Witten. Gegen den Tabellenvierten DJK SG Bösperde macht die Abstins-Sieben einen großen Rückstand wett. Was nach der Pause den Unterschied ausmachte.
Vielleicht werden die Verbandsliga-Handballerinnen des TuS Bommern den beiden verschenkten Punkten vom Samstagabend gegen die DJK SG Bösperde noch nachtrauern. Denn es war wesentlich mehr drin für das Team von Trainer Maurice Abstins als eine 21:23 (12:12)-Niederlage gegen den neuen Tabellenvierten.
Bei seiner ersten Analyse nach dem Spiel war der TuS-Coach erfrischend ehrlich: „Wir haben die ersten 15 Minuten total verschlafen“, brachte er auf den Punkt, was die Zuschauer in der Halle am Bommerfelder Ring von der Anzeigetafel ablesen konnten. Mit diesem 3:10 nach rund 16 Minuten leisteten sich die Wittenerinnen einen deftigen Fehlstart. Hinten war man längst nicht so sattelfest wie noch in einigen vorangegangenen Partien, vorne blieb zunächst vieles Stückwerk. „Wir hatten auch Probleme, uns auf die kurze Deckung gegen Josefine Bernstein einzustellen“, so Abstins.
Bommerns Helen Limberger trifft zum 12:12-Pausenstand
Doch sich aufzugeben, das kam für die TuS-Damen nicht infrage. In ihrer stärksten Phase machten sie binnen weniger Minuten einige Treffer wett, kamen heran bis zum 9:11 (24.), das Bernstein aus der zweiten Reihe erzielte. Kurz vor dem Seitenwechsel dann war es Spielmacherin Helen Limberger, die zum 12:12 ausglich - mit diesem kurz zuvor kaum für möglich gehaltenen Resultat ging es in die Kabinen. Das musste den Bommeraner Frauen doch Mut machen.
Mehr zum Wittener Sport
- Pokalknaller im Achtelfinale: SV Bommern erwartet TuS Heven
- Üppiges Strafmaß nach Tumult bei Wittener Hallencup
- Geballte Routine übernimmt auf dem Wittener Hallenparkett
- Abdelhor rettet mickrigen Punkt für den FSV Witten
- Gegner des SV Bommern hat im Winter doppelt nachgelegt
- Grippewelle trifft SV Herbede jetzt denkbar ungünstig
- Beim TuS Heven kann Tim Rehne jetzt sein Stürmerblut zeigen
Dass sie überhaupt einen so klaren Rückstand ausbügeln konnten, das hatten sie in erster Linie Torhüterin Pia-Sophie Wegge zu verdanken. „Sie war wirklich ein starker Rückhalt“, lobte Maurice Abstins und griff damit noch deutlich zu kurz. Denn die junge Torfrau parierte beinahe alles, was auf ihren Kasten flog, war sogar bei Gegenstößen und klarsten Torchancen kaum zu überwinden. Eine Note eins mit Sternchen hatte sie sich allemal verdient.
TuS-Torhüterin Pia-Sophie Wegge ragt mit famoser Leistung heraus
An Wegge lag es auch im zweiten Abschnitt nicht, dass der TuS Bommern, der nach dem Wechsel ohne die am Knie verletzte Saskia Abstins auskommen musste, beinahe die ganze Zeit einem Rückstand hinterherlief. Die Sicherheit im Abschluss, die man gegen Ende der ersten Hälfte gezeigt hatte, war nun wieder irgendwie verflogen. Lilli Becker traf vom Kreis zum 14:13 (34.), dann parierte die TuS-Torhüterin einen Siebenmeter. Doch nur wenige Minuten später musste der Trainer von außen mit ansehen, wie sein Team mit 14:16 in Rückstand geriet (42.). „Leider haben wir dann ein, zwei unglückliche Tore kassiert. Aber insgesamt haben wir uns in der zweiten Halbzeit nicht clever genug verhalten“, so der Coach. Die technischen Fehler häuften sich, reihenweise wurden gute Möglichkeiten ausgelassen.
Doch irgendwo trieben die Bommeraner Frauen noch ein paar Körnchen Energie auf, boten dem klaren Favoriten aus Menden, der ohne Luisa Köck angetreten war und in Sarah Voss eine zweite starke Spielerin nur bei zwei Strafwürfen bringen konnte, in der Schlussphase die Stirn. Aus einem 15:18 (46.) wurde durch Tore von Lena Berger, Rabea Striebeck und Anna-Lena Jörges ein 18:18 (51.), wenig später hieß es durch Josefine Bernsteins Freiwurf-Treffer 20:20 (55.). Jetzt schnupperten die Grün-Weißen doch noch an einer Überraschung, die im Abstiegskampf so wichtig gewesen wäre.
Bösperde aber ließ jetzt nichts mehr liegen, traf von Rechtsaußen sowie vom Kreis durch die herausragende Alessia Mariotti (sieben Tore) zum 22:20. TuS-Linksaußen Rabea Striebeck verkürzte noch einmal, doch abermals von der rechten Außenbahn fing sich Bommern das Tor zum 21:23-Endstand. „Wir haben gegen eine Mannschaft von oben insgesamt ein starkes Spiel gemacht. Jetzt müssen wir nächste Woche in Schwerte dringend gewinnen“, so Abstins.
TuS: Güntner, Wegge; Bednarek (2), Limberger (2), Jedhoff, Wenzel, Bernstein (3), Frorath (1), Backhaus, Becker (2), Berger (3), Jörges (4), Abstins, Striebeck (4).
Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Witten lesen Sie hier!