel. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Obwohl der rot-weisse Kader mit insgesamt 25 Feldspielern derzeit breit besetzt ist, bleiben dem Trainer aufgrund der vielen Ausfälle knifflige Entscheidungen vor dem Spiel in Aachen erspart. 19 Feldspieler stehen Koschinat zur Verfügung. Bedeutet: Er muss nur einen aus dem Spieltagsaufgebot streichen. Treffen dürfte es Nils Kaiser. Zu groß sei der Kader definitiv nicht, was sich daran belegen lasse, dass der Drittligist für die Trainingsspiele in der Vorbereitung stets Nachwuchsspieler hinzuziehen musste, um Zehn gegen Zehn spielen lassen zu können, erklärt Koschinat. Viele Härtefälle werde es nicht geben.

RWE: Besetzung der Mittelfeldzentrale im Fokus

„Das wünscht man sich als Trainer ehrlicherweise anders, weil natürlich Konkurrenz das Geschäft belebt“, erklärt der 53-Jährige. „Das würde schon sehr, sehr helfen.“  Er gehe offen mit der Kadernominierung um, sei jemand, der den Spielern ins Gesicht schaut und in Einzelfällen auch noch einmal Gespräche führe. „Das kann nicht immer der Fall sein, aber definitiv ist es keine anonyme Geschichte, bei der ich mich irgendwie versuche, zu verstecken.“

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    Interessant dürfte besonders die Besetzung der Mittelfeldzentrale werden: In Klaus Gjasula, Ahmet Arslan, Tom Moustier, Jimmy Kaparos und Torben Müsel stehen Koschinat voraussichtlich fünf Spieler mit Startelfansprüchen zur Verfügung – für nur drei Positionen. Neuzugang Gjasula und Arslan sind gesetzt, neben Gjasula dürfte Tom Moustier auflaufen. „Moustier blüht nach seiner langen Verletzung auf, ist ein Spieler, der wie ein gefühlter Neuzugang in der Schlussphase der Hinrunde zu behandeln ist und jetzt auch in der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht hat“, erklärt Koschinat.

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    Rot-Weiss Essen: Koschinat sieht RWE „klar im Aufwind“

    Insgesamt sieht der Trainer die Mannschaft gut vorbereitet für die „große Herausforderung“ zum Rückrunden-Auftakt in Aachen. „Ich sehe uns sehr gut gerüstet, weil wir auch über eine sehr erfahrene Achse verfügen, die schon vorangehen und ein Leitbild für die anderen sein kann. Insgesamt befinden wir uns ganz klar im Aufwind.“

    Alemannia Aachen - Rot-Weiss Essen: Die voraussichtliche RWE-Aufstellung

    Golz - Eitschberger, Schultz, Rios Alonso, Brumme - Gjasula, Moustier - Safi, Arslan, Boyamba - Martinovic.

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