Witten. Stimmung ist beim Stadtwerke-Industriecup in Witten zwischen dem SC Weitmar 45 und dem TuS Heven aufgeheizt: Rote Karte. Das sagen die Trainer.

Die Stimmung im Spiel um den Sieg in der Gruppe A des Stadtwerke-Industriecups beim SV Herbede ist früh angeheizt. Es ist eine Auseinandersetzung zwischen dem SC Weitmar 45, der sich schließlich mit 4:2 (3:2) durchsetzt, und dem TuS Heven, die nicht nur auf dem Kunstrasen stattfindet. Kurz vor dem Abpfiff erlebt sie sogar einen negativen Höhepunkt.

Was ist passiert? Die 85. Minute läuft, als die Wittener, die beim 2:3-Zwischenstand noch den Weg zum Ausgleich und ersten Platz in ihrer Gruppe suchen, in diesem Duell der beiden Bezirksligisten einen Freistoß zugesprochen bekommen. Anschließend testen einige die Stabilität der Trikots ihrer Gegenspieler, es kommt zu einem Tumult, nach dem ein Mann die Rote Karte sieht: Hevens Marcel Gora.

Maik Knapp, der Trainer des TuS Heven, findet‘s ekelig

Die Szenen auf dem Kunstrasen bringen Oliver Lerch, den Torwart-Trainer des SC Weitmar 45, in Rage. „Was für eine asoziale Truppe!“, brüllt er. Es ist nicht sein erster Aussetzer. Bereits in der ersten Halbzeit hat er TuS-Coach Maik Knapp als Vollidioten bezeichnet. „Das ist ekelig, wenn du von der Seite beschimpft und beleidigt wirst“, sagt der Hevener Trainer nach dem Schlusspfiff. „Aber diese Hektik sind wir gegen Weitmar gewohnt, das kennen wir.“

„Das ist Männersport, da wird eingesteckt und ausgeteilt, und anschließend gibt man sich die Hand.“

Tom Noack, der Trainer des Bochumer Fußball-Bezirksligisten SC Weitmar 45
Stadtwerke-Industriecup: SC Weitmar 45 gegen TuS Heven
Immer wieder kommt es beim Spiel des SC Weitmar 45 gegen den TuS Heven zu Wortgefechten – außerhalb des Spielfeldes. © FUNKE Foto Services | Michael Schwalm

Ein paar Minuten später ordnet auch Tom Noack das Geschehene ein. „Ich glaube, dass der Hevener Trainer auch kein Kind von Traurigkeit ist und immer die passenden Worte findet“, sagt der Coach des SC Weitmar 45. „Das ist Männersport, da wird eingesteckt und ausgeteilt, und anschließend gibt man sich die Hand.“

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Das hätte sich Tom Noack auch am Sonntag gewünscht. Aber? „Ich musste ihm hinterherlaufen, um diesen Handschlag einzuholen.“ Wie auch Maik Knapp spricht der Trainer der Bochumer davon, dass die Reibereien zwischen diesen beiden Vereinen Gewohnheit seien. „Ein bisschen Sticheleien“, sagt er. „Es geht ums Prestige, und ich denke, dass man das nicht überbewerten darf.“

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Fußball wurde auch gespielt, und dabei gab es einige starke und manchmal auch kuriose Szenen. Nach nicht einmal 60 Sekunden traf Leander Dreßel mit einem feinen Distanzschuss für den TuS Heven zum 1:0. „Wir haben das in der ersten Halbzeit ganz ordentlich gemacht, gerade in den ersten 20 Minuten“, sagte Trainer Maik Knapp. „Aber dann sind die Weitmarer stärker geworden, weil wir sie eingeladen haben.“ Das spiegelte sich auch in Zahlen wider: Kapitän Louis Haarmann glich aus, und Tobias Kleine Rumberg stellte mit einem Doppelschlag (30., 33.) auf 3:1.

Mario Djordic markiert direkt vom Anstoß weg das 2:3

Zu diesem Zeitpunkt hatte Maik Knapp von Fitim Peci genug gesehen – „er hat seine defensiven Aufgaben nicht erfüllt, dann kann er auch nicht in der Offensive glänzen“ – und wechselte diesen aus. Der war gerade unten, da verkürzte der TuS Heven auch schon auf 2:3, und zwar direkt nach dem 1:3 vom Anstoß weg. Mario Djordic sah, dass 45-Keeper Philipp Feldmann weit vor seinem Tor stand und verwandelte aus der Ferne. Ein wunderschöner Mutmacher. Und nach der Pause „sind wir klar besser“, sagte Maik Knapp. „Von Weitmar hast du nichts mehr gesehen.“

Stadtwerke-Industriecup: SC Weitmar 45 gegen TuS Heven
Hevens Kapitän Baran Demirtas klärt vor Weitmars Louis Haarmann (Nummer 7) und Dan Heinen. © FUNKE Foto Services

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Okay: In den ersten Minuten des zweiten Abschnitts präsentierten sich die Hevener sehr stark und hätten eigentlich ausgleichen müssen, sie hatten in der 66. Minute aber auch Glück. Torwart Kevin Wirges verließ seinen Strafraum, um gegen Weitmars Dan Heinen zu klären. Dabei rettete er mit seinem linken Arm – ungeahndet. Schließlich sorgte Yasin Kilicaslan dann in der 89. Minute in Überzahl nach Vorarbeit Louis Haarmanns für die Entscheidung.

Der TuS Heven trifft in seinem Halbfinale auf den SV Herbede

Tom Noack, der seine Aufstellung im Vergleich zum Samstag-Spiel gegen den TuS Stockum (2:1) fast komplett umgekrempelt hatte und zwei Verletzte beklagen musste (Jan Paul Steinbrink ganz früh in der ersten und Robin Beinhoff in der zweiten Halbzeit), freute über den Auftritt seines Teams. „Es war gut, dass meine Mannschaft bei sich geblieben ist und wie wir die hektischen Phasen pariert haben“, sagte der Trainer des 4:2-Siegers. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“

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Weiter geht’s beim Stadtwerke-Industriecup am kommenden Freitag (19. Juli) mit den Halbfinals: Der SC Weitmar 45 trifft ab 17.30 Uhr auf die DJK TuS Ruhrtal und der SV Herbede ab 19.30 Uhr auf den TuS Heven. Die Paarungen um die Platzierungen werden dann am Samstag stattfinden: das Spiel um Platz fünf ab 14 Uhr, das um Rang drei ab 16 Uhr und das Finale ab 18 Uhr.

Tore: 0:1 Leander Dreßel (1.), 1:1 Louis Haarmann (17.), 2:1, 3:1 Tobias Kleine Rumberg (30., 33.), 3:2 Mario Djordic (34.), 4:2 Yasin Kilicaslan (89.).

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