Witten. Der Weg dorthin ist beim U-17-Turnier für die Wittener Schülerin gepflastert mit Top-Gegnerinnen. Im Viertelfinale könnte die Weltmeisterin warten.

Zwei Nachwuchstalente des KSV Witten 07 wurden vom Deutschen Ringer-Bund für die aktuell anstehenden Weltmeisterschaften nominiert: In dieser Woche geht Lotta Englich in Jordaniens Hauptstadt Amman auf die Matte, wo die Altersklasse U 17 um Titel und Medaillen kämpft. Freistil-Spezialist Gregor Eigenbrodt hat noch etwas Zeit bis zur U-20-WM Anfang September im nordspanischen Pontevedra.

Lotta Englich, Europameisterin der 73-kg-Klasse, startet am Mittwoch in ihren Wettkampf. Die Vorbereitung lief nicht optimal, denn erst am Dienstag reiste der DRB-Tross nach Jordanien, kam abends an. Der ursprünglich gebuchte Lufthansa-Flug wurde ob der politischen Situation in der Region gestrichen, es musste eine Alternative gefunden werden. Die ließ keine andere Lösung zu, und so muss Englich – wie einige Mitstreiterinnen –  nach der strapaziösen Anreise dann Mittwoch zunächst über die Waage und dann auf die Matte. Dort werden dann Qualifikations- und Vorrundenkämpfe ausgetragen, die Finals finden am Donnerstag statt.

Wittens Bundesliga-Ringer Emin Salviz stand als Trainingspartner stets zur Verfügung

Die Wittenerin trifft in ihrer Gewichtsklasse auf bekannte internationale Athletinnen: u. a. die Russin Diana Titova, die sie im Finale der zurückliegenden EM in Novi Sad besiegte. Sowie die US-Amerikanerin Piper Fowler, der sie im Vorjahr im WM-Finale unterlag. Weitere Akteurinnen aus starken Ringkampfnationen sind zu beachten, u. a. aus China, Indien, Japan oder der Türkei. Für die KSV-Athletin wird es durchaus eine Herausforderung sein, wieder in die Medaillenränge vorzustoßen. Dennoch ist sie optimistisch, denn während der gesamten Ferien konnte sie intensiv trainieren - vor allem mit Wittens Bundesliga-Ringer Emin Salviz.

Wie die Auslosung ergab, bekommt es Lotta Englich in der Qualifikation mit einer Inderin zu tun. Sollte sie sich dort durchsetzen, winkt schon im Viertelfinale das Duell mit der Vorjahres-Weltmeisterin Piper Fowler aus den USA.

„Seit der EM hat Lotta wirklich sehr gut trainiert, sie hat einen ordentlichen Sprung nach vorne gemacht. Wenn sie ihren Kopf im Zaum hält, dann kann sie bei der WM weit kommen“, so ihr Vater, KSV-Jugendcoach Mirko Englich, der ebenso vor Ort ist.

Am Montag ging es für die Wittenerin erst nach Schifferstadt, wo sich die U-17-Auswahl traf und über Frankfurt dann am Dienstag Richtung Jordanien abhob. Nach den EM-Erfolgen der jungen DRB-Damen mit drei Titeln, einer Bronzemedaille sowie einem fünften Rang ist das deutsche Team mit sieben Ringerinnen diesmal außerordentlich stark besetzt.

Ihre Klasse auf der Ringermatte hat Lotta Englich (rotes Trikot) vom KSV Witten schon bei zahlreichen großen Wettkämpfen unter Beweis gestellt.
Ihre Klasse auf der Ringermatte hat Lotta Englich (rotes Trikot) vom KSV Witten schon bei zahlreichen großen Wettkämpfen unter Beweis gestellt. © Remus

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Gregor Eigenbrodt trifft bei der U-20-Weltmeisterschaft auf starke Gegner

Unterdessen veröffentlichte der Deutsche Ringer-Bund auch die Nominierungen für die U-20-Weltmeisterschaft, die vom 2. bis 8. September in Pontevedra (Spanien) ausgetragen wird. Insgesamt bietet der Verband nur neun Athletinnen und Athleten auf, jeweils drei bei den Greco-Ringern, den jungen Ringerinnen und den Freistil-Spezialisten. Wittens Gregor Eigenbrodt ist einer davon, sein Wettkampf in der 79-kg-Freistilklasse ist für den 6. und 7. September vorgesehen.

Eigenbrodt hatte bei der EM in Novi Sad durchaus überzeugt: Seinen Achtelfinalkampf hatte er gegen einen Ukrainer gewonnen, und auch im Viertelfinale gegen den Armenier Israyelyan sah er bis Sekunden vor Schluss wie der sichere Sieger aus, verlor aber doch. So blieb für Gregor Eigenbrodt am Ende statt der möglichen Medaille – 2023 hatte er EM-Silber gewonnen – am Ende ein unbefriedigender siebter Rang.

In der Bundesliga gehört Gregor Eigenbrodt (rotes Trikot) zu den Stammkräften des KSV Witten. Bei der anstehenden U-20-Weltmeisterschaft will er vorne mitmischen.
In der Bundesliga gehört Gregor Eigenbrodt (rotes Trikot) zu den Stammkräften des KSV Witten. Bei der anstehenden U-20-Weltmeisterschaft will er vorne mitmischen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

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