Witten. Matthias Kiehm, Vorsitzender des Wittener Stadtsportverbandes, hofft auf einen zeitlich eng begrenzten zweiten „Lockdown“.

Wieder einmal muss auch der Sport eine ziemlich bittere Pille schlucken. Vier Wochen Zwangspause wurden durch den Beschluss der Bundesregierung für den Amateursport verhängt. Der sich seit dem ersten „Lockdown“ im Frühjahr so viel Mühe gegeben hatte, Hygienekonzepte zu erstellen, sich an alle Vorgaben hielt. Matthias Kiehm, Vorsitzender des Stadtsportverbandes (SSV), zeigte sich dennoch nicht überrascht von der neuesten Entwicklung, die auch dem Sport in der Ruhrstadt - vom Badminton über Handball und Judo bis hin zum Kegeln, Rudern und Volleyball, einiges abverlangt.

„Wenn wir ehrlich sind: Das war doch ein Beschluss mit Ansage“, erklärt der 58-Jährige. „Es war absehbar, dass der Sport in dieser Situation keine Ausnahmeregelung bekommt.“ Allerdings, so seine kritische Einschätzung, die sich auch nährt durch die Erfahrungen des ersten „Lockdowns“ im Frühjahr: „Für den Sport generell ist diese Sache ganz sicher nicht förderlich.“ Vor dem reinen Zahlenwerk könne man jedoch seine Augen nicht verschließen. Die Inzidenzzahlen schießen beinahe überall in die Höhe - es musste eine Reaktion von höchster Stelle erfolgen. „Auch der Sport muss dann nun mal sein Scherflein dazu beitragen“, sieht Matthias Kiehm keine Alternative.

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Kiehm ist sicher: Sport fiel nicht dadurch auf, die Pandemie zu fördern

Wobei er jedoch auch darauf hinweist, dass der Sport „nicht gerade dadurch aufgefallen ist, die Pandemie zu fördern.“ Die Vereine, auch in Witten, hätten in dieser schwierigen Lage verantwortungsbewusst gehandelt, hätten Hygienekonzepte erstellt, ihren Sport nur noch vor begrenzter Zuschauerzahl ausgeübt. Ein Vorwurf sei den Clubs da keineswegs zu machen.

„Ich habe ja selbst erlebt, wie professionell etwa beim Bundesliga-Finale in Senftenberg vorgegangen wurde. Da hat man alle Vorlagen eingehalten, hat auf Abstände eingehalten und ist keinerlei unnötiges Risiko eingegangen. Selbst bei 300 Zuschauern war das alles dort kein Problem“, erinnert sich Kiehm, der als Geschäftsführer der Judoka von der SU Annen mit dem Gewinn der Bundesliga-Silbermedaille einen tollen Erfolg feiern durfte.

Hoffnung auf eine halbwegs normale Weihnachtszeit

„Ich habe die große Hoffnung, dass sich die Beschränkung jetzt auf nur vier Wochen beläuft. Wir müssen uns eben alle mal zusammenreißen für eine halbwegs normale Weihnachtszeit“, denkt Kiehm schon ein Stückchen weiter. Was seine Annener Judoka betrifft, die als Kampfsportler ohnehin nicht auf Abstand gehen könnten: „Auch unsere Judohalle ist ab Montag geschlossen. Den Trainingsbetrieb hatten wir zuvor schon drastisch zurückgefahren. Wir sind sehr zurückhaltend mit dem Thema umgegangen.“ Und doch trifft die Zwangspause auch die SUA hart.

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