Witten. Eine Vielzahl bester Torchancen lässt die Knapp-Elf aus. Die Gäste vom FC Neuruhrort bedanken sich und gewinnen glatt. Ein Ex-Hevener trifft.

Am liebsten hätte er vermutlich wieder selbst die Fußballschuhe übergestreift. Für Maik Knapp, den ehemaligen Oberliga-Akteur und jetzigen Trainer des Bezirksligisten TuS Heven 09, war nur schwer zu ertragen, wie viele Chancen sein Team am Sonntag beim 1:4 (0:1) gegen den FC Neuruhrort liegen ließ. „Ich weiß nur eins: Unter der Woche werden wir Torschusstraining machen, bis die Oberschenkel platzen“, kündigte er knurrig an.

Vor allem die erste Halbzeit war eigentlich mehr ein schlechter Witz aus der Sicht der Wittener Gastgeber. „Wir haben das Spiel klar bestimmt, uns auch immer wieder gut durchkombiniert - aber dann haben wir ständig falsche Entscheidungen getroffen oder ganz schlecht abgeschlossen“, ärgerte sich Knapp. Ein ums andere Mal kamen die TuS-Akteure über die Flügel durch, Leander Dreßel und Yannik Kellner waren ihren Bochumer Gegenspielern in Sachen Tempo weit überlegen. Doch im Abschluss zeigten sie ebenso keinerlei Kaltschnäuzigkeit wie ihre Nebenleute. „Kein Witz: Wenn wir zur Pause mit 4:1 führen, ist Neuruhrort damit noch gut bedient“, so Hevens Trainer.

Tim Rehne trifft für TuS Heven zum Anschluss

Der sich maßlos ärgerte, dass die Bochumer mit ihrer quasi einzigen Tormöglichkeit zum Erfolg kamen. Zunächst schoss ein FCN-Akteur den Ball aus 17 Metern an die Latte, der Abpraller landete bei Nicolai Nehlson, und der Ex-Hevener zielte genau, traf 1:0 ins linke untere Eck (43.).

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Hatten die Wittener Abschnitt eins mit einem Fauxpas beendet, starteten sie damit auch gleich in Halbzeit zwei. Nach einem Frestoß von der linken Seite war der TuS im Strafraum zwar klar in Überzahl, doch Neuruhrorts Tobias Sassenroth traf per Kopf zum 2:0 (52.). Für die Hevener, die ohne Hakan Osma, Kevin Thume und Johannes Bosco auskommen mussten, wurde es nun immer schwieriger. Dennoch: Nach dem 1:2 von Tim Rehne (80.), der eine schöne Vorarbeit von Joker Mustafa Aksoy nutzte, keimte wieder Hoffnung auf. „Und wir hatten dann auch die nächste Großchance, musste eigentlich das 2:2 machen“, so Knapp. Doch zu allem Überfluss verletzte sich Marcel Gora ausgerechnet bei dieser Aktion, zog sich offenbar eine Muskelverletzung zu.

In den Schlussminuten warf der TuS Heven dann alles nach vorn, spielte volles Risiko - und wurde prompt ausgekontert zum 1:3 (90.). Wenig später markierte Neuruhrort gegen die entblößte TuS-Defensive auch noch den vierten Treffer (90.+5). Ein bitterer Nachmittag für die Blau-Weißen. „Immer fehlen uns gegen die Teams aus dem unteren Drittel ein paar Prozent Einstellung und Biss“, so Knapp verbittert.

TuS: Wirges; Tumbul (54. Dettlaf), Bollmann (79. Ben Naas), Schöppner, Gora, Kasumi, Rama (54. Walter), Kouatche, Kellner (73. Aksoy), Dreßel, Rehne. Torfolge: 0:1 (43.), 0:2 (52.), 1:2 Rehne (80.), 1:3 (90.), 1:4 (90.+5).

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