Witten. Am Trainingslager-Tag überzeugt der Oberligist trotz schmalen Kaders. TuS Bommern im Test auf Augenhöhe mit Regionalliga-Absteiger aus Essen.
Rund drei Wochen vor dem Beginn der Meisterschaftsrunde im Handball scheinen die Oberliga-Frauenteams aus der Ruhrstadt immer besser in Tritt zu kommen. Gleich zwei Testpartien bestritt der ETSV Witten am Wochenende, setzte sich jeweils deutlich durch. Auch der TuS Bommern war am Ball, ließ aber trotz einer hauchdünnen Niederlage einen zufriedenen Trainer zurück.
TuS Bommern - SG Überruhr II 27:28. Die bislang wohl schwierigste Aufgabe hatten sich die Bommeraner Frauen vorgenommen, trafen auf den letztjährigen Niederrhein-Regionalligisten aus Essen. Für TuS-Trainer Daniel Lichtenstein „ein sehr guter Gradmesser“ zum aktuellen Zeitpunkt. Für die Bommeranerinnen geht die Punkterunde am 7. September los, allmählich muss sich die beste Formation herauskristallisiert haben.
Früher Platzverweis gegen Josefine Bernstein erfordert neue Taktik des TuS Bommern
„Am Anfang war gegen Überruhr unsere Rückzugsbewegung nicht gut. Da hat der Gegner einige zu leichte Tore gemacht“, so Lichtenstein. Seinen Aufzeichnungen zufolge waren acht der ersten neun SG-Tore so zustande gekommen. Beim TuS, der einen stattlichen Kader zur Verfügung hatte, wurde viel gewechselt und ausprobiert. Ärgerlich: Josefine Bernstein sah früh die Rote Karte, ihr Siebenmeter-Wurf traf die Essener Torfrau im Gesicht. „Da war ich gezwungen, einige andere Optionen zu testen“, so der TuS-Trainer, der auch ohne die verletzte Anna-Lena Jörges auskommen musste. Gleichwohl mischte der TuS prima mit, Simone Breddemann glich kurz vor Schluss zum 27:27 aus, mit der letzten Aktion aber holte Überruhr den Sieg.
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SuS Volmetal - ETSV Witten 22:28 / ETSV Witten - HSV Wuppertal 42:26. „Das war ein rundum gelungenes Wochenende für uns“, stellte Trainer Rolf Albus fest. Obgleich er an beiden Tagen nur mit jeweils einem zehnköpfigen Aufgebot antreten konnte, spielte der ETSV dominanten Handball. Beim Verbandsligisten in Volmetal drehten die Wittenerinnen nach anfänglichem Rückstand die Partie noch glatt zu ihren Gunsten. „Volmetal hat Ambitionen, das war deren Saisoneröffnung - da war ordentlich was los in der Halle“, so Albus.
Sonderlob vom Trainer des ETSV Witten für Fine Michels und Julia Pieper
Am Sonntag bat er sein Team dann zunächst zu zwei Trainingseinheiten und zum Abschluss zum Test gegen den Oberligisten aus der Schwebebahn-Stadt. „Da hat mir vor allem das Rückzugsverhalten sehr gut gefallen, die Anweisungen vorab hat die Mannschaft optimal umgesetzt. Ich habe wenig Schwächen gesehen und war sehr zufrieden“, lobte Albus nach den dreimal 20 Minuten zum Ausklang des Trainingslagers in der Jahnhalle.
Schon nach 40 Minuten hatte der ETSV ein 15-Tore-Polster, im Rückraum wirbelte Anne Schumacher eindrucksvoll. Was dem Trainer aber vor allem auch gefiel, war am Wochenende das Engagement einer jungen Spielerin wie Fine Michels, die sowohl in der Deckungsmitte als auch vorne am Kreis stark aufspielte. Auch Julia Pieper, vom TuS Bommern zum ETSV gewechselt, erhielt ein Sonderlob. Und Torfrau Sarah Richter, für die man nach wie vor keine adäquate Ergänzung gefunden hat, war ohnehin vortrefflich in Form, parierte gegen Wuppertal mehrfach glänzend.
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