Witten. Die Wittener übernehmen mit dem 31:30 in Letmathe die Tabellenführung. Zum Feiern ist es für das Gallinowski-Team aber noch zu früh.

Der Wittener TV übernimmt zwei Spieltage vor dem Saisonende mit dem 31:30-Erfolg (14:17) beim Letmather TV am Samstagabend die Bezirksliga-Tabellenspitze. Zum Feiern ist es für die Mannschaft von Philipp Gallinowski aber noch etwas zu früh.

Es war eine der Situationen, über die man noch in vielen Jahren reden wird. Kurz vor dem Ende des Topspiels in Iserlohn läuft Tom Neuhaus beim Stande von 30:30 einen Tempogegenstoß. Er wird dabei nicht nur gefoult, sondern der Gegenspieler läuft zur Abwehr sogar durch den Torraum.

Die Fans des Wittener TV stürmen nach der Schluss-Sirene das Feld

Philipp Gallinowski erwartet einen klaren Siebenmeter: „Die Schiedsrichter geben aber zwei Sekunden vor dem Ende nur einen Freiwurf.“ Jan Rettstadt schnappt sich nun eiskalt den Ball. Nach dem Pfiff der Schiedsrichter macht er noch zwei Schritte und jagt dann das Leder sehenswert in den Winkel - 31:30.

Nun gab es kein Halten mehr, und die Mannschaft feierte überschwänglich den Torschützen. Auch die meisten der 40 mitgereisten WTV-Fans stürmen das Parkett, um mit ihrem Team den lange nicht zu erwartenden Sieg und die Tabellenführung zu feiern.

Die Gäste lassen lange die Kompaktheit in der Abwehr vermissen

Gallinowski war erst zehn Minuten vor dem Anpfiff in die Halle gekommen, denn er hatte zuvor noch die Oespeler Verbandsliga-Handballerinnen in Haltern einen Schritt weiter in Richtung Aufstieg gecoacht. Danach sah es im Sauerland erst einmal nicht aus: „Wir haben 45 Minuten lang die Kompaktheit in der Defensive vermissen lassen.“

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So hatten die Letmather deutlich zu viel Platz. Selbst wenn ein Wittener zur Abwehr vorrückte, gelangen den Sauerländern immer wieder Treffer aus dem Rückraum. Da war vor allem Tobias Heidasch nicht zu bremsen, der neun Treffer aus dem Feld erzielte und fünf Siebenmeter verwandelte.

Nach dem Seitenwechsel wird alles besser

Nach dem 10:10 (18.) gerieten die Wittener dann in Rückstand, und dieser gestaltete sich immer deutlicher. Da die Deckung nicht gut stand und der WTV vorne meist nur Standhandball spielte, lag er bald mit 13:17 (29.) hinten, bevor Tom Neuhaus auf 14:17 verkürzte. Gallinowski gab zu: „Damit waren wir noch gut bedient.“

Doch nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste besser ins Spiel. Sie nutzten die Räume viel besser und kamen so zu Ballgewinnen und auch Torerfolgen. In der Schlussphase legte Letmathe immer ein Tor vor. Doch Jan Rettstadt sorgt in der 58. Minute für den Ausgleich und schließlich sogar noch für die Entscheidung.

Die beiden letzten Heimspiele werden schwer genug

Nun haben die Wittener noch zwei Heimspiele gegen Schüren und Brechten vor der Brust. Das sind gewiss keine Selbstläufer, doch eine bessere Ausgangslage kann man sich wohl nicht wünschen.

WTV: Pohl, Nowak; N. Röhrle (3), Santos (1), Neuhaus (9/3), Oberbossel (2), Brecht, Kuss, Schalla (2), Mohri (3), Jollet (4), Stahl (2), Steuck, Rettstadt (5).

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