Witten. Die Winterpause der Bezirksligisten endet schon an diesem Wochenende. Nicht alle drei Trainer waren mit der Vorbereitung durchweg zufrieden.

Am Karnevalswochenende wird es für die Wittener Bezirksligisten wieder ernst in Sachen Punkterunde. Da wird sich zeigen, ob die Mannschaften in der Winterpause ordentlich gearbeitet haben. Nicht alle Trainer allerdings sind bislang richtig zufrieden und erkennen hier und da noch Baustellen.

SV Herbede

Auf dem Herbeder Sportplatz lief im Winter alles nach Plan. Alle Spieler sind geblieben, und es gab auch keine Notwendigkeit, nach Neuzugängen Ausschau zu halten. Trainer Jan Kastel hat das nicht überrascht: „Wir haben einen großen Kader, der charakterlich eine starke Einheit bildet. Außerdem können die Jungs auch alle Fußball spielen.“

Die Herbeder haben in der Halle gut abgeschnitten und sind bei den Stadtmeisterschaften Vizemeister geworden. Das war eine gute Einstimmung auf die ersten Begegnungen auf dem Feld, und es ging mit dem 3:0 über Rüdinghausen sehr gut los. Das 0:4 gegen Landesligist SF Wanne-Eickel habe seinem Team die Grenzen aufgezeigt: „Aber das muss ja auch mal sein. Allerdings habe ich mich da geärgert, dass wir einige Chancen vertan haben.“

Herbeder Ladehemmung platzt gegen Oespel-Kley und Wetter

Das holte die Mannschaft aber mit dem 8:1 über SuS Oespel-Kley und dem 4:2 über den Bezirksligisten FC Wetter nach. Jan Kastel gibt aber zu: „Da war immer noch nicht alles Gold, was da glänzte, doch wir haben da einige sehr gute Ansätze gesehen.“

Die Herbeder sind als Tabellenfünfter das momentan beste heimische Bezirksliga-Team. Jan Kastel muss aber erst einmal in beide Richtungen schauen: „Am liebsten würden wir die sieben Punkte auf den Tabellenvierten SC Weitmar aufholen. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass es nur neun Punkte bis zu einem Abstiegsplatz sind. Das Nachholspiel gegen Mengede sollten wir jetzt schon gewinnen.“

Er könnte jetzt in die Rolle schlüpfen, die nach dem Weggang von Marcel Herrmann vakant ist beim TuS Heven: Tim Rehne (li.).
Er könnte jetzt in die Rolle schlüpfen, die nach dem Weggang von Marcel Herrmann vakant ist beim TuS Heven: Tim Rehne (li.). © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

TuS Heven

Die Stimmung bei Hevens Trainer Maik Knapp ist zum Start der Wintervorbereitung tief im Keller gewesen: „Ich habe meinen Spielern einen Plan für ein selbstständiges Lauftraining mitgegeben. Daran haben sich aber nur fünf oder sechs Leute so richtig gehalten, doch das haben wir mittlerweile wieder aufgeholt.“

Gleich zwei wichtige Spieler haben den Verein verlassen. Tolga Dilek hat sich wieder dem Landesligisten SG Welper angeschlossen, und Torjäger Marcel Herrmann geht nun beim Westfalenligisten SV Sodingen auf Torejagd. Gerade Herrmanns Abschied tut den Hevenern weh, so Knapp: „Er hat in den letzten drei Jahren über 100 Tore für uns geschossen. Das ist nicht zu ersetzen.“

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Die Last wird auf mehrere Schultern verteilt

Der TuS-Coach will diese Tore auf mehrere Schultern verteilen. Schließlich kommen Spieler zurück, die in der Vorrunde nur selten oder gar nicht auf dem Feld standen. Yannik Kellner ist nach seiner langen Verletzungspause wieder zurück, und auch Kevin Thume und Marcel Gora sind genau wie Tim Rehne wieder dabei. Zudem haben die Hevener mit Mustafa Aksoy noch einen Spieler fürs zentrale Mittelfeld vom Bezirksligisten SG Gahmen geholt.

Nach zwei mageren Hallenturnieren war auch der Auftakt an der frischen Luft mit einem 0:1 gegen den A-Ligisten TuS Ruhrtal eher mau. Doch dann sah Knapp zwei bessere Auftritte: „Das 4:4 gegen den FC Roj und das 2:1 gegen den TuS Ennepetal II haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Der sechste Platz sei trügerisch, warnt Knapp: „Nach unten sind es nur acht Punkte, wir sollten schon am Sonntag gegen den FC Castrop punkten.“

Wegen eines Mittelfußbruchs fällt Danny Kranz (li.) beim SV Bommern 05 vorerst aus. Er verletzte sich im Spiel bei Hedefspor Hattingen.
Wegen eines Mittelfußbruchs fällt Danny Kranz (li.) beim SV Bommern 05 vorerst aus. Er verletzte sich im Spiel bei Hedefspor Hattingen. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

SV Bommern 05

Das Ziel des Aufsteigers SV Bommern ist natürlich der Klassenerhalt. Der Tabellenzwölfte hat einen Punkt, aber auch ein Spiel mehr als der VfB Günnigfeld, der auf dem ersten Abstiegsplatz steht. Trainer Jörg Silberbach weiß: „Es wird noch sehr lange dauern, bis wir den Klassenerhalt sicher haben. Die Liga ist ausgeglichen, und es wird noch einige Überraschungen geben.“

Der Bommeraner Kader ist etwas kleiner geworden. Oliver Becker ist zum Schlusslicht FC Frohlinde gewechselt, Moritz Klöwer ist zum SC Wengern zurückgekehrt. Danny Kranz hat sich aber in dieser Woche im Testspiel gegen Hedefspor Hattingen den Mittelfuß gebrochen, und Lukas Poells Schambeinentzündung ist wieder zurückgekehrt.

Der kleine Bommeraner Kader hat eine große Qualität

Auch wenn sich nun noch ein Spieler mit Bezirksliga-Erfahrung aus Köln angemeldet hat, ist der Kader nicht üppig besetzt, doch Silberbach ist guter Dinge: „Die Qualität ist dafür sehr groß. Selbst wenn sich einige Konkurrenten verstärkt haben, brauchen wir uns nicht zu verstecken.“

Das haben die Bommeraner auch schon in der Winter-Vorbereitung gezeigt. Der Gewinn der Hallenstadtmeisterschaft brachte einigen Rückenwind. Der Kreisligist Eintracht Dortmund und auch Bezirksligist Herdecke-Ende wurden mit 4:0 abgefertigt. Am Dienstag endete die Vorbereitung mit einem 2:2 bei A-Ligist Hedefspor Hattingen. Der SVB ist bestens vorbereitet auf das schwere Spiel beim CSV SF Bochum-Linden am Sonntag.

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