Witten. Auch gegen Aufsteiger TSV Hertha Walheim verlieren Annens Judo-Frauen. Das Fehlen wichtiger Stammkräfte ist am Kälberweg nicht wettzumachen.

Das war ein ziemlich herber Dämpfer für die Judo-Frauen der Sport-Union Annen. Der Bundesligist warf am Samstag zwar großen Kampf vor über 300 Zuschauern im Dojo am Kälberweg in die Waagschale, zog am Ende aber doch mit 5:9 gegen den TSV Hertha Walheim den Kürzeren. „Das mit der möglichen Teilnahme an der Endrunde hat sich für uns damit wohl erledigt“, sah Trainerin Hannah Schorlemmer die Perspektive für den weiteren Saisonverlauf ganz nüchtern.

Ihre Saisonziele werden die Wittenerinnen nun neu definieren müssen. Nach der erwarteten Auftaktniederlage gegen Favorit JC 66 Bottrop hatten sich die SUA-Frauen durchaus stark genug gewähnt, es mit dem Neuling aus Aachen aufzunehmen. „Aber als ich gesehen habe, dass sie ihre starken Niederländerinnen dabei haben, da habe ich schon befürchtet, dass sie uns einen Strich durch die Rechnung machen würden“, so Schorlemmer.

Für die SU Annen punkten Miriam Garmatter und Fabienne Püchel doppelt

Gravierendstes Problem für die Sport-Union: Zwei Kämpferinnen, denen man gewiss einige Siegpunkte zugetraut hätte, waren am Samstag nicht mit von der Partie. Die Niederländerin Carmen Dijkstra wird bei der aktuell in Zagreb stattfindenden EM im Team-Wettbewerb antreten, 48-kg-Floh Klara Erten erhielt vom Verbandstrainer ein Startverbot für die Liga. Damit waren die Auswahlmöglichkeiten für die SUA-Trainerin arg eingegrenzt.

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Es ging auch denkbar schlecht los, als im 63-kg-Limit Emily Gränitz der Niederländerin Joni Geilen im „Golden Score“ unterlag und kurz darauf auch Kristina Secertzis (+78 kg) an Lucia Erdorf scheiterte. Zwar sorgte die mit einem Kreuzbandriss angetretene Miriam Garmatter (-57 kg) mit ihrem Sieg gegen Kim Czichy für einen Hoffnungsschimmer, im Anschluss jedoch verloren nacheinander Mathilda Niemeyer (-78 kg; gegen die niederländische Internationale Yael van Heemst), Sarah Hapke (-52 kg) und Leticia Jung (-48 kg). Allein Fabienne Püchel war im 70-kg-Duell gegen Jennifer Klaus noch ein Sieg vergönnt.

Als ich gesehen habe, dass sie ihre starken Niederländerinnen dabei haben, da habe ich schon befürchtet, dass sie uns einen Strich durch die Rechnung machen würden.
Hannah Schorlemmer, Trainerin der SU Annen

„Danach hätte schon alles für uns laufen müssen, um noch einmal heranzukommen“, so Hannah Schorlemmer, die im zweiten Kampfabschnitt exakt die gleiche Besetzung aufbot. Diesmal punkteten zwar immerhin drei der SUA-Kämpferinnen, doch das war natürlich bei weitem zu wenig, um Aachen-Walheim noch abzufangen. Eindrucksvoll, dass Miriam Garmatter auch ihren zweiten Einsatz mit einem sicheren Sieg beendete. Auch Fabienne Püchel blieb ungeschlagen, entschied ihren Kampf gegen Ann-Sophie Stemplin per Fußtechnik. Den fünften Annener Zähler verbuchte Mathilda Niemeyer, die Jennifer Klaus bezwang - zumindest ein kleiner Trost für die junge Hattingerin nach der Auftakt-Niederlage gegen van Heemst.

„Natürlich bin ich ein wenig enttäuscht, aber meine Mannschaft hat alles versucht, alle haben gut gekämpft“, so Trainerin Hannah Schorlemmer. In zwei Wochen geht’s gegen den Post SV Düsseldorf - da soll dann der erste Sieg her.

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