Köln. Im Spitzenspiel bei Fortuna Köln kamen die Zebras im Kölner Südstadion nicht über ein torloses Unentschieden hinaus.
Wenigstens nicht verloren. Der Fußball-Regionalligist MSV Duisburg brachte aus dem Spitzenspiel beim SC Fortuna Köln einen Punkt mit. Vor 9448 Zuschauern im ausverkauften Stadion trennten sich die Zebras, zuvor auf Platz drei in der Tabelle, von Spitzenreiter Fortuna 0:0. Die Meidericher überließen den Hausherren lange die Initiative. Dennoch muss man sich ärgern: Steffen Meuer vergab die einzige echte Chance im gesamten Spiel. Der Meidericher traf in der 60. Minute aus kurzer Distanz das komplett leere Tor nicht. Die Meidericher bleiben damit im dritten Spiel in Folge ohne Sieg.
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MSV-Trainer Dietmar Hirsch hatte nach den beiden Spielen ohne Sieg gegen Paderborn II (1:2) und Fortuna Düsseldorf II (2:2) an der Aufstellung geschraubt. Joshua Bitter kam zu seinem ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison. Der Rechtsverteidiger hatte aufgrund einer Knieverletzung die Vorbereitung weitgehend für sich bestritten und sich während des laufenden Spielbetriebs ans Team herangearbeitet.
MSV Duisburg: Debüt für Pagliuca
Bitter sollte im Mittelfeld auf der rechten Seite die Vorwärtsbewegung stabilisieren. Ebenfalls eine MSV-Premiere in der Regionalliga gab Neuzugang Kilian Pagliuca im zentralen Mittelfeld. Hirsch wollte über die beiden erfahrenen Kicker mehr Ruhe ins Spiel und mehr Zeit am Ball ermöglichen. In der ersten Halbzeit gelang das nicht. Florian Egerer und Jan-Simon Symalla verloren ihre Startelf-Positionen. Dafür rückten Leon Müller als Rechtsverteidiger und Steffen Meuer – rechts offensiv – ins Team ein.
Vier Umstellungen ließen durchaus erkennen, dass der Coach mit seiner Stammformation zuletzt nicht vollends glücklich war. Ganz interessant: Jonas Michelbrink schaffte es gar nicht in den Kader. Dafür fand sich der Name von Gabriel Sadlek auf der Kaderliste. Die Regionalliga-Regeln verschafften ihm einen Bankplatz: Pro Spiel müssen mindestens vier U23-Kicker im Kader sein. Der Spieler aus der U19 komplettierte das Quartett, zu dem auch Torwart Max Braune, Symalla und Luis Hartwig gehörten. Batuhan Yavuz, der übliche Platzhalter, fehlte erkrankt.
Woran sich wenig änderte: Die Punktrichter werteten die Anfangsphase erneut für den Gegner. Köln prüfte durch Schüsse von Stipe Batarilo-Cerdic (8.) und Marvin Mika (12.) MSV-Torhüter Braune. Die Zebras hielten da lediglich eine Fast-Chance durch Malek Fakhro, der sich mühelos ablaufen ließ, und so was wie einen Schussversuch durch Patrick Sussek entgegen. Einmal mehr verloren die Meidericher im Aufbau zu schnell den Ball.
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Trainer Hirsch hatte von seiner Mannschaft eingefordert, von der ersten Minute an mit breiter Brust aufzutreten. Die knapp 3000 mitgereisten Zebra-Freunde sahen, dass Wünsche nicht immer in Erfüllung gehen. Im Südstadion stand nicht nur der Name Fortuna auf dem Klingelschild. Der Spitzenreiter war auch Herr im Haus. Die Meidericher achteten immerhin auf die Privatsphäre im eigenen Strafraum. Die Fortuna schoss gern regelmäßig aus der Distanz. Aber sie schoss!
Der MSV-Offensive wollte nichts dergleichen gelingen. Das Qualitätssiegel Spitzenspiel verdiente sich die Partie in der ersten Halbzeit nur das Tabellenstands der beiden Mannschaften wegen. Echte Aufreger gab es keine. Trainer Hirsch blieb ebenfalls gelassen und wechselte zur Pause nicht. Allerdings änderte sich auch das Bild nicht. Fortuna machte Alarm. Der MSV machte mit. Max Braune musste gleich nach der Pause bei einem Schuss von Hendrik Mittelstädt ins Tiefgeschoss. Die Ecke danach zwang Abwehrchef Alexander Hahn zu einer echten Rettungstat. Man bekam den Eindruck, der Gast wartete auf den einen Moment. Und der kam nach einer Stunde: Patrick Sussek legte einen Konter für Steffen Meuer auf. Der überlief noch vor dem Strafraum den Fortuna-Keeper Felix Buer und hatte nun nur das leere Tor vor sich. Und was passierte? Meuer legte den Ball neben das Tor. Unfassbar!
Hirsch reagierte und brachte Florian Egerer für den farblosen Pagliuca. Der schnelle Jan-Simon Symalla ersetzte Sussek auf dem Flügel. Gerrit Wegkamp kam später ebenfalls. Die Meidericher war in der Schlussphase ein wenig präsenter in der Offensive. Das Team spielte offenbar seinen Kräftevorteil aus. Mehr als ein Schuss von Can Coskun, den Fortunas Keeper leicht parierte, gelang aber nicht. Allerdings konnte auch der Spitzenreiter keinen Stich mehr setzen.