Witten. Mit einigen namhaften Verstärkungen wartet das Triathlon one Team aus Witten vor der Bundesliga-Saison auf. Zwei Austragungsorte noch offen.
Für den traditionell erfolgsverwöhnten Verein aus der Ruhrstadt war die zurückliegende Saison kein Ruhmesblatt. Die Männer des Triathlon one Teams aus Witten landeten nach den fünf Wettbewerben nur auf dem zwölften Platz, die Frauen verpassten das Podium, belegten am Ende Rang vier. In der Saison 2024 soll das nun ganz anders aussehen - und das nicht nur wegen des Rückzugs des langjährigen Branchenprimus‘ TV Buschhütten. Mit einigen hochkarätigen Verstärkungen will der Wittener Club nun wieder weiter vorne mitmischen.
„Es ist uns wirklich gelungen, einige sehr gute Athletinnen und Athleten für uns zu gewinnen. Wichtig war uns dabei allerdings nicht nur deren sportliche Qualifikation, sondern auch, dass sie menschlich zu uns passen“, sagt der Sportliche Leiter des PV Triathlon TG Witten, Thomas Fehrs. Gerade bei den Frauen ist den Ruhrstädtern da so mancher Coup gelungen, der in der Szene durchaus für Aufsehen sorgen dürfte. So verstärken ab sofort Annika Koch aus dem Nationalkader der DTU sowie die Niederländerin Rachel Klamer die Wittener Frauenriege. „Dazu muss man ja auch sagen, dass uns von unseren etablierten Aktiven niemand verlassen hat“, freut sich Fehrs über die Beständigkeit im Kader.
Vize-Europameisterin von 2021 startet künftig im Wittener Trikot
Die 24-jährige Annika Koch (Saarbrücken), Vize-Europameisterin 2021, startete ebenso wie Rachel Klamer (33) in der Vorsaison noch für den Buschhüttener Top-Verein, wurde mit den Siegerländern Bundesliga-Meister. Nach dem Rückzug des EJOT-Teams waren die Wittener Verantwortlichen schnell, sicherten sich gleich die Dienste der beiden Leistungsträgerinnen. „Wir haben uns nicht nur in der Breite, sondern auch in der Spitze verstärkt“, sagt Thomas Fehrs. Ebenfalls zum Wittener Bundesliga-Aufgebot in der Serie 2024 werden die Niederländerinnen Merel Veltman und Babette Rosman sowie Vivien Bartosch und Franziska Neck gehören. „Wir haben jetzt 20 Athletinnen im Kader. Ich denke, wir sollten uns schon das Ziel setzen, einen der Medaillenränge zu belegen“, so der Sportliche Leiter selbstbewusst. Denn man könne ja weiterhin auf die bewährten Asse wie Anabel Knoll oder Marlene Gomez-Göggel bauen, zudem ist Bianca Bogen nach der Geburt ihres ersten Kindes schon wieder mitten im Training, legt aktuell die konditionellen Grundlagen im sonnigen Namibia.
„Unser Ziel muss es sein, schon bei den ersten Wettkämpfen vorne dabei zu sein“, sagt Thomas Fehrs. Negativergebnisse wie etwa im vorigen Jahr am Schliersee, als man nur Rang 13 belegte und aufgrund der vielen Ausfälle die damals bereits hochschwangere Bianca Bogen an den Start ging, soll es diesmal nicht mehr geben. „Natürlich sorgen die verschiedenen Rennformate in der Bundesliga für Abwechslung, es kann da schon die eine oder andere Überraschung geben“, so Fehrs.
Fest steht, dass die neue Bundesliga-Saison am 25. Mai im Kraichgau beginnen wird. Weitere bislang von der DTU bestätigte Termine sind der 21. Juli in Tübingen sowie am 7. September zum Abschluss in Hannover, wo auch die Deutsche Meisterschaft stattfinden wird. Über die beiden noch ausstehenden Wettbewerbe wird aktuell weiter verhandelt. In Witten zumindest wird es kein Rennen geben. „Um das zu realisieren, müsste man in der Ruhr schwimmen dürfen“, sagt Thomas Fehrs, der aber zu viele bürokratische Hürden für eine solche Großveranstaltung sieht. Wieder ein mobiles Becken für ein Rennen zu nutzen, wie es in der Vergangenheit schon getan wurde, das verursacht laut Fehrs „viel zu viel Arbeit, auch die Kosten sind zu hoch.“
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Ob es den Wittenern in der neuen Bundesliga-Saison auch gelingen wird, bei den Männern weiter nach vorn zu kommen? Das jedenfalls ist ganz klar das Bestreben des Clubs. „Auf Platz zwölf sollten wir nicht noch mal landen“, so Fehrs‘ klare Ansage. Dazu hat man auch dort den Kader deutlich verstärkt, u. a. wird der Südafrikaner Richard Murray (35), jahrelang einer der besten Triathleten der Welt, wieder nach Witten zurückkehren. „Er wird zwar sicher nicht jedes Rennen machen, aber seine Qualität hat er zur Genüge nachgewiesen, so Fehrs über den Olympia-Vierten von Rio de Janeiro 2016, den Ehemann von Rachel Klamer.
Csongor Lehmann und Rachel Klamer werden bei Olympia antreten
Neben dem dreimaligen Olympia-Teilnehmer Murray haben die Wittener auch Maximilian Sperl verpflichtet, der in der Bundesliga zuletzt auch für den TV Buschhütten erfolgreich war. „Er will sich jetzt zwar mehr auf die Mitteldistanz fokussieren, gehört in der ersten Liga aber weiterhin zur erweiterten Spitze“, vertraut Fehrs darauf, dass der 29-Jährige ebenso wie Murray ideal für die Rolle ist, die überwiegend weit jüngeren Wittener Athleten zu führen. „Die Leistungsdichte in der Männer-Bundesliga ist zwar insgesamt sehr hoch. Ich denke, aber dass wir je nach Besetzung durchaus eine ganz gute Rolle spielen und vielleicht sogar mal um Platz vier mitlaufen können“, so der Sportliche Leiter des Triathlon one Teams.
Den starken Ungarn Csongor Lehmann planen die Wittener zunächst mal nicht mit ein - er wird bei den Olympischen Spielen an den Start, gehen, ebenso wie die Niederländerin Rachel Klamer. „Wir haben aber mit Zalan Hobor noch einen neuen Ungarn verpflichtet, der viel verspricht“, sagt Fehrs. Positiv auch, dass Eigengewächs Lukas Meckel nach seiner Herzmuskelentzündung wieder trainiert - ein Liga-Einsatz kommt 2024 aber gewiss noch zu früh für den Wittener.
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