Versmold. Die Wittener Regionalliga-Handballer des TuS Bommern überwintern auf dem vierten Rang. Bei den Sportfreunden Loxten begeistern sie ihren Trainer.
Die Regionalliga-Handballer des TuS Bommern haben zum dritten Mal in Folge nicht gewonnen, bei den Sportfreunden Loxten am Samstagabend mit 32:37 (17:19) verloren und sich aus dem Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga verabschiedet. Zumindest erst einmal. Das sind die Fakten, zu denen es allerdings ein dickes Aber gibt, das Trainer Nils Krefter nach dem letzten Spiel 2024 in der Versmolder Sparkassen-Arena so formuliert: „Wir haben uns hier richtig geil verkauft. Das war ein guter Jahresabschluss.“
Es läuft vor der ausgezeichneten Kulisse von 500 Zuschauern die packende Schlussphase, in der Jan Hübner den Tabellenzweiten fast im Alleingang zum neunten Saisonsieg führt und Nils Krefter zum Kopfschütteln zwingt. Aus dem 32:31 aus der bereits 57. Minute machen die Sportfreunde ein 37:31. „Wir haben“, sagt der TuS-Coach, der es beim 34:31 noch mit einer Auszeit probiert hat, „zu viele technische Fehler gemacht.“ Das ist allerdings eine Kritik, die zu fast jeder Phase des Bommeraner Spiels gepasst hätte. Zu oft haben sich die Wittener sehr schusselige Ballverluste geleistet.
Jan Hübner trifft für die Sportfreunde Loxten zum 36:31 ins leere Tor des TuS Bommern
Der, der in jener Endphase gleich mehrmals patzt, ist Kai Ferber. Dessen Fehlpässe ab dieser 57. Minute – vier, um genau zu sein – sorgen dafür, dass sich die Loxtener mühelos absetzen und Jan Hübner zum 36:31 unter anderem ins leere TuS-Tor trifft. „Am Ende haben das Pulver und die Frische gefehlt, um die richtigen Entscheidungen zu treffen“, sagt Nils Krefter und blickt dabei auf sein gesamtes Team.
„Wir haben uns gut verkauft. Aber wenn du so nah dran bist, was mitzunehmen, ärgerst du dich schon. Die Jungs hätten sich für ihren couragierten Auftritt belohnen müssen. Müssen.“
Dieses Team war nur eines in Mini-Version. Neben seinem Top-Torhüter Clemens Uphues wegen dessen anhaltender Knöchel-Probleme musste der TuS-Trainer auch zwei Rückraum-Asse ersetzen, nämlich die kranken Ole Vesper und Markus Schmitz. Gedanken, wie es mit dem Duo hätte laufen können, wollte sich Nils Krefter jedoch gar nicht machen, zumal die Bommeraner Spielweise dann auch eine andere gewesen wäre. „Es ist müßig, darüber zu reden“, sagte der 44-Jährige und beendete einen seiner nächsten Sätze gar nicht: „Wenn dir so zwei Granaten wegbrechen, dann…“
Nachdem der TuS in seinen lilafarbenen Trikots einen astreinen Start hingelegt und mit 3:0, 4:1 sowie 5:2 geführt hatte, nahm Sportfreunde-Coach Thomas Lay – sichtlich nicht glücklich – noch vor Ablauf der zehnten Minute eine Auszeit, und es entwickelte sich anschließend ein ausgeglichenes Spitzenspiel.
30. Minute: Bommerns Linkshänder Alexander Lindner sieht die Rote Karte
„Wir haben uns gut verkauft“, sagte Nils Krefter, der sich auch regelmäßig in unregelmäßigen Abständen über Paraden seines Schlussmannes Kevin Humberg freuen durfte und seinen Auftrag, acht Tage nach dem 27:32 gegen den HC Westfalia Herne ein gutes Spiel zu machen, als erfüllt abhaken durfte. „Aber wenn du so nah dran bist, was mitzunehmen, ärgerst du dich schon“, sagte er. „Die Jungs hätten sich für ihren couragierten Auftritt belohnen müssen. Müssen.“
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Diese Jungs mit dem sehr starken und zehnmal erfolgreichen Marcel Tarlinski wurden kurz vor der Pause noch weniger, weil Alexander Lindner nach seinem Eingreifen gegen Sportfreunde-Kapitän Nils Patzelt eine Beratung der Schiedsrichter ausgelöst hatte. Und nachdem sich Nico Feilbach und Finn Reinstädtler – die Mindener gehören zum Perspektivkader des Deutschen Handballbundes – abgesprochen hatten, sah der bis dahin dreimal erfolgreiche Bommeraner Rechtsaußen die Rote Karte. Eine Entscheidung, die okay war? „Ich glaube schon“, antwortete Nils Krefter, der somit seinen Mitelblock in der 6:0-Abwehr ändern musste, fortan Kai Ferber neben Lukas Burbaum decken ließ und von zehn Feldspielern nur noch neun hatte.
Der TuS Bommern liegt vier Punkte hinter Tabellenführer TSV GWD Minden II
Und, angekommen bei den Disqualifikationen, sagte der TuS-Coach auch, dass er die Rote Karte gegen Loxtens achtmaligen Torschützen Jan Schröder wegen dessen dritter Zeitstrafe gerne vor der 58. Minute gesehen hätte. „Unser Ziel war es“, sagte er, „ihn früher runterzukriegen.“ Apropos: Hin und wieder, auch wenn das Loxtens Trainer Thomas Lay anders und unter anderem in der 48. Minute auch eine Gelbe Karte gesehen hatte, entstand der Eindruck, als hätte der TuS Bommern gerade bei den etwas kniffligen Entscheidungen an diesem Samstagabend kein Pfiff-Glück gehabt.
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Aber auch das änderte nichts daran, dass Nils Krefter mit einem guten Gefühl in die nun kurze Weihnachts- und Jahreswechsel-Pause geht. „Ich bin zufrieden“, sagte er. „Für die Mannschaft hätte es mich gefreut, wenn sie sich belohnt hätte.“ So aber hat sie nach den 13 Hinrunden-Partien auf dem vierten Rang – diese Platzierung sollten sie sich am Bommerfelder Ring während der besinnlichen Tage regelmäßig vor Augen führen – vier Punkte Rückstand auf die Regionalliga-Tabellenspitze, auf die Reserve des Zweitbundesligisten TSV GWD Minden.
So haben sie gespielt:
Spielfilm: 0:3, 1:3, 1:4, 2:5 (9.), 5:5, 5:7, 8:7 (17.), 8:8, 10:10 (22.), 12:10, 18:16, 18:17, 19:17 (Halbzeit), 19:19 (32.), 21:21, 23:21, 23:23, 25:23, 25:24 (43.), 27:24, 27:25, 29:25 (49.), 29:27, 33:31 (57.), 37:31, 37:32.
TuS Bommern: Humberg, Friedrich (bei einem 7m) - Eigenbrodt (5/1), Groß (2), Burbaum (2), Lindner (3), Cokelc (1), Ferber (6), Tarlinski (10), Kremer (1), Soliga (n. e.), Schober (2).
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