Shanghai. Pole Position für Nico Rosberg: Der Mercedes-Fahrer steht zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Formel-1-Rennen auf dem ersten Startplatz. Rosberg ließ beim Qualifying für den Großen Preis von China in Shanghai Lewis Hamilton und seinen Teamkollegen Michael Schumacher hinter sich.
Nico Rosberg steht zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Formel-1-Rennen auf dem ersten Startplatz. Der Mercedes-Pilot sicherte sich im Qualifying für den Großen Preis von China am Sonntag (9 Uhr MESZ) in Shanghai die Pole Position. Weltmeister Sebastian Vettel kam im Red Bull nicht über einen enttäuschenden elften Platz hinaus.
„Das ist ein wirklich tolles Gefühl, ein echter Hammer, ganz schön cool. Jetzt freue ich mich auf das Rennen“, sagte Rosberg, der in China seinen insgesamt 111. Grand Prix fährt. Es sei einfach eine tolle Runde gewesen, sagte der 26-Jährige: „Da hat alles gepasst, das war ganz perfekt.“
Mercedes-Sportchef Norbert Haug war völlig aus dem Häuschen, nachdem sein Team angesichts des Fehlstarts in die neue Saison bereits herbe Kritik einstecken musste. „Eine Wahnsinns-Pole-Runde von Nico - und er war mit nur einem Versuch gleich um eine halbe Sekunde besser als der Zweitschnellste“, sagte Haug. In den ersten beiden Rennen hat Mercedes gerade mal einen einzigen Punkt geholt.
Schumacher auf Startplatz zwei
Neben Rosberg steht Teamkollege Michael Schumacher in der ersten Startreihe. Der Rekordweltmeister war eine halbe Sekunde langsamer als Rosberg. Für einen werkseigenen Mercedes-Rennstall war es die erste Pole Position seit 57 Jahren. Letztmals hatte der legendäre Argentinier Juan Manuel Fangio am 11. September 1955 beim Italien-Grand-Prix in Monza in einem Silberpfeil ganz vorne gestanden.
Eine rein silberne erste Startreihe hatte es in der Königsklasse des Motorsports bis zu diesem Samstag aber noch nie gegeben. Die neue Ära der Silberpfeile begann in der Saison 2010, nachdem Mercedes das damalige Weltmeister-Team Brawn aufgekauft hatte und seitdem als eigenständiger Rennstall an den Start geht. Ein Grand-Prix-Sieg ist diesem neuen Mercedes-Team in den vergangenen beiden Jahren allerdings nicht geglückt.
Doch Haug stapelt weiter tief: „Natürlich sehen wir uns heute noch lange nicht als die Sieger von morgen, aber wir werden versuchen, unser Fell so teuer wie möglich zu verkaufen, auch wenn uns als junges und neu zusammengestelltes Team noch die Erfahrung fehlt, konstant über die Distanz alles richtig zu machen“, sagte der Mercedes-Sportchef.
Völlig ratlos wirkte Vettel nach dem Qualifying. Eigentlich habe er gedacht, es würde für Q3 reichen, sagte der Weltmeister: „Das war alles sehr eng, ich weiß auch nicht, wo ich die Zeit verloren habe. Das ist doof“, sagte der 24-Jährige, der in den vergangenen drei Jahren in China immer auf der Pole Position gestanden hatte. Letztmals hatte er 2009 in Brasilien nicht den Sprung in den abschließenden Qualifikations-Abschnitt (Q3) geschafft.
WM-Spitzenreiter Alonso nur Neunter
Drittschnellster war überraschend Sauber-Pilot Kamui Kobayashi vor Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen aus Finnland im Lotus. Der Brite Lewis Hamilton, der in den ersten beiden Saisonrennen in Australien und Malaysia auf die Pole Position gefahren war, startet diesmal von Rang sieben.
Der McLaren-Pilot war zwar am Samstag Zweitschnellster, wegen eines Getriebewechsels an seinem Rennauto wurde Hamilton allerdings um fünf Plätze zurückversetzt. Für den Spanier Fernando Alonso, nach seinem Überraschungssieg in Malaysia der neue WM-Spitzenreiter, reichte es im Ferrari nur zum neunten Platz.
Nico Hülkenberg musste sich im Force India mit dem 16. Platz zufriedengeben. Damit lag er einen Rang hinter seinem britischen Teamkollegen Paul di Resta. Deutsches Schlusslicht war wie immer Timo Glock, der im technisch unterlegenen Marussia nicht über den 21. Platz hinauskam. Immerhin ließ er dabei seinen französischen Teamkollegen Charles Pic noch hinter sich. „Wir haben hier noch mal einen Schritt gemacht und sind näher an den Autos vor uns dran“, sagte Glock. (dapd)