Geballte Fäuste, glücklicher Trainer: TuS Bommern ärgert Menden aufs Neue
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Witten. Gegen die SG Menden Sauerland Wölfe holt der TuS Bommern daheim ein 27:27. Ein Torhüter und der Jüngste im Kader werden vom Trainer ausdrücklich gelobt.
Wie schon in der Hinrunde schnappte der TuS Bommern in der Handball-Regionalliga der SG Menden Sauerland Wölfe in der Schlussphase noch den fast sicheren Sieg weg. Nach 60 spannenden Minuten hieß es letztlich 27:27 (15:15) - ein Remis, mit dem beide Seiten gewiss gut leben können.
Nils Krefter, der Trainer der Bommeraner, musste sich nach der Begegnung gar nicht lange sammeln, um ein erstes Statement von sich zu geben. Dabei hatte er doch eine extrem lebhafte Endphase hinter sich, in der das Pendel sehr wohl in beide Richtungen hätte kippen können. „Klar, weil wir am Ende noch mal in Ballbesitz waren, ist das Unentschieden vielleicht etwas ärgerlich. Insgesamt geht es aber wohl in Ordnung. Ich bin damit einverstanden“, ließ er wissen. Damit bleiben die Wittener, die das Hinspiel mit 30:28 für sich entschieden hatten, gegen die Sauerländer zumindest in dieser Saison ungeschlagen.
TuS Bommern erkämpft Remis gegen SG Menden Sauerland Wölfe
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Youngster Bennet Schober übernimmt Verantwortung und erzielt fünf Treffer
„Was wir heute in der Abwehr gezeigt haben, das war wirklich gut“, lobte Krefter und hob dabei ausdrücklich Torhüter Kevin Humberg hervor. Der hatte nämlich in den letzten Minuten mit einigen starken Paraden maßgeblich dazu beigetragen, dass die Wittener eben nicht als Verlierer vom Feld gehen mussten.
Für den TuS waren die Voraussetzungen nicht einfach. Ohne Markus Schmitz, der sich eine Sehne unter dem Fuß angerissen hat, und auch ohne Ole Vesper fehlten immens wichtige Feldspieler, zudem musste Stammtorwart Clemens Uphues weiterhin passen - obwohl er sich zumindest leicht mit aufwärmte.
„Klar, weil wir am Ende noch mal in Ballbesitz waren, ist das Unentschieden vielleicht etwas ärgerlich. Insgesamt geht es aber wohl in Ordnung. Ich bin damit einverstande.“
Dadurch kam u. a. Youngster Bennet Schober zu reichlich Spielzeit - und die nutzte der Rückraum-Allrounder mit frechen Aktionen, setzte vor allem in der ersten Hälfte Akzente und brachte es insgesamt auf fünf Tore. „Er hat das richtig gut gemacht und hat fehlerfrei gespielt. Es kommt ihm zugute, dass er sich jetzt ganz auf Bommern konzentrieren kann“, so der TuS-Trainer.
Über weite Strecken von Halbzeit eins lagen die Wittener knapp in Front, konnten sich aber nie wirklich absetzen. Menden blieb jederzeit gefährlich, vor allem über den quirligen Johannes Degenhardt (neun Tore). Als es nach 20 Minuten 12:9 für Bommern hieß, war dies das dickste Polster, das sich eine der Mannschaften zuzulegen wusste. „Wir mussten allerdings schon zeitig einige Wechsel vornehmen, um bei diesem knappen Kader mit den Kräften hauszuhalten“, so Krefter, der mit dem 15:15 beim Seitenwechsel einverstanden war.
Schöner Heber von Alexander Lindner sorgt für 25:25-Ausgleich
Nach der Pause erwischten dann die Mendener den besseren Start, führten nach 42 Minuten mit 22:20, gut elf Minuten vor dem Abpfiff noch mit 24:22. Doch angetrieben von der stimmungsvollen Kulisse kam der TuS Bommern noch mal zurück. Torben Kremer jagte bei seiner besten Szene den Ball unhaltbar ins linke Eck - 24:25 (51.), keine 60 Sekunden später traf Alexander Lindner per schönem Heber zum 25:25.
Als dann ein paar Minuten später Kai Ferber mit einem wuchtigen Freiwurf und Lenox Cokelc vom Kreis für das 27:26 (58.) sorgten, war sogar der Sieg wieder greifbar. Doch Mendens Degenhardt hatte etwas dagegen, traf sehenswert zum 27:27. Ärgerlich, dass Bommerns Felix Eigenbrodt dann vom Siebenmeter-Punkt Nerven zeigte, am SG-Keeper scheiterte. Auf der Gegenseite parierte Kevin Humberg stark gegen Mendens Linksaußen Jonas Schulte, ballte bejubelt vom TuS-Publikum triumphierend die Fäuste - zumindest eine Niederlage war jetzt wohl kein Thema mehr.
Bommerns Torhüter Kevin Humberg entschärft entscheidenden Wurf von außen
25 Sekunden vor Schluss nahm Nils Krefter noch seine allerletzte Auszeit, sprach mit den Seinen die Taktik ab. Und ärgerte sich, dass die beiden Schiedsrichter aus Spenge wenig später schon bei der ersten Gelegenheit passives Spiel anzeigten. „Das habe ich nicht ganz verstanden, warum sie da so früh auf Zeitspiel entschieden haben“, so der TuS-Coach. Der ebenso knurrig hätte sein können, dass Bennet Schober für seinen letzten engagierten Angriff auf der linken Seite keinen Strafwurf zugesprochen bekam - gleich zwei SG-Verteidiger standen bei der rüden Aktion klar und eigentlich unübersehbar im Abwehrraum. Doch Krefter hakte das Geschehene schnell ab, war zufrieden mit der Ausbeute gegen einen starken Gegner - immerhin waren die Wittener, die nun vier Partien in Serie ohne Sieg blieben, am Samstagabend nicht annähernd optimal aufgestellt.
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