Coesfeld. Erdrutsch-Pleite für ETSV Witten bei übermächtigen Coesfelderinnen. Ausfälle von Stammkräften wiegen schwer. Was den Trainer besonders schmerzte.
Die lange Fahrt ins Münsterland war für die Handballerinnen des ETSV Witten am Sonntag alles andere als ein Vergnügungstrip. Obwohl sich die „Eisenbahnerinnen“ gegen eines der Top-Teams der Oberliga einiges vorgenommen hatten, gingen sie letztlich regelrecht baden, unterlagen mit 20:38 (7:16).
„Das war richtig bitter und war auch ziemlich schmerzhaft“, gestand Wittens Trainer Rolf Albus nach der bislang höchsten Niederlage in dieser Spielzeit. Die ETSV-Frauen hatten vorab bereits mit dem Manko zu kämpfen, dass mit den drei Linkshänderinnen Anne Schumacher (verhindert), Melissa Reibold (Bänderriss) und Neuzugang Melina Berkenkopf (erkrankt) die gesamte rechte Angriffsseite ausfiel. „Das hat es dann auch nicht leichter gemacht für uns. Wir mussten einiges umstellen“, so Albus.
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Gesamte rechte Achse steht dem ETSV Witten nicht zur Verfügung
In der Startphase, so der Coach der Ruhrstädterinnen, habe die Defensive vor Torfrau Lucy Peter noch ganz gut ausgesehen, ordentlich gearbeitet gegen die brandgefährlichen Coesfelderinnen. Doch der Zwischenstand von 1:5 (13.) verriet bereits, was das eigentliche Problem des ETSV Witten an diesem Nachmittag war. „Offensiv hat da wirklich überhaupt nichts geklappt. Wir haben oft Latte oder Pfosten getroffen, kamen aber auch nicht wirklich durch“, berichtete der Trainer.
Daran änderte sich auch im weiteren Spielverlauf nichts. Als die Seiten gewechselt wurden, hieß es bereits 7:16 aus Wittener Sicht. Zu allem Überfluss sah Abwehrspezialistin Jette Müller in der 23. Minute nach einem etwas härteren Foul direkt die Rote Karte. „Das war sehr unglücklich. Sie ist dabei mit der Hand ins Gesicht ihrer Gegenspielerin abgerutscht“, so Albus.
„Irgendwann gingen dann auch die Köpfe runter, da lief nichts mehr. Die Höhe dieser Niederlage nagt schon an uns, das müssen wir am Montag besprechen.“
An der Ausweglosigkeit des Wittener Unterfangens änderte sich nach dem Seitenwechsel nichts. „Ich habe es mit ein paar Umstellungen versucht, aber auch das fruchtete nicht.“ So hieß es nach 40 Minuten 11:24 aus ETSV-Sicht - ein regelrechtes Debakel nahm seinen Lauf, obwohl auch die Gastgeberinnen einen Platzverweis verkraften mussten (35.).
„Coesfeld hat das aber auch 60 Minuten lang richtig stark durchgezogen. Das ist für mich Anwärter Nummer eins auf die Meisterschaft. Da kommt auch Oespel-Kley nicht gegen an“, so Albus, der von einem „kollektiven Blackout“ in seiner Offensive sprach. „Irgendwann gingen die Köpfe runter, da lief nichts mehr. Die Höhe dieser Niederlage nagt schon an uns, das müssen wir am Montag besprechen - und das dann schnell abhaken.“ Zumal am kommenden Wochenende mit der Partie beim Soester TV (Sonntag, 16 Uhr) ein wichtiges Spiel wartet.
ETSV: Mühlhaus; Hausmann, Trzonski (1), Prior (1), Knobel, Peter (1), Lünemann (8), Hankewitz (3/3), Müller (2), Pieper (1), Achterberg (2), Michels (1).
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