Hagen. Verbandsligist sichert sich in der Schlussphase wichtigen 27:24-Erfolg bei der HSG Hohenlimburg. Bernstein mit zehn Treffern beste Schützin.
Da musste Sebastian Razeng nach dem Schlusspfiff erstmal ganz tief durchatmen. Mächtig gelitten hatte der Trainer der Handballfrauen vom TuS Bommern am Freitagabend bei der Partie gegen die HSG Hohenlimburg. Die Wittenerinnen taten sich über weite Strecken wieder enorm schwer gegen den Abstiegskandidaten, nahmen letztlich aber einen wichtigen 27:24 (14:13)-Erfolg mit nach Hause und schauen dem angepeilten Klassenerhalt nun wieder optimistisch entgegen.
„Das war insgesamt kein wirklich gutes Spiel - von beiden Seiten“, brachte Sebastian Razeng, der noch bis zum Saisonende als Interimscoach auf der Bommeraner Bank die Geschicke in die Hand nehmen wird, das Erlebte auf den Punkt. 60 zumeist verkrampfte Minuten mit nur wenig handballerischen Höhepunkten gab’s in Hohenlimburg - das war angesichts der Tabellenkonstellation sowie wegen der zurückliegenden, längeren Pause auch kaum anders zu erwarten.
TuS Bommern leistet sich in der Defensive zu viele einfache Fehler
Im Hinspiel hatte der TuS Bommern gegen den Rivalen aus dem Hagener Vorort daheim zwei Punkte abgegeben - es sollte bis heute der einzige Sieg, das einzige Erfolgserlebnis überhaupt für die HSG Hohenlimburg bleiben. Keine Frage, dass die Wittenerinnen auf Revanche aus waren. „Das passiert uns nicht noch mal“, hatte Josefine Bernstein vor der Partie angekündigt.
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In der Anfangsphase hatten die Grün-Weißen aber wieder arge Probleme mit den Gastgeberinnen, lagen nach acht Minuten mit 3:5 hinten. „Hohenlimburg hat uns mit seiner offensiven Deckung gegen unsere Halbpositionen zugesetzt. Es hat eine Weile gedauert, bis wir das besser gelöst haben“, so Razeng. Vor allem das Kreisläuferspiel kam erst danach zum Tragen, in der 22. Minute hatte sich der TuS Bommern selbst eine 11:8-Führung erarbeitet.
In der Defensive unterliefen den Gästen jedoch immer wieder zu einfache Fehler. „Wir sind da teilweise völlig planlos auf die Halbspielerinnen rausgelaufen - das hat Hohenlimburg in die Karten gespielt“, erklärte der TuS-Coach. Vor allem HSG-Akteurin Franziska Alissa (insgesamt sieben Treffer) kam so immer wieder zu leicht zum Erfolg. Als die Seiten gewechselt wurden, lagen die Wittenerinnen nur hauchdünn mit 14:13 in Front.
Auch nach der Pause blieb es ein enges Duell, nach 43 Minuten hieß es 18:18. Es musste eine deutliche Steigerung her, um sich nicht aufs Neue gegen die HSG-Frauen eine peinliche Pleite zu leisten. In ihrer besten Phase setzten sich die Bommeranerinnen dann auf 22:18 (47.) ab. „Helen Limberger hat da klug Regie geführt, das war oft Handball einfach. Wir sind besser in die Nahtstellen gekommen“, so Razeng, der auch Torfrau Pia-Sophie Wegge lobte, die mehrfach stark parierte.
Josefine Bernstein drückt Schlussphase ihren Stempel auf
Doch gelaufen war die Partie noch lange nicht. Der TuS Bommern leistete sich wieder eine Vielzahl von Nachlässigkeiten, schloss auch nicht mehr so konsequent ab. So drehte Hohenlimburg die Begegnung erneut, Alissa markierte in der 54. Minute das 23:22. Angeführt von Josefine Bernstein zeigten die Gäste dann aber eine gute Reaktion, ließen hinten nur noch einen Treffer zu. Bernstein warf noch vier weitere ihrer insgesamt zehn Tore - beim Treffer zum 25:24 wurde sie so rüde gefoult, dass ihre Kontrahentin dafür die Rote Karte sah (58.). „Wir haben es zu selten hinbekommen, durch einfaches Druckspiel unsere Stärken einzubringen. Aber unterm Strich zählen nur diese zwei Punkte“, hakte der geschlauchte Razeng das Duell ab.
TuS: Güntner, Wegge; Limberger, A. Nievel (1/1), Jedhoff, Sonnenschein (2), Wenzel (1), Bernstein (10/2), Becker, Jörges (6), Berger (4), Hillebrecht (2), Striebeck.
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