Witten. Maxim Legler vom Wittener BS 23 feiert seinen größten Erfolg. Beim WM-Kampf besiegt er einen Briten. Dabei hatte der 41-Jährige die Karriere eigentlich längst beendet.

Witten hat einen neuen Box-Weltmeister. Maxim Legler vom Wittener BS 23 gewann in Rietberg seinen Titelkampf um den Ü40-Titel gegen den Briten Pete Lines. Nach sechs anstrengenden Runden bestand kein Zweifel an seinem Sieg.

Das Cultura Theater im ostwestfälischen Rietberg bot den passenden Rahmen für einen spannenden Kampf. Dort veranstaltet der Box-Club Gütersloh schon seit 2018 den Master-Cup für Boxer über 35 Jahre. Maxim Legler machte die Veranstalter durch einige gute Leistungen auf sich aufmerksam, und wurde für den Titelkampf im Ü40-Mittelgewicht nominiert.

Maxim Legler vom Wittener Box-Sport e.V gerät in den ersten beiden Runden unter Druck

Der 41-Jährige traf dort auf den ein Jahr jüngeren Briten Pete Lines, dessen lange Liste an Titeln durchaus respekteinflößend war. Die Runden in dieser Altersklasse dauern nur zwei statt drei Minuten. Kevin Dieker vom Wittener Box-Sport 23, bei dem Legler als Trainer tätig ist, erklärt zudem: „Die Handschuhe sind auch etwas schwerer, damit die Schläge etwas abgedämpft werden.“

Maxim Legler - Wittener BS 23
Maxim Legler, neuer Weltmeister des Wittener BS. © Familie | Legler
Maxim Legler - Wittener BS 23
Das Cultura Theater im ostwestfälischen Rietberg bot den passenden Rahmen für einen spannenden Kampf. © Familie | Legler

Das half Legler in den ersten beiden Runden aber nicht viel weiter. Lines setzte ihn in den ersten beiden Runde massiv unter Druck, und der Wittener kassierte in der ersten einen ziemlich heftigen Treffer. Legler hielt aber durch, und ab der dritten Runde machten sich bei dem Engländer schon konditionelle Defizite bemerkbar, sodass der Durchgang schon knapp an den Wittener ging.

Der Gegner des Witteners wird in der fünften Runde verwarnt

Ab der vierten Runde übernahm Maxim Legler das Kommando, und setzte einige gute Treffer, so Kevin Dieker: „Briten sind aber bekannt dafür, dass sie harte Köpfe haben und auch mal unsauber kämpften.“ Und tatsächlich bekam Pete Lines in der fünften Runde eine Verwarnung, weil er zu oft klammerte. In der Schlussrunde hatte der Wittener dann endgültig die Richter auf seiner Seite. Dank seiner ausgezeichneten Kondition brachte er noch einige gute Schläge an den Mann, die die Entscheidung brachten.

Nachdem der Ringrichter die Entscheidung verkündet hatte, brach beim Publikum ein Riesenjubel aus. Nicht zuletzt bei den vielen mitgereisten Fans aus Witten. Dieker berichtet: „Fast alle unserer 150 Mitglieder sind mit nach Rietberg gefahren und haben Maxim wirklich lautstark angefeuert.“

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Legler kehrt nach 20 Jahren Pause wieder zurück in den Ring

Für Maxim Legler ist der WM-Titel der größte einer Box-Karriere, die eigentlich schon lange beendet war. Rund 20 Jahre hatte der Wittener Amateur-Boxer schon keine Kämpfe mehr bestritten, bevor er im Dezember 2023 bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen des WBS gegen den Breitensportweltmeister Marko Gnech gewann.

Bis vor einigen Jahren gab es für Boxer eine Altersgrenze von 35 Jahren. Doch wegen der großen Nachfrage lockerte die World Boxing Federation (WBF) die Bestimmungen, und seitdem finden weltweit Masters-Veranstaltungen statt. Kevin Dieker weiß: „Es gibt sogar Kämpfe, bei denen über 60-Jährige antreten.“

Die WBS-Wettkampfgruppe ist so groß wie lange nicht mehr

Der Boxsport wird in Witten immer beliebter. Der WBS ist besonders bei Jugendlichen sehr beliebt, sagt Dieker: „Zu unserer Wettkampfgruppe gehören zehn Boxer. So viele hatten wir schon lange nicht mehr.“ Das liegt nicht zuletzt an Trainern wie Maxim Legler, der nun als Weltmeister scheinen Schützlingen die nötigen Erfahrungen mit in den Ring geben kann.

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