Witten. Nach zwei gemeinsamen Trainingseinheiten fand man schnell zueinander. Razeng-Nachfolger blickt auf reichen Erfahrungsschatz im Handball zurück.
Die wichtigste Personalie bei den Handball-Frauen des TuS Bommern, die am Freitagabend (20 Uhr) bei der HSG Hohenlimburg antreten, ist inzwischen geklärt. Nachdem Maurice Abstins schon vor einigen Wochen das Traineramt beim Verbandsligisten aufgegeben hatte und Sebastian Razeng - zugleich Trainer der Bezirksliga-Männer - als Interims-Coach einsprang, hat man nun einen Trainer gefunden, der ab der Spielzeit 2024/25 das Zepter schwingt am Bommerfelder Ring. Der neue Mann hat zuletzt ein Damen-Team in der Verbandsliga Niederrhein betreut.
Zwei gemeinsame Trainingseinheiten zur Probe haben schließlich ausgereicht, bis man doch recht zügig überein kam. In dieser Woche nun gab Daniel Lichtenstein, als Aktiver u. a. lange für TuSEM Essen als Torhüter am Ball, dem TuS sein Ja-Wort, sitzt künftig auf der Trainerbank der Grün-Weißen. „Ich bin froh, dass wir uns so schnell einigen konnten. Das ist eine glückliche Wahl für uns, davon bin ich überzeugt. Wir waren gleich auf einer Wellenlänge, uns verbindet die gleiche Handball-Philosophie“, sagt Josefine Bernstein, Spielerin und zugleich sportliche Leiterin bei den Bommeraner Handballfrauen.
In den letzten beiden Jahren arbeitete Daniel Lichtenstein für Niederbergischen HC
Der gebürtige Essener und inzwischen in Hattingen lebende Daniel Lichtenstein (52) hat in den letzten beiden Spielzeiten die Damen des Niederbergischen HC aus Velbert trainiert. „Ich habe mich jetzt aber für einen Ortswechsel entschieden, weil bei meinem jetzigen Verein die sportliche Perspektive aufgrund eines größeren Personalengpasses schwierig geworden ist. Aus verschiedenen Gründen haben wir dort seit Oktober nur noch mit sechs, sieben Feldspielerinnen im Training arbeiten können“, so Lichtenstein. Daher habe man auch das ambitionierte Ziel, sich für die Oberliga zu qualifizieren, zeitig aus den Augen verloren.
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Vor seiner Tätigkeit beim Niederbergischen HC war Daniel Lichtenstein Trainer im Herrenbereich bei der MTG Horst und beim HSV Überruhr (Bezirksliga, Landesliga). Zuletzt hielt er sich selbst auch noch als Torhüter beim SuS Haarzopf und bei Winfried Huttrop fit, „nach dieser Saison hänge ich meine Schuhe aber an den Nagel“, sagt der passionierte Handballer, der seit der D-Jugend für TuSEM Essen spielte, auch mal zum Kader der ersten Mannschaft gehörte. „Ich bin jetzt seit fast 40 Jahren im Handball aktiv“, so Lichtenstein.
Jetzt also erfolgt für ihn der sportliche Wechsel vom Niederrhein nach Westfalen. „Ich habe mich nach den Probetrainings mit den Bommeraner Spielerinnen zusammengesetzt, hatte mir auch mal zwei Spiele von ihnen angeschaut - und ich muss sagen, offenbar passt es von beiden Seiten“, berichtet der Hattinger. „Mein Ziel als Trainer ist es, eine Mannschaft weiterzuentwickeln. Da bietet der TuS Bommern die besseren Möglichkeiten. In der neuen Saison soll es auch eine zweite Mannschaft geben, dazu ist der Jugendbereich gut aufgestellt“, sagt Lichtenstein.
Die für ihn wichtigsten Elemente im Handball kennzeichnet er so: „Du brauchst zum einen eine gewisse Motivation und die richtige Einstellung - damit kann man gerade in engen Spielen Entscheidungen herbeiführen. Zum anderen ist heutzutage hohes Tempo enorm wichtig.“ Wer ein technisch sicheres Spiel in erhöhtem Tempo beherrsche, für den tun sich früher oder später immer die erhofften Lücken im Angriff auf.
Fokus liegt jetzt auf personellen Verstärkungen für TuS Bommern
Daniel Lichtenstein wird rund drei Monate vor Saisonstart mit der Vorbereitung beginnen. Bis dahin müssen jetzt die entsprechenden Personalien geklärt werden. „Der Großteil der Mannschaft macht auf jeden Fall weiter, sodass der Kader eine angemessene Größe haben wird. Dazu arbeiten wir jetzt an externen Verstärkungen - die eine oder andere Zusage liegt mir bereits vor“, so Josefine Bernstein.
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