Witten. Sein Frauenteam hat der Wittener Bezirksligist Hammerthaler SV am Mittwoch vom Spielbetrieb abgemeldet. Das sind die Gründe für den Entschluss.
Durch die verdiente 0:3-Niederlage am vorigen Sonntag beim zuvor sieglosen SSV Rhade II fanden sich die Fußballfrauen des Hammerthaler SV auf einem Abstiegsplatz in der Bezirksliga wieder. Nur wenige Tage später war der Club nun gezwungen, die Reißleine zu ziehen. „Wir haben die Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet - so schwer uns das auch gefallen ist“, so Vorstandssprecher Semih Colak.
Auch Trainer Mehdi Amouchi hat der Entschluss, die HSV-Frauen abzumelden, ziemlich getroffen. „Ich hätte ja weitergemacht, es zumindest noch mal bis zum Winter versucht“, so der Wuppertaler. „Aber wir hatten zuletzt nur noch einen Kader von gerade mal 14 Spielerinnen - das wäre nicht gutgegangen. Wir haben uns am Dienstag zusammengesetzt und der Mannschaft die Entscheidung überlassen. Das Votum war eindeutig“, so Amouchi zum Aus des Hammerthaler SV.
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Zuletzt meldeten sich bereits zwei Spielerinnen beim Hammerthaler SV ab
Vor dem Saisonstart stand man immerhin bei einer Kadergröße von 21 Spielerinnen. Der Trainer sowie der Vorstand hatten alle Hebel in Bewegung gesetzt, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Hatten immerhin fünf Neuzugänge für den Bezirksligisten aufgetrieben - sonst hätte schon damals das Aus gedroht. „Aber dann sind uns nach und nach Spielerinnen weggebrochen“, wie Amouchi berichtet. Unter anderem durch längerfristige Verletzungen - wie bei Aurora Rexhepi (Kreuzbandriss), Andrea Ringens oder Samira Vollmer - oder wegen einer Schwangerschaft (Nadine Ader). „Anfang der Woche haben sich dann auch noch Almina Oglakci und Edona Veliu abgemeldet“, so Amouchi - es machte einfach keinen Sinn mehr, sich mit einem Rumpfkader irgendwie in die Winterpause zu retten und dann auf personelle Verstärkungen zu hoffen. „Man weiß ja, wie schwierig es ist, gerade dann neue Spielerinnen zu gewinnen“, sagt Semih Colak.
Neben der SG Albaum/Heinsberg, die ihr Team schon vor dem Saisonstart zurückzog, fällt nun mit dem Hammerthaler SV schon das zweite Team frühzeitig aus dem Raster - nur noch ein Absteiger muss in der Bezirksliga (Staffel 5) gefunden werden. „Obwohl die Ergebnisse zuletzt so schlecht waren, konnten wir uns über die Stimmung im Team eigentlich nicht beklagen“, so Amouchi. Allerdings lag auch im schwer im Magen, dass die Trainingsbeteiligung schon seit Monaten schwer zu wünschen übrig ließ. „Zuletzt waren es nur noch sechs Leute im Training - die letzten drei Wochen haben wir dann gar nichts mehr gemacht“, berichtet der Wuppertaler.
„Zuletzt waren es nur noch sechs Leute im Training - die letzten drei Wochen haben wir dann gar nichts mehr gemacht.“
Vor der Saison war er noch überzeugt davon, mit dem HSV eine gute Rolle in der Liga spielen zu können - doch von dieser Haltung musste er sich bald verabschieden, zu schwach waren die einzelnen Auftritte. Vier Tore in acht Begegnungen, nur drei Unentschieden - damit war sportlich einfach nichts zu holen. „Wir hatten vor der Saison gesagt: Wenn wir mal in eine solche Situation kommen, wo wir nicht mehr genug Personal haben, würden wir die Reißleine ziehen“, so Amouchi. Das war bei den Wittenerinnen nun der Fall.
Ob es in der kommenden Saison einen Neustart in der A-Kreisliga geben wird, ist noch ungewiss. „Ich werde mich auf jeden Fall bemühen, wieder etwas auf die Beine zu stellen. Hammerthal hat doch immer eine Frauenmannschaft gehabt“, gibt sich Semih Colak kämpferisch. Den Spielerinnen, die zuletzt noch für den HSV aufgelaufen sind, steht es jetzt zumindest frei, sofort und ohne Sperre den Verein zu wechseln.
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