Hagen. Ausgerechnet im Duell mit dem bislang schwächsten Team der Landesliga geht der HSV Herbede unter. Die Gründe für den desaströsen Auftritt.
Diese Demontage auf dem Handball-Parkett musste auch ein alter Hase wie Marko Weiß erst einmal verarbeiten. „Am Samstagabend wollte ich einfach nix mehr hören“, meinte der Trainer des HSV Herbede zur 19:32 (9:17)-Niederlage im so wichtigen Abstiegsgipfel bei der HSG Hohenlimburg. Nachlegen wollten die Wittener nach ihrem Sieg gegen den TV Lössel, so wieder Kraft im Ligakeller schöpfen. Doch jetzt sind die Hoffnungen erstmal auf ein Minimum geschrumpft.
„Das war einfach eine katastrophale Angriffsleistung“, brachte es der HSV-Coach auf den Punkt. Reihum sei vorne gegen die Hagener Vorstädter so ziemlich gar nichts gegangen. „Und das ging wirklich reihum auf allen Positionen so. Wir haben die Chancen teilweise richtig gut heraus gespielt, aber dann einfach die Tore nicht gemacht. Aufs Tor geworfen haben wir sicherlich häufiger als Hohenlimburg“, sagte Weiß.
Von sieben Herbeder Strafwürfen findet nur einer ins Ziel
Der sich schon nach acht Minuten genötigt sah, seine erste Auszeit zu nehmen, um ins Spiel einzugreifen. Beim Spielstand von 1:7 blieb ihm da wohl auch nichts anderes übrig. „So schlecht habe ich meine Mannschaft noch nicht spielen sehen“, stellte der Trainer fest. Woran das gelegen habe? Vielleicht sei der geharzte Ball ein Thema gewesen, „aber darauf kann ich mich doch nach zehn Minuten einstellen.“ Auch die Tatsache, dass einige Herbeder erst kurzfristig fit geworden waren, hätte eine Rolle spielen können. „Aber letztlich haben wir 14 Mann eingesetzt - und es war insgesamt richtig schwach.“
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Über ein 3:12 (15.) setzte sich das Drama fort, zur Pause hieß es 9:17 - da hatte Marko Weiß längst den Kaffee auf. „Wir haben auch nur die ersten fünf Minuten die Manndeckung gegen Felix Bauer gespielt. Der macht fünf Tore, alles okay. Insgesamt hat Hohenlimburg auch nichts Überraschendes gemacht“, ließ Weiß wissen. Der HSV habe sich einfach selbst im Weg gestanden. Bezeichnend: Von den sieben Strafwürfen fand lediglich einer ins Ziel - dabei sind Matthias Schmitz und gerade Thomas Radtke doch sonst so sichere Schützen.
Spätestens beim 10:22 (41.) hätte sich der HSV-Coach dann am liebsten wohl vorzeitig auf den Heimweg gemacht. „Das war insgesamt einfach peinlich. Vor allem, weil so viele unserer Fans mitgekommen waren.“ An diesem verkorksten Abend sei es einfach Kopfsache gewesen, der bullige HSG-Keeper habe sein Übriges dazugetan. „Über den Nichtabstieg mache ich mir erstmal keine Gedanken mehr“, so Weiß desillusioniert. Auf seine zweite Auszeit verzichtete er im Übrigen - man kann es ihm kaum verdenken.
HSV: Bentlage, Schnur; Brämer (1), Czerkawski (2), Hake, A. Haupt (1), W. Haupt, Meuren, Radtke (4/1), Schmitz (4), Schorlemmer, J. Windfuhr (2), M. Windfuhr (1), F. Windfuhr (4).
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