Mülheim. Nach dem Unfalltod eines Spielers denkt aktuell kaum jemand an Fußball. Wenn es weitergeht, hat der Trainer in der A-Liga aber noch einiges vor.
Beim A-Kreisligisten SC Croatia Mülheim ist der Fußball in den vergangenen Tagen nach dem tragischen Tod einer seiner Spieler in den Hintergrund gerückt.
„Die Jungs sollen jetzt erstmal ihre Köpfe frei kriegen“, sagt der 42-Jährige in Bezug auf den Arbeitsunfall, der sich am vergangenen Dienstagabend ereignet hatte und der einem seiner Spieler mit nur 24 Jahren das Leben kostete. Auch deshalb hat er seinen Akteuren keine bestimmten Aufgaben während der Corona-Pause mit auf den Weg gegeben.
Dass es am vorletzten Januar-Wochenende wieder losgeht, daran glaubt auch der SC-Coach längst nicht mehr. „Wahrscheinlich spielen wir erst wieder im März. Dann brauchen wir aber drei Wochen Training vorher und die werden wir nutzen“, verspricht Kovacic.
Starker Start, dann drei Niederlagen in den Topspielen
Der erst im Sommer gekommene Trainer hatte mit seinem Team einen glänzenden Start hingelegt. Nach den Siegen über Viktoria Buchholz II (4:1), den FC Taxi Duisburg (8:3) und vor allem die vor der Saison durchaus vom ein oder anderen höher gehandelte SpVgg Meiderich (3:0) stand Croatia sogar für zwei Wochen an der Tabellenspitze.
Vor allem die Verpflichtung von Valentin Markic vom Bezirksligisten MSV 07 hatte sich bezahlt gemacht. Mit insgesamt sechs Treffern gehört der Angreifer zu den besten Torjägern der Liga.
Kuriose Serie: Die Mülheimer als „Spitzenreiter-Macher“
Durch eine 2:3-Niederlage im damaligen Topspiel gegen den SV Duissern verlor der SC aber die Tabellenführung an die Duisburger. Einen Spieltag später verhalf er dem Platznachbarn 1. FC Mülheim durch eine weitere 2:3-Pleite seinerseits zum Sprung an die Spitze.
Endgültig zum „Spitzenreiter-Macher“ wurden die Styrumer dann nach der 0:1-Niederlage gegen den neuen und noch immer aktuellen Tabellenführer Duisburger SV 1900 II.
Die Negativserie wurde im letzten Spiel vor der Corona-Zwangspause durch ein 2:0 über die Turnerschaft Rahm beendet. „Das waren alles Spiele, in den wir mindestens ein Unentschieden hätten holen können“, sagt Trainer Kovacic rückblickend. Seine Mannschaft sei weniger spielerisch geschlagen worden, sondern oft mit einfachen Mitteln. „Von den sieben Gegentoren waren bestimmt fünf Standardsituationen“, ärgert sich der Coach.
Der Rückstand ist auf die Tabellenspitze noch nicht zu groß
Daran werde er mit seiner Mannschaft arbeiten, sobald der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden kann. „Manchmal zählt bei Standardsituationen aber auch einfach Glück oder Pech, das ist selbst in der Bundesliga so“, sagt Kovacic.
Insgesamt ist der Coach mit den ersten sieben Spielen zufrieden. Bei den drei Niederlagen hätten nur Kleinigkeiten gefehlt. Wenngleich seine Elf zwischenzeitlich als Favorit auf den Aufstieg gehandelt wurde, beträgt der Rückstand auf die Tabellenspitze nach der Niederlage gegen den DSV 1900 II bereits neun Punkte. Sechs, wenn der SC das eine Spiel weniger erfolgreich aufholen sollte.
Der Rückstand ist auf die Tabellenspitze noch nicht zu groß
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„Nach sieben Spielen ist das doch noch kein großer Rückstand“, findet der SC-Coach mit Blick auf das noch ausstehende Programm Er will sich allerdings nicht an Spekulationen beteiligen, wo sein Team am Saisonende landen könnte.
„Ich bin Trainer und kein Magier. Und ein Trainer will immer gewinnen.“ Von der Qualität seines Aufgebots ist er allerdings überzeugt. „Wenn wir einen guten Tag haben und alles umsetzen, dann sind wir schon schwer zu schlagen.“
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