Duisburg. Max Braune und Kevin Kunz kämpfen beim MSV Duisburg um den Stammplatz im Tor. Der Trainer will sich in dieser Woche entscheiden.

Die Älteren werden sich erinnern: Manfred Manglitz war beim MSV Duisburg in den 60er-Jahren als Stammtorhüter gesetzt. Auch die jüngeren Wegbegleiter der Zebras mussten sich in den letzten Jahrzehnten häufig über die Nummer eins im Kasten weder Gedanken noch Sorgen machen. Gerhard Heinze, Heribert Macherey, Georg Koch, Tom Starke und Mark Flekken – um nur einige zu nennen – waren bei den Meiderichern unumstrittene Chefkeeper. Aktuell muss sich beim Fußball-Regionalligisten erst noch ein Torwart diesen Status erkämpfen. Das Rennen zwischen Youngster Max Braune und Neuzugang Kevin Kunz ist, wie Trainer Dietmar Hirsch erklärt, noch offen.

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In dieser Woche soll allerdings die Entscheidung fallen, mit welcher Nummer eins der Drittliga-Absteiger in die neue Saison gehen wird. Beim letzten Testspiel im Rahmen der Vorbereitung gegen den englischen Viertligisten Notts County am Samstag (14 Uhr, PCC-Stadion in Homberg) soll einer der beiden Kandidaten bereits als auserkorener Stammtorhüter zwischen den Pfosten stehen und die Generalprobe vor dem Ligastart sechs Tage später beim FC Gütersloh (26. Juli) bestreiten.

„Es ist vielleicht eine komische Mischung, weil wir nicht zwei junge und zwei alte, sondern einen jungen mit Potenzial und einen erfahrenen Mann haben.“

Dietmar Hirsch
MSV-Trainer

Dietmar Hirsch spricht von einer besonderen Konstellation im Duisburger Torhüter-Team. „Es ist vielleicht eine komische Mischung, weil wir nicht zwei junge und zwei alte, sondern einen jungen mit Potenzial und einen erfahrenen Mann haben“, sagt der 52-Jährige. In den bisherigen Vorbereitungsspielen erhielten beide Torhüter die gleichen Einsatzzeiten. Auch beim Test am Mittwoch (19 Uhr, Westender Straße) gegen den Duisburger SV 1900 sollen sich Braune und Kunz noch einmal abwechseln. Allerdings dürften beide im Match gegen einen Bezirksligisten naturgemäß nur bedingt Gelegenheit haben, sich nachhaltig positiv in Szene zu setzen. Hirsch hofft, dass die Vorderleute der Torhüter dem Kräfteverhältnis zwischen beiden Teams gerecht werden und den Ball vom eigenen Tor weitgehend fernhalten.

Der Youngster: Max Braune (21) schaffte beim MSV Duisburg den Sprung aus der Jugend in den Profibereich.
Der Youngster: Max Braune (21) schaffte beim MSV Duisburg den Sprung aus der Jugend in den Profibereich. © Jan Fromme /firo Sportphoto | Jan Fromme

Max Braune kam vor vier Jahren aus der Jugend des FC Schalke 04 zum MSV und feierte als Vertreter von Vincent Müller im Januar 2023 gegen den SV Waldhof Mannheim sein Drittliga-Debüt. Insgesamt stehen für ihn elf Profi-Einsätze zu Buche. In der Schlussphase der letzten Saison gab NLZ-Chef Uwe Schubert als Interimstrainer ihm den Vorzug gegenüber Müller. Braune war einer von zwei Spielern, die für die Regionalliga noch an den MSV vertraglich gebunden waren. Zunächst galt der Youngster auch als Keeper für den Neustart in der 4. Liga.

Mit Kevin Kunz verpflichtete der MSV in der Sommerpause aber dann doch noch einen etablierten Torhüter. Der 32-Jährige kam vom Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena. In 72 Pflichtspielen blieb er 31 Mal ohne Gegentor. Es liegt auf der Hand, dass Kunz auch beim MSV Duisburg darauf brennt, seine Klasse unter Beweis zu stellen.

Eine weitere Torhüter-Verpflichtung ist beim MSV Duisburg noch denkbar

Aktuell gehören mit Braune und Kunz zwei Torhüter fest zum Profi-Kader der Meidericher. Auf dem Übungsplatz und im Trainingslager im niederländischen Epe war A-Jugend-Torhüter Fotios Adamidis als dritter Keeper mit von der Partie. Möglicherweise wird der MSV aber doch noch einen erfahrenen Torwart verpflichten. Dietmar Hirsch sagt dazu: „Wenn dem Stammtorhüter etwas passiert und sich der zweite Mann verletzt, dann hast du einen Unerfahrenen auf der Bank sitzen, der dann auf einmal nach fünf Minuten in der vollen Arena spielen muss. Wir werden schauen, was noch möglich ist.“ In der vergangenen Saison war im Duisburger Torhüter-Team Dennis Smarsch langfristig verletzungsbedingt außer Gefecht gewesen. Somit konnte sich der gebürtiger Berliner in der entscheidenden Phase auch nicht als mögliche Nummer eins empfehlen.