Duisburg/Epe. Zebras testen im niederländischen Wissel ihre Form gegen den schottischen Erstligisten Hibernian FC. Fans müssen noch warten.

Ring frei zur zweiten Runde. Am Mittwoch testet Fußball-Regionalligist MSV Duisburg während des Trainingslagers im holländischen Wissel seine Frühsommerform. Der Gegner des zweiten Tests überhaupt hat durchaus Renommee oder zumindest Tradition: Der schottische Erstligist Hibernian FC hat sich als Sparringspartner für die Zebras angemeldet. Ab 15 Uhr rollt der Ball.

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Wie stark die „Hibs“, die in der Saison 2023/2024 auf Platz sieben in der Premiership landeten, sind, lässt sich schwer sagen. Der MSV verweist darauf, dass die Mannschaft im Vorjahr an der Qualifikation zur Conference League teilgenommen hat. Wovon man ausgehen kann: Die Schotten sollten mehr Widerstand leisten als der SV Sonsbeck, den die Meidericher vor einer Woche 7:1 schlagen konnten. Trainer Dietmar Hirsch hofft „auf ein gutes Ergebnis“.

MSV Duisburg: Im Oranje-Land in orangen Trikots

In jedem Fall wird es ein sehr farbenfrohes Spiel. Die Mannschaft von Trainer Dietmar Hirsch trägt zum ersten Mal ihr neues Ausweichtrikot. Das Hemd vom neuen Ausrüster Adidas ist knallorange. Die Meidericher haben sich dann auch gleich einen Spaß gegönnt und ein Video gedreht. Die Kicker spielten dabei darauf an, dass sie sich gerade in einem Land befinden, in dem Oranje die Farbe der Saison ist. Der MSV ist hip gegen die Hibs.

Das neue Hemd wird vorläufig lediglich von den Spielern getragen. Bis der Verkauf für die Fans startet, kann es August werden. Noch kein Datum gibt es für die Vorstellung des Heimtrikots im Zebra-Design. Immerhin sind die Textmarker-Trikots bereits da. Was die Arbeit von Dietmar Hirsch angeht: Er will dafür sorgen, dass die Elf in der vierten Klasse nicht allein wegen des leuchtenden Outfits auffällt. Die Nachrichtenlage aus dem Trainingslager lautet: Man arbeitet daran.

„Das ist körperbetonter Fußball, das ist intensiver Fußball, da wollen wir uns wehren, um zu sehen, wo wir stehen.“

Dietmar Hirsch
MSV-Trainer

Die Fans können sich am Mittwoch keinen Eindruck verschaffen, wie gut der neuen Mannschaft das Stöffchen ihres aktuellen Herrenausstatters aus Herzogenaurach steht. Die Partie findet aufgrund behördlicher Anordnung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Per Liveticker informiert der MSV. Hirsch freut sich auf das Freundschaftsspiel gegen einen Verein, der bereits 1875 das Fußballspielen anfing. Der Coach mag den schottischen Fußball: „Du spielst ja nicht alle Tage gegen einen Erstligisten. Schottland ist geiler Fußball, das passt zu meiner Mentalität. Das ist körperbetonter Fußball, das ist intensiver Fußball, da wollen wir uns wehren, um zu sehen, wo wir stehen“, zitiert der MSV seinen Trainer.

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Es kann jedoch nur sehr grob Maß genommen werden. Denn Hirsch verweist ebenfalls darauf, dass seine Kicker schwere Beine haben werden. Die ersten Trainingseinheiten waren durchaus intensiv. Der Coach nahm deshalb am Dienstagnachmittag den Fuß vom Gas. Die zweite Trainingseinheit des Tages fand im Saal statt. Die Mannschaft traf sich im Besprechungsraum des Hotels „Villa Heidebad“ zur Taktikschulung. Man wolle einigermaßen konkurrenzfähig sein, so Hirsch. Mit Blei im Bein sei das aber kaum möglich.

Immerhin will Hirsch sehen, wie gut die Mannschaft die ersten taktischen Vorgaben umsetzt. Trotzdem wird es nicht mehr geben als Fingerzeige. Einer weist darauf hin, ob die Mannschaft bereits eine stete Vorgabe ihres Trainers umsetzt: „Wir hauen alles raus.“ Dafür muss er keine großen Motivationsreden halten. Der Kader ist so besetzt, dass nur wenige Positionen bereits fest vergeben sind. Der Positionskampf hat begonnen. Da will niemand gegen die Schotten mit seinem Einsatzwillen geizen. Das Schaulaufen hat begonnen.

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Aber nicht alle hauen alles raus: Torjäger Gerrit Wegkamp fehlt dem Team aufgrund muskulärer Probleme. Ebenso wie Jannik Zahmel (Sehnenreizung) ist der Stürmer gar nicht erst angereist. Joshua Bitter ist am Montag wieder zurück nach Duisburg gefahren. Die Knieverletzung aus der vergangenen Saison verlangt weiterhin nach einem sehr individuellen Training.

Zum Thema Orange noch ein Kuriosum: Der Zweitligist FC Volendam, Gegner des MSV im Test am Samstag, nennt sich wegen seiner Vereinsfarben „das andere Oranje“. Die Meidericher sind dann „das ganz andere Oranje“. Gut, dass auch da keine Zuschauer zugelassen sind. Es hätte Verwechslungsgefahr bestanden.