Witten. Die obere Tabellenhälfte der B-Kreisliga ist fest in Wittener Hand. Wer möchte aufsteigen und wer überrascht? Wir haben bei den Trainern nachgefragt.

Das ist ein erfreuliches Bild aus Wittener Sicht in der Fußball-Kreisliga B: Die ersten drei Plätze werden von Mannschaften aus der Ruhrstadt belegt. Erster ist - ohne Punktverlust - der TuS Stockum II, verfolgt werden die Rot-Weißen von den Reserveteams des SV Herbede und des TuS Heven.

Die Stockumer Zweitvertretung hat turbulente Jahre hinter sich. 2020 stiegen die Rot-Weißen in die Kreisliga B auf, in der Saison 2021/22, damals noch unter Coach Thomas Holz, verspielte man kurz vor Schluss den eigentlich sicheren Aufstieg. In den Folgesaisons spielte das Team von der Pferdebachstraße immer wieder gut mit, für den großen Wurf reichte es aber nicht.

Beim TuS Stockum II rückten im Sommer wieder spielstarke Talente auf

Und in diesem Jahr? Mit Mattis Kern (Ausland), Simon Bergrath und Jonah Ohl (beide erste Mannschaft) verlor Trainer Mehmet-Ali Kartal zwar mehrere Stammspieler, dafür kam aber Verstärkung aus der A-Jugend. Auch Stürmer Pascal König kam von TuRa Rüdinghausen „zurück nach Hause“ wie Kartal sagt. Und besser könnte es nicht laufen. Die Kartal-Elf gewann alle sieben Spiele und führt die Tabelle an.

„Wir sind eine Einheit. Wenn jemand ausfällt, ist sofort der nächste da. Die Jungs machen das wirklich gut. Wir haben jetzt schon zehn Punkte mehr als zum selben Zeitpunkt in der letzten Saison“, so der Coach, der trotzdem demütig bleibt und eine andere Mannschaft in der Favoritenrolle sieht: „Herbede ist für mich Aufstiegskandidat Nummer eins. Sie haben wirklich gute Fußballer.“

„Wir sind eine Einheit. Wenn jemand ausfällt, ist sofort der nächste da. Die Jungs machen das wirklich gut. Wir haben jetzt schon zehn Punkte mehr als zum selben Zeitpunkt in der letzten Saison.“

Mehmet-Ali Kartal, Trainer des TuS Stockum II

In den nächsten Wochen wird es ernst für die Stockumer. Drei der nächsten vier Gegner sind direkte Verfolger: TuS Heven II, TuS Blankenstein und eben der SV Herbede II. „Fußball muss erstmal gespielt werden. Jetzt wird man sehen, wo der Weg hinführt. Wenn man da oben steht, möchte man da natürlich nicht mehr weg“, so Kartal.

Der Trainer des SV Herbede II, Patrick Bräuer, hat mit seiner Mannschaft in dieser Saison erst ein Spiel verloren.
Der Trainer des SV Herbede II, Patrick Bräuer, hat mit seiner Mannschaft in dieser Saison erst ein Spiel verloren. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Direkt hinter den Stockumern auf dem Relegationsplatz steht aktuell die Reserve des SV Herbede, die nach nur einem Jahr A-Liga wieder abgestiegen ist. Im Sommer kam viel Arbeit auf Coach Partrick Bräuer zu: „Wir sind froh, nach dem Abstieg eine so starke Mannschaft stellen zu können. Dafür habe ich in der Sommerpause viele Einzelgespräche mit zahlreichen Spielern geführt.“

Daniel Mudric als X-Faktor für den TuS Heven II

Und das gelang. Sechs Siege aus den ersten Spielen sind eine ordentliche Bilanz. Aber: Gegen den TuS Heven II gab es eine Niederlage: „Das hat uns nur nochmal vor Augen geführt, dass wir keinen Gegner unterschätzen dürfen. Trotzdem muss man sagen, dass wir klar die bessere Mannschaft waren, wir haben uns nur nicht belohnt.“ Bräuer betont, dass der Aufstieg nicht das primäre Ziel ist: „Wir wollen am Ende unter die Top-Drei der Liga.“ Bräuer weiß, worauf es ankommen wird: „Die größte Aufgabe wird sein, im Kopf wach zu bleiben und den Fokus nicht zu verlieren.“

Wieder im Hevener Trikot: Torjäger Daniel Mudric kehrte im Sommer dorthin zurück, wo er schon in der Oberliga Fußball gespielt hatte.
Wieder im Hevener Trikot: Torjäger Daniel Mudric kehrte im Sommer dorthin zurück, wo er schon in der Oberliga Fußball gespielt hatte. © Walter Fischer | Walter Fischer

Die Reserve des TuS Heven hat in den letzten Jahren immer wieder eine gute Rolle gespielt, der Aufstieg gelang allerdings nie. Doch aktuell ist das Team von Admir Tumbul hinter Herbede und Stockum in der Verfolgerrolle. „Wir sind zufrieden mit dem Saisonstart. Gerade am Anfang haben immer wieder viele Spieler gefehlt, deswegen war der Beginn etwas holprig.“ Tumbul ist in seinem zweiten Jahr in Heven ambitioniert: „Ich wollte schon in die Top-Fünf und nicht im Mittelfeld rumgurken. Deswegen haben wir uns auch gut verstärkt.“

Den Sturm führt ein prominenter Neuzugang mit Oberliga-Erfahrung: „Mit Daniel Mudric haben wir einen Ausnahmespieler, der eine ganze Mannschaft besser macht“, so Tumbul. Nun steht das Spiel gegen den Tabellenführer aus Stockum (So., 13 Uhr, Haldenweg) an: „Nach dem Spiel wissen wir dann wahrscheinlich schon etwas besser, wohin die Reise geht.“

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