Shanghai. Erfolgreicher Wochenendauftakt für den Formel-1-Rekordweltmeister: Mit neuer Technik am Wagen fährt der deutsche Mercedes-Pilot im ersten freien Training die Bestzeit. Der amtierende Weltmeister Vettel Dritter wurde Dritter.
Für Michael Schumacher hätte das Renn-Wochenende in China kaum besser beginnen können. Zunächst wurde der Technik-Trick an seinem Mercedes vom Automobil-Weltverband FIA für legal erklärt. Und am Freitag fuhr der Rekordweltmeister beim freien Training zum dritten Formel-1-Rennen der Saison in Shanghai in seinem Silberpfeil prompt die Bestzeit. "Wir sind als Team in einigen Bereichen deutlich stärker in dieser Saison. Die Basis, mit der wir arbeiten, ist deutlich besser", sagte der 43-Jährige. Der siebenmalige Champion war zufrieden, mit sich, seinem Team und seinem Auto.
Doch Schumacher schränkte die Aussagekraft der Trainingszeit sofort ein, auch mit dem nun offiziell erlaubten F-Schacht am Heckflügel. "Wir müssen uns jetzt die Daten genauer anschauen und herausfinden, wo wir wirklich sind", sagte Schumacher. Man sei mit dem Auto noch nicht ganz da, wo man hinwolle, "aber ich bin sicher, dass wir da noch hinkommen". Neben Schumacher scheint auch der amtierende Weltmeister Sebastian Vettel auf einem guten Weg.
Vettel fühlt sich wieder wohler
Denn nach seinem dritten Platz hinter dem Briten Lewis Hamilton im McLaren zeigte sich Vettel zufrieden. Er fühle sich wieder wohler in seinem Red Bull. "Das war ein wichtiger Schritt. Es fühlt sich ein bisschen besser an, es kommt alles besser zusammen", sagte der 24-Jährige. Red Bull nutzte den Freitag, um zwei Auspuffsysteme zu testen. Vettel war mit der alten Version der Wintertests unterwegs, Teamkollege Mark Webber (Australien) mit der neuen Spezifikation.
"Die beiden Pakete waren sehr unterschiedlich", sagte Vettel und erklärte: "Ich bin mehrere Schritte zurückgegangen, Mark einen nach vorne. Die Ergebnisse müssen wir erstmal vergleichen, um die richtige Entscheidung für das Qualifying zu treffen." Natürlich sei es besser, wenn man direkt beide Autos ausprobieren könne. "Aber das geht leider nicht", sagte Vettel.
Dafür winkt im Qualifying möglicherweise sogar eine rein deutsche erste Startreihe, denn Hamilton wird wegen eines Getriebewechsels um fünf Startplätze zurückversetzt. "Möglich ist alles, das ist aber noch etwas weit weg. Wir müssen erstmal den nächsten Schritt machen. Es ist sehr eng alles im Moment", sagte Vettel, der die McLaren mit Hamilton und Jenson Button immer noch vorne sieht.
Rosberg: Probleme mit den Reifen
Schumachers Teamkollege Nico Rosberg landete im zweiten Silberpfeil auf dem fünften Rang. Für den 26-Jährige war es vor allem wichtig, "dass wir während der Trainings verschiedene Einstellungen ausprobieren". Rosberg war mit dem Start ins Wochenende zufrieden, auch wenn er mehr als eine halbe Sekunde langsamer war als Schumacher. Auch die Reifen zickten mal wieder rum. "Das kann an den kühlen Temperaturen liegen, aber ich mache mir keine großen Sorgen", sagte Rosberg.
Nico Hülkenberg fuhr in seinem Force India auf Platz neun. Deutsches Schlusslicht war einmal mehr Timo Glock als 21. Der Marussia-Pilot hatte zudem 45 Minuten vor dem Ende des Trainings seinen Frontflügel verloren und rutschte ins Kiesbett. Glock kam mit dem Schrecken davon. (dapd)