30:31! TuS Bommern legt nach bitterer Pleite Protest ein
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Witten. Fiel das letzte Tor für die SG Menden Sauerland Wölfe erst nach der Sirene? Krefter-Sieben macht mehrere Rückstände wett. Mit vielen Fotos.
60 beinahe dramatische Handball-Minuten spielten sich am Sonntag im Sportzentrum des TuS Bommern ab. Und dann sogar noch ein bisschen mehr, denn mit der Schlusssirene war die Partie, die die Wittener gegen die SG Menden Sauerland Wölfe mit 30:31 (14:14) äußerst unglücklich verloren, irgendwie noch nicht ganz beendet.
Handball: Viele Fotos vom 30:31 des TuS Bommern gegen Menden
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Wenige Sekunden vor dem Ende hatte Ole Vesper im Oberliga-Duell mit der SG Menden Sauerland Wölfe den Ausgleich zum 30:30 geworfen, ein Blitzangriff blieb den Gästen also noch. Der Ball gelangte auf die Rechtsaußen-Position zu SG-Spieler Dominik Flor - in diesem Moment ertönte die Sirene, die die Partie beendete. Die beiden Unparteiischen aber ließen den Wurf des Mendeners noch zu, der ins lange Eck traf. Nach kurzer Beratung des Schiedsrichter-Duos hob einer der beiden Referees den Arm, damit stand der Erfolg für die SG, bei der der künftige Bommeraner Marcel Tarlinski lediglich ein Tor erzielte, fest. Heftige Proteste seitens der Bommeraner waren die Folge, und auch formal legte der TuS umgehend bei der spielleitenden Stelle Protest gegen die Wertung ein.
Bommerns Markus Schmitz wohl mit gebrochenem Zeh ins Krankenhaus
„Das hat jeder gesehen und gehört, dass das Spiel vorbei war, bevor der Spieler aufs Tor warf“, monierte Bommerns Coach Nils Krefter. „Mir tut es einfach für meine Mannschaft leid, dass sie um den verdienten Punkt gebracht wird.“ Aus seiner Sicht war es fatal für die Grün-Weißen, dass an diesem Abend einfach alles Negative zusammenkam. Nicht nur, dass man auf Maximilian Büchel (Uni-Exkursion) hatte verzichten müssen. Früh in der Partie erwischte es Mittelmann Markus Schmitz, der sich wohl einen Zeh brach, gleich nach Spielende ins Krankenhaus fuhr. „Und Lukas Burbaum sprang zwischendurch die Schulter raus, die haben wir dann wieder eingerenkt“, so Krefter gefrustet. Burbaum schleppte sich dann wieder aufs Feld, warf in der Schlussphase noch wichtige Tore für sein Team. Allein: Eine Belohnung für den TuS gab es nicht.
Die Wittener waren blendend ins Spiel gestartet, führten mit 3:0 (5.) und 5:2 (8.), ehe es einen merklichen Bruch im TuS-Angriff gab. Menden wurde minütlich stärker, warf sechs Tore in Serie zum 8:5 (13.), verteidigte diesen Vorsprung bis zum 12:9 (20.). Die Moral beim Krefter-Team aber war intakt, die Gastgeber glichen zum 12:12 (22.) und dann kurz vor der Pause durch einen Siebenmeter von Philipp Lemke zum 14:14 aus.
Leider hatte man das Gefühl, die beiden Schiedsrichter wollten sich zu den Hauptakteuren machen - und zwar auf beiden Seiten.
Andy Palm - Trainer der SG Menden Sauerland Wölfe
„Über weite Strecken war das heute ein Spiel auf Augenhöhe. In der zweiten Halbzeit haben die Mannschaften um jedes Tor gekämpft“, so Mendens Coach Andy Palm nach dem Abpfiff. Was er jedoch mit klaren Worten monierte: „Leider hatte man das Gefühl, die beiden Schiedsrichter wollten sich zu den Hauptakteuren machen - und zwar auf beiden Seiten. Eigentlich erwartet man ja eine gewisse Linie“ - die jedoch vermisste Palm, dessen Team Mitte der zweiten Hälfte mit ansehen musste, wie der TuS Bommern die Führung zurückeroberte, u. a. beim 20:19 (43.) des am Sonntag überzeugenden Torben Kremer.
Danach aber taten sich die Gastgeber zunehmend schwer, Wurfsituationen zu kreieren. Und scheiterten zudem mit nicht konsequent vorgetragenen Aktionen. Davon profitierte Menden, warf auch dank Topakteur Christian Klein eine Drei-Tore-Führung heraus - 26:23 (50.) Kurz darauf traf Philipp Lemke per Siebenmeter SG-Schlussmann Nils Rehmus am Kopf, sah die Rote Karte. Trotz dieser weiteren personellen Schwächung bäumte sich die TuS-Sieben noch einmal auf, machte aus einem 28:30 in der Schlussminute mit dem Mute der Verzweiflung durch Burbaum vom Kreis und Vesper per tollem Solo das 30:30. Das verdiente Remis war zum Greifen nahe, bis die Schlusssirene ertönte und einen Sekundenbruchteil später dieser schicksalhafte 31. Treffer für die Sauerländer fiel.
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