Witten. Die Hallenstadtmeisterschaft startet in Witten am Samstag. Schwieriger Spagat für Gastgeber SV Bommern. Herbeder Spieler nötigen ihrem Trainer Respekt ab.

Am zweiten Wochenende des neuen Jahres steht gleich der erste sportliche Höhepunkt in Witten auf dem Programm. Die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft - letztmals ausgetragen um den ITSR-Cup - zieht am Samstag (ab 13.30 Uhr) und am Sonntag (ab 12.30 Uhr) das Sportpublikum in der Husemann-Sporthalle in seinen Bann. Schultern muss die zweitätigen Wettbewerbe der besten 16 Mannschaften aus der Ruhrstadt Gastgeber SV Bommern 05, der zugleich auch mit seiner Bezirksliga-Mannschaft als Titelverteidiger antritt - und vielleicht einen kleinen Vorteil mitbringt.

In der vorigen Woche nahmen die Bommeraner in Breckerfeld unter der Regie von Trainer Niklas Müllers schon an ihrem zweiten Hallenturnier in diesem Winter teil, waren zuvor schon beim WAZ-Pokal in Sprockhövel am Ball. „Ein kleiner Vorteil kann das für uns natürlich sein, aber letztlich entscheidet die Tagesform“, so Müllers, der zum ersten Mal bei den Wittener Hallen-Titelkämpfen an der Bande stehen wird. „Wir wollen in erster Linie natürlich viel Spaß haben, unserem Verein aber auch bei der Ausrichtung helfen“, ließ der SVB-Coach wissen.

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Für den SV Bommern ist es schon das dritte Hallenturnier

„Ich habe schon mitbekommen, wie groß die Euphorie in Bommern vor diesem Turnier ist“, so Müllers, dessen Team es am Samstag mit dem FSV Witten, den SF Schnee und dem TuS Ruhrtal II zu tun bekommt. Seinen Kader hat er beisammen, ihn sogar bewusst ein wenig umfangreicher gewählt. „Vielleicht haben wir ja sogar eine Überraschung dabei“, so der Trainer vielsagend. Müllers ist begeistert davon, dass der SVB gleich mit drei Teams bei dieser Stadtmeisterschaft vertreten ist - auch wenn dies für den Gastgeber einen schwierigen Spagat zwischen Organisation und Spielfeld bedeutet.

Während der SV Bommern als Titelverteidiger ohnehin wieder sehr hoch einzuschätzen sein dürfte, muss sich Bezirksliga-Konkurrent TuS Heven seine Lorbeeren auf dem Hallenparkett erst wieder verdienen. Im vorigen Jahr scheiterte das Team vom Haldenweg früh, und in der Hinrunde hatten die Blau-Weißen arg zu kämpfen, um irgendwie bis zum Beginn der Winterpause über dem Strich stehen zu können. „Ich persönlich bin ja ein riesiger Fan des Hallenfußballs, aber mich nimmt das alles immer emotional sehr mit. Heutzutage sehen viele Spieler das alles nicht mehr so ernst, und auch das mit den Futsal-Regeln ist nicht ganz so meins. Daher genieße ich das Turnier diesmal von der Tribüne aus“, so TuS-Trainer Maik Knapp, der seinem Assistenten Demir Tumbul am Wochenende die Leitung überlässt.

„Bei uns wird in der Halle spielen, wer auch wirklich Lust dazu hat. Ein spezifisches Halletraining hatten wir vorab nicht. Das Ziel sollte auf jeden Fall die Zwischenrunde sein.“

Maik Knapp,
Trainer des TuS Heven 09

Beim TuS Heven wird in der Halle „spielen, wer Lust hat“, so Maik Knapp zur Kader-Auswahl. Vorsichtshalber werden allerdings u. a. Mario Djordic, Leander Dreßel und Marvin Schöppner geschont, um keine Verletzungsgefahr einzugehen. Dafür hat der TuS mit Rückkehrer Marcel Herrmann, Fabian Leiß und Timon Stöcker drei seiner sechs Winter-Neuzugänge mit an Bord. „Das Ziel sollte auf jeden Fall die Zwischenrunde sein“, setzt Knapp das Mindestmaß an Ehrgeiz voraus. In der Vorrunde trifft Heven auf den TuS Ruhrtal, den SV Herbede II und den SV Bommern III.

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Wie der A-Kreisliga-Tabellenzweite TuS Stockum das Hallenspektakel angeht? „Ganz entspannt, aber auch nicht komplett ohne Ambitionen“, sagt Trainer Julian Zimmer, der ein ganz junges Team für die Rot-Weißen von der Leine lässt. „Lediglich Farset Kaedi ist von unseren Feldspielern schon über 21 Jahre alt.“ Talente wie Julian Zöllner oder Max Demtröder sollen in der Halle ihre technischen Fähigkeiten zum Tragen bringen. Ein Vorrunden-Aus will Zimmer nicht wirklich als Option in Betracht ziehen. Stockum bekommt es mit dem VfB Annen, dem Reservecup-Gewinner SV Bommern II und dem Hammerthaler SV zu tun. „Der zweite Teil des Kaders, der nicht am Samstag in der Halle spielt, wird am Sonntagmorgen trainieren. Sollten wir aber rausfliegen, werden die Einheit natürlich alle bestreiten“, so der TuS-Coach, der am Hallenturnier vor allem den „Event-Charakter“ schätzt.

Wieder dabei im Trikot des TuS Heven: Marcel Herrmann (am Ball) ist vom SV Sodingen nach Witten zurückgekehrt, ist in der Halle schon spielberechtigt.
Wieder dabei im Trikot des TuS Heven: Marcel Herrmann (am Ball) ist vom SV Sodingen nach Witten zurückgekehrt, ist in der Halle schon spielberechtigt. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Beim TuS Heven wird Rückkehrer Marcel Herrmann erstmals mit dabei sein

In den letzten Jahren immer ein Kandidat für eine Top-Platzierung war die DJK TuS Ruhrtal. „Wir werden auch diesmal wieder eine gute Truppe aufs Parkett stellen“, verspricht Spielertrainer Mark Heinrich. Gleich gegen den TuS Heven starten zu müssen, sei zwar „undankbar“, aber zumindest sofort eine Standortbestimmung. Favorit ist für ihn der SV Herbede, aber auch den SV Bommern II hat er auf der Rechnung. „Der Wittener Fußball ist eng zusammengerückt, da ist es schwer, Prognosen zu stellen.“

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Unter der Woche hat Vorjahres-Finalist SV Herbede schon mal auf Kleinfeld die Abläufe für die Halle simuliert, am Donnerstag zudem eine Halleneinheit absolviert. „Respekt an diejenigen Spieler, die es wegen der Verletzungsgefahr vorziehen, auf dieses Turnier zu verzichten“, sagt Trainer Jan Kastel. Dennoch habe er zehn gute Spieler im Aufgebot, die sich in der Vorrunde gegen TuRa Rüdinghausen, den Türkischen SV und den TuS Heven II behaupten können sollten. Unter anderem wird Neuzugang Frederic Krawinkel (von der SG Welper gekommen) am Samstag für den SVH auflaufen.

Die Zwischenrunde beim ITSR-Cup beginnt am Sonntag mit den besten acht Mannschaften um 12.30 Uhr, das Halbfinale startet um 16 Uhr. Das Endspiel soll um 17.30 Uhr angepfiffen werden. Für den Turniersieger werden auch in diesem Jahr wieder 600 Euro Prämie ausgeschüttet.

Überraschend auf dem dritten Platz landeten im vergangenen Jahr Yunus-Emre Basalan (am Ball) und der VfB Annen.
Überraschend auf dem dritten Platz landeten im vergangenen Jahr Yunus-Emre Basalan (am Ball) und der VfB Annen. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann
Titelverteidiger bei der Hallenstadtmeisterschaft um den ITSR-Cup: Der SV Bommern 05 gewann im Vorjahr das Endspiel gegen den SV Herbede mit 3:1.
Titelverteidiger bei der Hallenstadtmeisterschaft um den ITSR-Cup: Der SV Bommern 05 gewann im Vorjahr das Endspiel gegen den SV Herbede mit 3:1. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

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